Man könnte sagen, Flüchtlingskinder sind "doppelt sprachlos". Sie haben unglaubliche Eindrücke auf der Flucht erlebt, die sie erst verarbeiten müssen. Die Erlebnisse lassen sich sogar für Erwachsene kaum im Worte fassen. So viel Neues und Ungewisses strömt jetzt noch auf die Kinder ein. Vor allem die neue Sprache müssen die Kinder jetzt lernen. Sobald Kinder einen Weg gefunden haben, sich mitzuteilen, gelingt die Integration leichter.
Machen Sie sich bewusst, dass das Kind Sie nicht verstehen kann. Es fühlt sich wahrscheinlich sehr allein, wenn in seiner unmittelbaren Umgebung alle Kinder und Erwachsenen kommunizieren. Das Kind ist deshalb umso mehr von Ihren Gesten und Ihrer Mimik abhängig. Achten Sie darauf, dass Sie das Kind nicht sprachlich überfordern. Sollten Sie ein spezielles Sprachförderprogramm anwenden, ist es sinnvoll, dass dies die Bezugsperson durchführt und nicht noch eine weitere fremde Person. Das Wohlfühlen steht beim Erlernen der neuen Sprache an 1. Stelle. Hilfreich sind außerdem viele Symbole und Zeichen. Im Handel sind einige Kinderwörterbücher erhältlich, die einen Gegenstand zeigen und darunter das entsprechende Wort z. B. in arabischer Sprache. Dies erleichtert auch den Umgang mit den Eltern, wenn Sie ihnen beispielsweise mitteilen wollen, dass das Kind Hausschuhe benötigt. Auch in der Kita können Sie vermehrt Symbole einsetzen. Wie wäre es z. B. mit einem Speiseplan, der anhand von Fotos die Speisen der einzelnen Wochentage zeigt?
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