Fast nichts ist bei der Teamarbeit in der Kita so essenziell wie eine gute Kommunikation: Egal ob unter den Teammitgliedern selbst oder zwischen dem Vorgesetzten und den Mitarbeitern. Daher ist es nicht nur für den Teamleiter wichtig, richtig zu kommunizieren. Auch die Erzieherinnen und Erzieher sollten in der Einrichtung auf einer konstruktiven Ebene miteinander in Verbindung treten. Denn aus einer fehlerhaften Kommunikation entstehen nicht selten Konflikte und Probleme – Gift für jegliche Art von Zusammenarbeit im Team Kita. Doch welche Aspekte sind für gute Teamarbeit und noch bessere Kommunikation im Kindergarten von Relevanz?
Menschen können nicht nicht kommunizieren – selbst ohne Worte senden wir ständig Signale an unsere Umwelt aus, die von unseren Mitmenschen interpretiert werden. Auch mit unserer Gestik und Mimik kommunizieren wir mit unserem Umfeld. So können Gesichtsausdruck und Körperhaltung auch ohne Worte Informationen an das Gegenüber senden, das nonverbale Botschaften wiederum entsprechend deutet und einordnet.
Für den Menschen als soziales Wesen ist die Kommunikation eine Schlüsselkompetenz. Nur durch kommunizieren können Menschen miteinander interagieren und Gefühle, Gedanken und Informationen austauschen. Das wichtigste Mittel der Kommunikation ist neben Mimik und Gestik auch das Wort. Mithilfe von verbalem Austausch können wir das ausdrücken, was uns gerade durch den Kopf geht. Gerade in der Zusammenarbeit im Team Kita mit anderen ist das von großer Relevanz.
Soziale Berufe, wie die der Erzieherin oder des Erziehers, erfordern noch einmal mehr kommunikative Kompetenzen. Das bringt die Natur der Sache mit sich: Wer mit anderen arbeitet, trifft auf die unterschiedlichsten Individuen.
Sie alle müssen bestmöglich gehandelt werden:
Die Kommunikation in der Krippe oder im Kindergarten betrifft also nicht nur die Eltern und andere Mitglieder im Team, sondern ganz besonders eben auch die Kinder. Gerade das erfordert eine besondere Feinfühligkeit.
Die Kommunikation mit Kindern unterscheidet sich von der mit Erwachsenen. Kinder verstehen Zusammenhänge nicht genauso wie Erwachsene. Gleichsam tun sie sich schwer damit, komplizierte Sätze zu begreifen. Je nach Entwicklungsstand können die Kinder – beispielsweise in der Krippe – noch nicht oder nur wenig sprechen. Die Kommunikation läuft dann vornehmlich über die Körpersprache ab. Hier müssen pädagogische Fachkräfte Fingerspitzengefühl, Einfühlungsvermögen und Verständnis mitbringen.
Je nach Alter und Entwicklungsstand verstehen die Kinder Lob und Kritik anders. Hinzu kommt die persönliche Komponente: Während ein Kind Aussagen sehr stark auf sich bezieht, prallen Äußerungen an einem anderen Kind förmlich ab. Auch solche Unterschiede müssen Erzieherinnen und Erzieher erkennen – und damit bestmöglich umgehen können.
Kommunikation ist die Grundlage jeglichen menschlichen Miteinanders. Sie ist somit nicht nur für das private Umfeld elementar. Gerade im Berufsalltag ist der Austausch zwischen Kolleginnen und Kollegen eine der wichtigsten Komponenten einer guten Teamarbeit in der Kita und positiver Teamentwicklung. So müssen in jedem Beruf Informationen in Sekundenschnelle ausgetauscht werden, damit die Arbeitsabläufe reibungslos funktionieren.
Das ist auch bei der Arbeit mit Kindern der Fall. Fragen wie:
stellen sich Erzieherinnen und Erzieher einer Kita ständig.
In diesen Fällen ist eine gute und effektive Kommunikation gefragt, um zügig auch auf unerwartete Situationen reagieren zu können. Nur wenn die Zusammenarbeit im Team Kita reibungslos klappt, ist es möglich, eine entsprechend schnelle Aufteilung der Aufgaben vornehmen zu können. Ist das Team nicht genug aufeinander abgespielt, leidet der Arbeitsablauf schnell darunter. Doch nicht nur im Alltag mit den Kindern ist es wichtig, dass sich das Team zielorientiert miteinander verständigen kann.
Auch im Kita-Team selbst können schnell Missverständnisse entstehen, die durch einen ehrlichen und offenen Austausch vermeidbar sind. Konkurrenzverhalten oder gar Mobbing im Team Kita entsteht in einer Gruppe vor allem dann, wenn nicht genügend Vertrauen unter den Erzieherinnen und Erziehern einer Einrichtung herrscht. Die fehlende Entwicklung eines Vertrauensverhältnisses hängt fast immer mit einer mangelnden oder fehlerhaften Kommunikation unter den Erzieherinnen und Erziehern zusammen.
Die Arbeit im Team funktioniert also nur, wenn alle Teammitglieder auf eine zielorientierte und positive Kommunikation achten. Dabei machen vor allem Feinheiten den Unterschied, die in der Hektik des Arbeitsalltags einer Einrichtung schnell untergehen können. Doch gerade die kleinen Dinge sind es, die wahre Wunder in puncto Vertrauen bewirken und eine Kommunikation auf Augenhöhe ermöglichen.
Eine gute Kommunikation in der Kita hängt viel mit der eigenen Perspektive und Haltung zusammen. Ihr Kollege fragt Sie nach Ihrer Meinung zum Bastelprojekt für die Umweltwoche? Sagen Sie doch anstatt „Das ist nicht schlecht“ lieber „Das ist eine tolle Idee“. Sie werden von der Gruppenleitung gebeten, den Morgenkreis für die kommende Woche vorzubereiten? Verwenden Sie doch anstatt „Das ist kein Problem“ lieber den Wortlaut „Das kann ich übernehmen“. Solche positiven Formulierungen geben Ihrem Gegenüber sofort ein besseres Gefühl.
Durch solche Formulierungen können Sie erwünschte Verhaltensweisen außerdem viel leichter erreichen als mit Negativ-Formulierungen. Gleichzeitig tragen positive Formulierungen dazu bei, der eigenen Aussage, ohne viel Aufwand Nachdruck zu verleihen. Gerade in der Kommunikation mit Kindern ist das wichtig, wie das folgende Beispiel zeigt: Der Satz „Sei nicht so laut!“ ist in seiner Aussagekraft sehr viel schwächer als zum Beispiel die Aussage „Könntest du bitte leiser sein?“. Auf diese Weise kommt nicht nur Ihre Intention zum Ausdruck, Sie geben den Kindern auch die Basis für einen wertschätzenden und respektvollen Umgang mit auf den Weg.
Sie können ganz einfach dafür sorgen, dass Sie und Ihr Gegenüber positiv auf einer Ebene kommunizieren. Das funktioniert einerseits durch die richtigen Worte und einen höflichen sowie wertschätzenden Umgang. Andererseits kann es auch positive Effekte nach sich ziehen, sich auf das Gegenüber einzulassen und leicht anzupassen. Gerade in einem Elterngespräch ist das von großer Relevanz. Denn: Einzelgespräche sind für die Erziehungsberechtigten Ihrer Schützlinge kein einfaches Unterfangen. Oftmals kommt es zu Vier-Augen-Gesprächen, wenn es Probleme mit den Kindern gibt oder die Kleinen einen Entwicklungsrückstand aufweisen. Solche Themen wollen sensibel, aber offen angesprochen werden. Gleichzeitig geben sie dem Gespräch aber eine per se negative Grundstimmung, die Sie relativieren müssen. Durch Nähe und Verständnis gelingt es Ihnen, sich mit den Eltern auf Augenhöhe zu unterhalten.
Oftmals geschieht es automatisch, dass man die eigene Sprechgeschwindigkeit, die Stimmlage und die Körperhaltung minimal verändert und auf seinen Gesprächspartner anpasst. Wer sein Gegenüber spiegelt – natürlich mit Maß und Ziel – stellt unterbewusst Gemeinsamkeiten her. Und wer bekanntlich Dinge gemein hat, findet leichter einen Zugang zueinander. Der Fachbegriff für diese Technik lautet „Rapport herstellen“. Wichtig ist hierbei, dass das eigene Verhalten nicht aufgesetzt oder gekünstelt wirkt. Authentisch bleiben lautet nach wie vor die Devise.
Auf den ersten Blick erscheint es umständlich, aktiv einen „Rapport herzustellen“. Nicht zuletzt, weil es ein gutes Körpergefühl und Einfühlungsvermögen verlangt. Doch indem Sie auf Ihren Gesprächspartner eingehen, sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Gegenüber in Ihrer Gegenwart sofort wohler fühlt. Das ist die Basis für gegenseitige Sympathie – und das ist wiederum das Fundament dafür, gemeinsame Aufgaben zu bewältigen und Ziele zu erreichen. Egal, ob Sie nun mit den Eltern die Erziehungspartnerschaft optimieren möchten oder die Zusammenarbeit im Team Kita verbessern wollen – stets ist Sympathie der Schlüssel zum Erfolg.
Zuhören ist genauso wichtig wie selbst zu kommunizieren – denn nur so verstehen Sie, was Ihr Gesprächspartner von Ihnen möchte. Wenn Sie sich zum Beispiel in einer Teamsitzung nicht ganz sicher sind, welche Botschaft Ihnen Ihr Kollege oder Ihre Kollegin vermitteln möchte, wiederholen Sie das Gehörte. Fragen Sie aktiv nach. So stellen Sie sicher, dass Sie auch wirklich alles korrekt verstanden haben. Auf diese Weise lassen sich Missverständnisse und somit auch Konflikte leicht vermeiden.
Selbiges gilt für das Gespräch mit Eltern. Ein Elternteil ist nicht ganz zufrieden mit der Informationspolitik Ihrer Einrichtung? Lassen Sie sich konstruktives Feedback geben. Fragen Sie aktiv nach. Formulierungen wie:
Helfen Ihnen, das Gehörte zu rekapitulieren. Bitten Sie die Erziehungsberechtigten bei berechtigter Kritik um Verbesserungsvorschläge. Nur in Zusammenarbeit mit den Eltern und dem gesamten Kita-Team lassen sich Missverständnisse und Probleme aus dem Weg räumen.
Stellen Sie an jedem Gesprächsende sicher, dass Sie und andere Erzieherinnen und Erzieher bzw. die Kita-Leitung positiv auseinandergehen – selbst wenn Sie im Dialog miteinander nicht das erhoffte Ergebnis erzielt haben. Bedanken Sie sich zum Beispiel bei Ihrem Gegenüber, dass es sich für Sie Zeit genommen hat. Finden Sie außerdem zusammenfassende Worte, um an diese unter Umständen in einem zweiten Gespräch anknüpfen zu können.
Wertschätzung, Höflichkeit und ehrlicher Umgang sind die Pfeiler einer positiven Kommunikation. Hier sind die Erzieherinnen und Erzieher sowie auch die Kita-Leitung gefragt. An einem konstruktiven Umgang wirkt jede Person im Team mit – auch Hausmeister, Reinigungskraft und Externe, beispielsweise aus dem Elternbeirat.
Eine wesentliche Aufgabe kommt jedoch ausschließlich der Führungskraft zu. Ihr obliegt es, das Team auf die Philosophie der Einrichtung einzuschwören:
Sind solche Leitlinien klar definiert, fällt es dem Kita-Team deutlich leichter, eine Unternehmens- bzw. Einrichtungsphilosophie auszumachen. Wer hier noch ein Leitbild rund um die Kommunikation einbindet, sorgt dafür, dass ein „offizieller“ Standard definiert ist.
Selbstredend leben die Kultur in der Kita und das Miteinander davon, dass sich alle Kolleginnen und Kollegen – somit auch die Führungskräfte – an die vereinbarten Ziele und Leitlinien halten. Nur wer selbst eine offene und konstruktive Kommunikationskultur vorlebt, kann von Kolleginnen und Kollegen dasselbe erwarten.
Erfolgreiche Kommunikation verhindert, dass Probleme, Missverständnisse und daraus resultierende Streitereien entstehen. Doch nicht immer gelingt es, Konflikte im Team einer Kita gänzlich zu vermeiden. Immer wieder gibt es Fälle, in denen unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen. Dann obliegt es der Leitung einer Einrichtung, solche Konfliktsituationen zu lösen und die Teamentwicklung zu fördern. Neben der Möglichkeit einer gemeinsamen Fortbildung der Erzieher, wie zum Beispiel eines Teambuilding-Seminars, geschieht das entweder im Einzelgespräch oder im Gespräch mit allen Parteien. Auch hier können einige Tipps dabei helfen, die Situation durch entsprechende Kommunikationstechniken zu entschärfen und auf eine positive Teamentwicklung einwirken.
Suchen Sie unbedingt das Gespräch mit der bzw. den entsprechenden Personen. Denn erst wenn Sie Konflikte ansprechen, können Sie sie auch lösen. Hier kann es sinnvoll sein, erst einmal mit den Erzieherinnen und Erziehern einzeln zu sprechen. So können Sie die Hintergründe des Streits sehr viel besser verstehen – und sich ein geschärftes Bild von der Lage des Teamkonflikts machen.
Finden Sie einen positiven Einstieg in das Gespräch. Zum Beispiel, indem Sie sagen, wie zufrieden Sie mit den Fähigkeiten und der Arbeit der Erzieherin oder des Erziehers sind. Legen Sie dann dar, wie sich die Situation aus Ihrer Perspektive ergibt und wieso Sie das Gespräch gesucht haben.
Machen Sie klare Aussagen und vermeiden Sie es, um den heißen Brei herum zu reden. Kommen Sie direkt zum Punkt, und verzichten Sie dabei auf Vorwürfe. Ansonsten droht die Situation unter Umständen zu eskalieren, was für die Lösung des Konflikts wenig förderlich wäre.
Worte alleine lösen das Problem jedoch nicht. Daher ist es wichtig, mit den Konfliktparteien gemeinsame Lösungen zu finden. Dabei ist es essenziell, dass dies in Zusammenarbeit im Team Kita bzw. mit den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geschieht. Denn das gesamte Kita-Team inklusive der Leitung muss die erarbeitete Lösung akzeptieren – sonst schwelt der Konflikt weiter.
Das Gespräch sollte dann durch gemeinsame Ziele abgeschlossen werden. Diese müssen in jedem Fall auch erreichbar sein. Es ergibt beispielsweise wenig Sinn, zu erwarten, dass zwei Erzieherinnen beste Freundinnen werden, wenn sie sich außerhalb der Arbeit nicht sympathisch sind.
Dennoch können Sie erwarten, dass eine Zusammenarbeit auf ehrlicher und konstruktiver Ebene auch für Mitglieder eines Teams möglich ist, die sich im privaten Leben nicht allzu nahestehen – denn letztendlich ist es das Wichtigste, dass die Qualität der Kinderbetreuung nicht unter einer fehlenden Teamarbeit leidet.
Autor: Redaktion Pro Kita-Portal (2020)