Der Leitung in der Kita kommt eine besondere Rolle im Team zu. So übernimmt die Kindergartenleiterin oder der Kindergartenleiter in der Einrichtung spezielle Aufgaben wie die Personalführung oder die Öffentlichkeitsarbeit. Zugleich hat die Leitung meistens eine Doppelrolle im Team inne: Einerseits in der Position als Führungskraft und andererseits als Teammitglied. Dies kann in einigen Fällen eine Gratwanderung darstellen. Nicht immer ist es leicht, den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden.
Eine Teamleiterin oder ein Teamleiter hat in der Kita eine spezielle Position inne. So ist die Leitungskraft für alle Belange, die die Einrichtung betreffen, verantwortlich. Egal, ob es um die Kinder, die Ausstattung der Kita oder die Personalpolitik geht: Letztendlich muss die Leitung wichtige Entscheidungen für die Entwicklung der gesamten Einrichtung treffen und diese auch entsprechend nach außen vertreten.
Je nach Größe der Kindertagesstätte kann es sein, dass die Führungskraft nicht mehr operativ arbeitet. Das bedeutet, dass die Arbeit in der Gruppe nicht mehr vorrangig ist oder sogar komplett in den Hintergrund tritt. Denn weil die Leitung insbesondere repräsentative und übergeordnete Aufgaben übernehmen muss, bleibt ihr für den normalen Alltag mit den Kindern weniger oder sogar überhaupt keine Zeit. Diese übergeordneten Aufgaben sind unter anderem:
Die Kindergartenführung muss sich also primär um die Zusammenarbeit des ganzen Teams kümmern: So wählt die Leitung geeignetes Personal für die Einrichtung aus. Außerdem gehört es zum alltäglichen Geschäft einer Führungskraft, Aufgaben zu delegieren und das gesamte Team zu fördern und zusammenzuhalten. Sei es, indem sie sich um die Teamentwicklung kümmert, Konflikte zwischen Mitarbeitern schlichtet oder sich lediglich den alltäglichen Verwaltungsaufgaben annimmt.
Insbesondere in der Position als Kitaleiterin oder Kitaleiter können Spannungen entstehen. Da die Leitungskraft häufig nicht nur Führungsaufgaben übernimmt, sondern in den meisten Fällen auch als Teammitglied bei der alltäglichen, erzieherischen Arbeit mit den Kindern auftritt, können Konflikte mit anderen Teammitgliedern oder den Eltern entstehen.
So ist der Übergang zwischen der Rolle als Führungskraft und als Teammitglied nicht immer einfach. Die Problematik besteht darin, dass die Kita-Leitung einerseits als „normale“ Erzieherin die alltäglichen Aufgaben mit den Kindern übernimmt. Andererseits erteilt die Führungskraft aber auch Weisungen und trifft wichtige Entscheidungen. Das geschieht nicht immer in Absprache mit dem gesamten Team, sondern womöglich nur auf Anweisung des Trägers. Das birgt Konfliktpotenzial.
Wird die Leitung einer Kindertagesstätte von den anderen Mitarbeitern nicht in der Rolle einer Führungskraft wahrgenommen, kann das ernste Probleme nach sich ziehen. Die Herausforderung besteht also für die Teamführung darin, kollegiales Verhalten und Führungsstärke zu vereinbaren – und dabei gleichzeitig nahbar zu bleiben.
Um diese Herausforderung zu meistern, kann es für die Teamleitung sinnvoll sein, nicht nur ihre pädagogische Bildung fortzusetzen. Unter anderem durch spezielle Seminare, die Grundlagen der Führungsarbeit vermitteln. In diesen Weiterbildungen können Sie die Methoden der guten Teamführung erlernen.
Wie allen anderen Führungskräfte auch, obliegt es der Leitung einer Kindertagesstätte, für ihr Team geradezustehen. Das ist im sozialen Bereich noch heikler als in anderen Branchen: Erzieherische Entscheidungen lassen sich nicht immer einfach treffen. Mitunter sind Eltern verunsichert oder sogar verärgert über das Verhalten oder die Einschätzung eines Teammitglieds. Gerade wenn es um Entwicklungsdefizite geht, sind Konflikte zwischen Kita und Eltern nicht selten.
In solchen Fällen lautet die Devise: Diplomatisch bleiben. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Kollegen und dem Elternteil zunächst einzeln. Jede Sichtweise hat meistens ihre Berechtigung und sollte berücksichtigt werden. Sofern es möglich ist, liegt es an der Führungskraft, zu vermitteln. Geht es nicht anders, bietet sich das Gespräch zu dritt an. Hier hat die Kita-Leitung eine Mittlerposition inne. Schlussendlich geht es um die bestmögliche Entwicklung der Kinder.
Viele Erzieherinnen und Erzieher rutschen in die Position einer Führungskraft hinein – ohne in ihrer Ausbildung auf die damit verbundenen Herausforderungen vorbereitet zu werden. Meistens heißt es dann: Learning by Doing. Doch es gibt einige Aspekte, die Leitungsaufgaben und den Alltag als Führungskraft in der Kita erleichtern:
An den oberen Punkt anknüpfend ist es insbesondere in der Doppelrolle elementar, dass die Grenze zwischen der Position als Kollege und der als Vorgesetzter klar gezogen ist. Denn Konflikte entstehen seltener, wenn die Mitarbeiter wissen, dass eine Entscheidung als Leitungskraft getroffen wurde – und nicht als Kollege.
Eine wichtige Aufgabe der Teamleitung ist die direkte Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Kita. Das geschieht oftmals in gemeinsamen Terminen: Sei es in Teambesprechungen oder Einzelgesprächen. Welches Gesprächsformat das Bessere ist, hängt immer von der Gesprächsabsicht und der Größe des Kindergartenteams ab.
In einem sehr großen Kollegium ist es teilweise schwierig, dass alle in einer Teamsitzung zu Wort kommen. Dennoch ist es wichtig, dass sich alle Teammitglieder in einem regelmäßigen Abstand – zum Beispiel alle 14 Tage – zusammensetzen, um die wichtigsten Aspekte der Zusammenarbeit und der Arbeit in der Kindertagesstätte zu besprechen:
Besteht nach einem solchen Gruppen-Jour-Fixe zwischen einzelnen Mitarbeitern noch Gesprächsbedarf, kann dies auch in einem kleinen Teammeeting oder einem Einzelgespräch besprochen werden.
Der Kindergartenleitung kommt bei den Team- oder Einzelgesprächen dabei eine elementare Aufgabe zu: Sie muss die Meetings vor- und nachbereiten und selbstverständlich auch leiten. Das bedeutet, dass sie den Sitzungsplan konzipiert und in dem Meeting darauf achtet, dass er auch eingehalten wird. Sonst passiert es schnell, dass eine Sitzung aus den Fugen gerät: Im Sinne einer zielführenden Gesprächsführung ist es wichtig, dass klare Grenzen gesetzt werden.
Außerdem muss es am Ende des Gesprächs ein Protokoll geben, dass die wichtigsten Entscheidungen des Meetings festhält und zusammenfasst. Eine kurze Wiedergabe des Inhalts übernimmt der Moderator – also meistens die Teamleitung – am Ende der Gruppenbesprechung. Dann haben alle Teammitglieder eine Übersicht über das weitere Vorgehen oder zukünftige Termine. Im Sinne des Delegierens ist es sinnvoll, einen Kollegen oder eine Kollegin mit der Aufgabe des Protokollierens zu betrauen.
Autor: Redaktion Pro Kita-Portal (2020)