Der Elternabend gilt neben dem Elterngespräch als wichtiger Bestandteil der Elternarbeit in der Kita und der Kinderkrippe. Hier finden sich alle Eltern zusammen, sitzen im Stuhlkreis und hören der Erzieherin oder dem Erzieher gespannt zu. Anschließend versuchen alle Anwesenden, gemeinsam neue Projekte zu planen und Konflikte zu schlichten – so zumindest die Wunschvorstellung. Damit auch der Elternabend im Kindergarten ein voller Erfolg wird, finden Sie hier wichtige Tipps für eine professionelle Planung im Vorfeld, einen gelungenen Einstieg und eine fruchtbare Veranstaltung.
„Dieser Abend war ein voller Erfolg!“, solche Sätze hört man als Erzieherin oder Erzieher nach einem Elternabend gerne. Besonders, wenn auch noch fast alle Eltern in der Kita anwesend waren. Immerhin sind die Vorbereitung der Inhalte und die Durchführung solcher Veranstaltungen zeitintensiv und mit viel Mühe verbunden.
Bei der Elternarbeit in der Kita gehen die pädagogischen Fachkräfte und die Eltern eine Entwicklungs- und Bildungspartnerschaft ein. Ebenso wie bei den Elterngesprächen gilt es dabei, verschiedene Aspekte zu beachten. Bestenfalls ziehen beide Parteien bei den Elternabenden an einem Strang – und sollten daher gleichermaßen am Gespräch teilhaben. Jedoch ist ein klassischer Elternabend im Kindergarten meistens auf ein bis zwei Stunden beschränkt, weshalb die Themen im Vorfeld festgelegt werden sollten. Nur so können am Ende noch Fragen beantwortet werden.
Sinnvoll ist es, die Eltern durch Abwechslung bei der Stange zu halten. Elternabende werden unterhaltsamer und spannender, wenn Sie sich häufiger etwas Neues für den Ablauf überlegen. So kommt mehr Schwung in die Veranstaltung. Das kann ein Vortrag eines Referenten sein oder ein bestimmtes Kennenlernspiel zu Beginn des Elternabends sein, das die Stimmung der Elterngruppe auflockert. Auch ein expliziter Themenelternabend, bei dem sich die Gruppe im Vorfeld auf ein Thema vorbereitet und eine Diskussion gestaltet, ist eine beliebte Abwechslung.
Durch eine gute Vorbereitung können die Erzieherinnen und Erzieher dazu beitragen, dass der Elternabend im Kindergarten bzw. in der Kita zu einem vollen Erfolg wird. Hilfreich dafür ist es, die bisherigen Elternabende im Vorfeld gemeinsam mit den Kollegen zu analysieren. Was gelang dabei gut und wo besteht noch Veränderungsbedarf? Konzentrieren Sie sich dann auf die Methoden, die letztes Mal gut angekommen sind. So können Sie Programmpunkte und Gruppenarbeiten wählen, die auch beim letzten Mal gezündet haben.
Zudem sollten die Erzieher schauen, wer überhaupt am Elternabend teilnimmt. Es ist nicht nur wichtig, die Kinder gut zu kennen, sondern auch von Beginn an über die Eltern im Bilde zu sein. Welches Vorwissen könnten die einzelnen Elternteile zu einem Thema bereits haben? Notieren Sie sich Ihre Ergebnisse, insbesondere wenn es eventuell (Sprach-)Barrieren gibt. Das wird Ihnen beim Gespräch weiterhelfen. Gleichzeitig können Sie durch eine eingehende Vorbereitung auf alle Anwesenden individuell eingehen.
Zu Beginn der Planungsarbeit sollten die verschiedenen Zuständigkeiten verteilt werden. Dies kann entweder das Kita-Personal oder der Elternbeirat übernehmen. Die folgenden Punkte helfen Ihnen dabei, bei der Vorbereitung nichts zu vergessen:
In jedem Fall ist es wichtig, eine Agenda für den Abend anzulegen. Welche Programmpunkte möchten Sie auf jeden Fall ansprechen und welche Projekte stehen an? Notieren Sie sich im Vorfeld alles Relevante für die Durchführung der Veranstaltung, sodass Sie am Abend keine wichtigen Punkte oder Fragen vergessen.
Ein gutes Zeitmanagement ist das A und O. Insbesondere, wenn Vorträge von Referenten geplant sind. Den Vortrag kann eine außenstehende Person zu einem aktuellen Thema halten. Doch auch ein Mitglied des Elternbeirats oder die Kita-Leitung selbst eignen sich als Referenten für einen themenbezogenen Elternabend.
Handelt es sich bei dem gewünschten Format um einen Elternabend, der einen bestimmten thematischen Schwerpunkt in den Fokus rückt, ist eine Sache essenziell. Das gewählte Thema sollte stets nahe an den Eltern sein. Sprich: Es bringt nichts, zu viele Fachbegriffe zu benutzen und die Mütter und Väter mit pädagogischen Ratschlägen zu belehren. Sprechen Sie am besten im Team ab, welche Themen im Moment in der Einrichtung brisant oder gefragt sind. Gute Themen lassen sich aus aktuellen Anlässen entwickeln. So wird der Themenelternabend ein Erfolg.
Denn: Je interessanter die Inhalte des Elternabends sind, desto mehr Eltern werden auch kommen. So eignen sich zum Beispiel Berichte aus den Medien, wie über die PISA-Studie. Auch andere für die Erziehung, die Gesundheit und die Entwicklung der Kinder relevante Themen sind eine gute Option. Natürlich können Sie auch die Eltern auf ihre Wünsche für das Gespräch ansprechen. Hierfür bieten sich Elternbefragungen an, die Ihnen bei der Ideenfindung weiterhelfen. So gehen Sie in jedem Fall sicher, dass das Thema des Elternabends auf Interesse bei den Müttern und Vätern stößt.
Generell gilt: Bei einem Themenelternabend steht immer das Wohl der Kinder im Mittelpunkt. Es ist die Ambition von Eltern und Kita, den Kindern eine Grundlage für eine optimale Entwicklung zu schaffen. Sowohl zu Hause in der Familie als auch in der Einrichtung.
Im Rahmen dieser Erziehungspartnerschaft müssen häufig auch Themen angesprochen werden, die ernster sind. Hierzu zählen Probleme der Kinder beim Spielen und die Reflexion des Verhaltens der Gruppe. Beim Elternabend im Kindergarten sollten jedoch keine einzelnen Kinder im Fokus stehen, sondern immer die Gruppe betrachtet werden. Nur so kann ein konstruktiver Austausch stattfinden.
Fernab von einem Themenelternabend gibt es auch Dinge, die immer fester Bestandteil eines Elternabends in der Kita sind. Das sind zum Beispiel Ankündigungen von anstehenden Projekten oder Feiern zu einem Ereignis im Jahr, wie Weihnachten oder Ostern. Sinnvoll ist es, solche terminlichen Ankündigungen des Kindergartenjahres nicht nur beim Elternabend zu besprechen. Durch einen Elternbrief gehen Sie sicher, dass wirklich jeder Elternteil über Anstehendes informiert wird. Auch, wenn er nicht beim Elternabend dabei war.
Ein wahrer Evergreen ist auch die Elternbeiratswahl, die in den meisten Kindertagesstätten und Kindergärten einmal im Jahr durchgeführt wird. Auch hier ist es sinnvoll, durch einen Elternbrief, die Eltern vorab zu informieren, dass die Wahl der Elternvertreter ansteht. Je nach Zeitfenster lässt sich im Anschluss an die Elternbeiratswahl auch ein Impulsvortrag einbinden, der den Elternabend abrundet.
Bei der Vorbereitung und der Durchführung eines Elternabends oder einer Veranstaltung heißt es: Talente nutzen! Ist ein Mitarbeiter besonders begabt, Veranstaltungen zu organisieren oder frei zu reden, sollte diese Person auch die jeweilige Aufgabe übernehmen.
Sprechen Sie ruhig die Eltern auf ihre Vorlieben oder Begabungen an. Vielleicht ergeben sich so wertvolle Kontakte, die Sie bei Ihrer Arbeit entlasten. Da gibt es vielleicht eine Mutter, die Fotografin ist und bei der nächsten Feier die Fotos macht? Oder womöglich ist ein Elternteil ein begabter Hobbykoch, der nicht nur zu Hause den Kochlöffel schwingt, sondern auch bei der Weihnachtsfeier in diesem Jahr das Catering übernimmt.
Werden die Eltern aktiv in den Kindergarten-Alltag eingebunden, spart das personelle, finanzielle und zeitliche Ressourcen. Ein weiterer Pluspunkt: Jeder fühlt sich geschätzt, wenn seine Begabung zum Erfolg der Gemeinschaft beiträgt. So werden auch die Eltern mit ihrem Einsatz gewürdigt, was die Partnerschaft zwischen ihnen und der Einrichtung nachhaltig stärkt.
Ein Buffet oder ein Sektempfang ist eine gute Möglichkeit, um Kontakte zu knüpfen. Insbesondere, wenn sich die Eltern noch nicht kennen, sind Häppchen zur Begrüßung eine gute Auflockerung, um mit anderen Eltern ins Gespräch zu kommen. Aber auch ohne aufwendigen Empfang sollte das Kita-Team zumindest für Getränke zu sorgen. Es reichen schon ein paar Flaschen Mineralwasser und Apfelsaft. Hauptsache die anwesenden Eltern fühlen sich umsorgt.
Wenn es eine Pause beim Elternabend im Kindergarten gibt, können die Erzieherinnen und Erzieher auch kleine Häppchen bereitstellen. Toll ist es, wenn Sie die Snacks gemeinsam mit den Kindern vorbereiten. Häufig lässt sich auch ein Elternteil damit beauftragen. Meistens gibt es Mütter oder Väter, die sich freiwillig melden, einen Kuchen zu backen oder kleine Snacks mitzubringen.
Ziel eines Elternabends ist es, dass sich die Eltern nach dem Abend informiert und wertgeschätzt fühlen. Gleichzeitig ist es das Anliegen der Erzieherinnen und Erzieher, offene Fragen zu klären und die Planung für den Rest des Kindergartenjahres mit allen Beteiligten abzustimmen. Neben der Vorbereitung des Vortrags, der Diskussion und der Verpflegung gibt es noch zahlreiche weitere Aspekte, die Sie für einen gelungenen Elternabend in der Kita oder Krippe bedenken sollten.
Bei der Einladung zum Elternabend im Kindergarten verhält es sich ganz normal, wie bei den meisten anderen Einladungen auch. Wichtig sind:
Dieser Text kann durch Zeichnungen oder Basteleien der Kinder verschönert werden, die sie im Vorfeld in der Kita gestaltet haben. Denn oftmals übergeben auch die Kleinen den Eltern den Einladungsbrief. Ähnlich wie später in der Schule.
Es ist hilfreich, wenn die Erzieherinnen und Erzieher um eine Rückmeldung bitten, ob die Eltern teilnehmen oder nicht. So können sich auch die pädagogischen Fachkräfte besser auf die Veranstaltung vorbereiten. Die Einladung sollte den Eltern mindestens zwei Wochen vor dem geplanten Datum zugehen.
Der Elternabend sollte in einem Raum stattfinden, der natürlich ausreichend Platz für alle eingeladenen Personen bietet. Zudem ist es für alle Anwesenden angenehmer, wenn er vorher gelüftet und aufgeräumt wurde. Niemand sitzt gerne im Chaos oder in einem stickigen Raum.
Je nach Größe der Gruppen sollten Sie einen Stuhlkreis oder Tischgruppen stellen. Beide Formen regen den Austausch untereinander an, da sich die Anwesenden beim Sprechen ansehen können. Dies hat auch Vorteile, wenn Gruppenarbeiten geplant sind.
Wenn man mit Beamern, PCs oder anderer Technik arbeiten möchte, um zum Beispiel Fotos oder Videos zeigen, dann sollte man diese unbedingt vor dem Elternabend im Kindergarten ausprobieren. So vermeiden Sie Pannen, die den Abend ins Stocken bringen.
Für andere Materialien, wie Flyer oder Bücher, bieten sich Materialtische an. So werden die Angebote optimal präsentiert und die Eltern können vor Beginn des Elternabends stöbern. Dabei kommen die Mütter und Väter oftmals schon vor der offiziellen Begrüßung ins Gespräch und sind motivierter, sich auch aktiv einzubringen.
Für viele Eltern sind Elternabende überholte oder sogar langweilige Pflichtveranstaltungen. Deswegen heißt es: Überraschen Sie die Eltern schon bei der Begrüßung. So haben Sie direkt zu Beginn die Sympathien der Mütter und Väter auf ihrer Seite. Die Eltern werden merken, dass sich das Kita-Team Gedanken über das Konzept des Elternabends gemacht hat.
Verzichten Sie bei der Begrüßung auf Standardfloskeln, wie: „Danke, dass Sie so zahlreich gekommen sind.“ Beginnen Sie lieber damit, warum Ihnen das heutige Thema am Herzen liegt oder wie es zu dieser Wahl kam. Weitere interessante Einstige, die Sie vor oder nach Ihrer Begrüßung einbinden können, wären:
Sprechen Sie die Begrüßung am besten frei und geben Sie gleich zu Beginn einige organisatorische Hinweise: Wie sieht der Ablauf aus? Wie steht es um Pausen? Wann ist das ungefähre Ende der Veranstaltung angedacht? Auch die Vorstellung des Referenten des Vortrags sollte in Ihre Begrüßung einfließen.
Viele Einrichtungen beginnen den ersten Elternabend mit Kennenlernspielen. Jedoch gibt es hier sehr unterschiedliche Meinungen, da solche Spiele oft auf Gegenwind stoßen. Zwar lockern sie die Stimmung auf, wirken aber auch oft kindisch. Dennoch gibt es Kennenlernspiele, die weniger aufwendig sind und sich auf das Nötigste beschränken.
Ein Beispielszenario:
Die Elternteile stellen sich nacheinander kurz vor. Sie nennen zusätzlich den Namen und das Alter ihres Kindes. Als witzigen Zusatz könnte man dann zum Anfangsbuchstaben des Kindervornamens ein typisches Merkmal des Kleinen nennen. Marie ist ein Musiktalent, Hannah mag gerne Hunde und Kilian kickt gerne.
Keiner der Mütter und Väter sollte gezwungen werden, mitzumachen, wenn er oder sie sich nicht wohl dabei fühlt. Schauen Sie einfach, was zu Ihrer Gruppe passt.
Je nach Thema sind verschiedene Methoden und Vorgehensweisen bei der Durchführung eines Elternabends geeignet. Geht es um ein Thema, welches einer Diskussion bedarf? Oder wird am Abend sogar der Elternbeirat gewählt? Dann sind meistens striktere Formen der Sitzordnung und ein klar geführter Ablauf sehr wichtig. So können in der knappen Zeit auch alle Programmpunkte abgehandelt werden.
Steht eher das gegenseitige Kennenlernen im Fokus, sind Kennenlernspiele eine gute Art, miteinander in Kontakt zu treten. Diese lockern die Stimmung auf und fördern eine aktive Elternarbeit in der Kita. Dies ist besonders beim ersten Elternabend angebracht, wenn sich die Mütter und Väter, wie auch das Kita-Personal vorstellen. In diesem Rahmen ist es auch wichtig, dass die pädagogischen Fachkräfte das Konzept des Kindergartens nochmals erklären. Hierzu zählen der Tagesablauf der Kinder in der Einrichtung und die Ziele, die Sie mit bestimmten Projekten verfolgen.
Bedeutend ist auch der gezielte Einsatz von verschiedenen Medien. Oftmals können Bilder einer PowerPoint-Präsentation oder Videos Inhalte besser vermitteln und Stimmungen unterlegen. Auch Flipcharts eignen sich, um Aspekte anzuzeichnen und den Eltern die Inhalte visuell zu vermitteln. Dies prägt sich bei den meisten besser ein und lockert die strenge Sitzgruppe etwas auf. Die Eltern können sich auch so leichter auf eine folgende Diskussion vorbereiten.
Je nachdem, ob es einen Vortrag gibt, sollten die pädagogischen Fachkräfte danach den Eltern die Möglichkeit zu einem offenen Elterngespräch mit einem regen Austausch geben. Die benötigte Zeit sollte unbedingt in den Ablauf eingeplant werden. Achten Sie auch darauf, dass sich die Eltern ausgewogen am Elternabend im Kindergarten beteiligen. Dies ist der wichtigste Aspekt der erfolgreichen Zusammenarbeit und der Erziehungspartnerschaft.
Ob durch Fragerunden, Murmelgruppen oder Diskussion – animieren Sie die Eltern zur Mitarbeit! Durch Gruppenarbeiten können die Erzieherinnen und Erzieher das gewählte Thema besser vertiefen, als es durch einen reinen Vortrag möglich ist. Hierfür überlegen sich die Eltern in kleinen Gruppen gemeinsam Diskussionspunkte und stellen diese anschließend vor. So werden alle Anwesenden in das Gespräch miteinbezogen.
Tipp: Halten Sie unbedingt Blickkontakt mit den anwesenden Eltern. Dies ist nicht nur sympathisch und wirkt interessiert, sondern hat zudem den Vorteil, dass Sie mit einem Blick erkennen, ob die Gruppe eine Pause braucht oder etwas nicht verstanden wurde.
Irgendwann ist auch der informativste Abend zu Ende. Um den Elternabend würdig abzuschließen, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Sie können zum Beispiel eine PowerPoint-Präsentation machen und verschiedene fotografische Eindrücke vom Kita-Alltag teilen. Verabschieden Sie sich am besten persönlich von den Eltern, wenn es der Rahmen bietet. So fühlen sich die einzelnen Eltern am Ende wertgeschätzt. Gleichzeitig kommen Sie leichter in Kontakt mit ihnen.
Holen Sie sich ebenfalls Feedback ein: Wie hat es den Müttern und Vätern gefallen? Dies können Sie persönlich oder mit einem Fragebogen machen, den die Eltern am besten noch vor Ort ausfüllen. Die Rückmeldung der Eltern ist wertvolles Futter für Sie und das übrige Kita-Team. Durch das konstruktive Feedback der Elternbefragung können Sie Elternabende weiterhin optimieren und den Wünschen und Erwartungen der Erziehungsberechtigten noch gezielter nachkommen.
Sie beginnen den Elternabend im Kindergarten mit der Begrüßung der Eltern. Verzichten Sie dabei auf alle Floskeln, die aufgesetzt und unehrlich klingen könnten: „Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind“, wirkt eher lächerlich, wenn nur eine kleine Gruppe von 5 Eltern gekommen ist. Achten Sie darauf, dass die Begrüßung der Eltern von Herzen kommt. Sagen Sie z. B.: „Ich möchte Sie, liebe Eltern, ganz herzlich zum heutigen Elternabend begrüßen. Mir liegt das Thema des heutigen Abends sehr am Herzen. Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass auch Sie Interesse daran zeigen.“
Sprechen Sie nach Möglichkeit Ihre Begrüßung frei und ohne ein Skript zu verwenden. Günstig ist es, wenn Sie zu Beginn kurz einige organisatorische Hinweise geben, was z. B. den Ablauf, die Pausen und das Ende der Veranstaltung betrifft. Danach führen Sie zum eigentlichen Thema des Elternabends hin und beginnen schließlich mit dem Einstieg, den Sie für den Elternabend im Kindergarten geplant haben.
Tipp für Ihre Praxis: Auch die Vorstellung der „Ehrengäste“ und Ihrer eigenen Person gehört mit zur Phase der Begrüßung. Bei geladenen Ehrengästen begrüßen Sie zuerst den Ranghöchsten, z. B. den Bürgermeister oder einen geladenen Referenten/Experten; danach die Damen und dann die Herren.
Gerade beim ersten Elternabend im Kindergarten ist es wichtig, dass
Sie gleich zu Beginn des Elternabends geschickt den Kontakt aufbauen.
Damit die Eltern miteinander vertraut werden, können Sie eine
Vorstellungsrunde einleiten oder ein sorgfältig ausgewähltes
Vorstellungsspiel mit den Eltern durchführen.
Kennen sich die
Eltern schon untereinander und sind auch Sie schon mit den Eltern
vertraut, gilt das Prinzip des Kontakts aber weiterhin für jeden
Elternabend im Kindergarten. Halten Sie während des gesamten Abends
Blickkontakt zu den Eltern. Lassen Sie Ihren Blick immer wieder vom
rechten Rand der Elterngruppe über das Mittelfeld bis zum linken Rand
schweifen. Ihr aufmerksamer Blickkontakt zeigt Ihnen jederzeit die
Befindlichkeit der Gruppe. Sie erkennen, ob die Eltern eine Pause
benötigen oder ob etwas von ihnen nicht genau verstanden wurde.
Kündigen
Sie bei auftretender Unruhe in der Elternschaft einen bevorstehenden
Höhepunkt an, oder legen Sie eine Kurzpause zur Erholung für die Eltern
ein, wenn Ihre Zeit das erlaubt. Auch ein Methodenwechsel wirkt auf die
Elterngruppe entspannend: Wechseln Sie beispielsweise vom Vortrag in
eine Fragerunde oder in eine Diskussion.
Tipp für Ihre Praxis: Wenn Sie bemerken, dass die Eltern unruhig werden, legen Sie eine kurze Pause ein und lüften Sie den Raum gut durch.
Sie führen den Elternabend nach der Struktur und nach dem
Vortragsablauf durch, den Sie im Vorfeld geplant haben. Spannend und
kurzweilig erleben die Eltern den Elternabend im Kindergarten, wenn es
Ihnen gelingt, den Vortragsablauf so zu gestalten, dass sich Referat,
unterstützende Medien und Phasen, in denen sich die Eltern beteiligen
können, abwechseln.
Halten Sie Ihren Vortrag so, dass die Eltern
immer den nächsten Schritt nachvollziehen können: Hängen Sie die
visualisierte Vortragsstruktur zum Mitlesen aus, sodass die Eltern
jederzeit sehen können, an welcher Stelle des Vortrags Sie sich
befinden. Besonders wenn Sie von sich wissen, dass es Ihnen schwerfällt,
eine Struktur zu bewahren, sollten Sie sich genau an die
Gliederungspunkte halten und nicht abschweifen.
Tipp für Ihre Praxis: Geben Sie den Eltern eine Visualisierungshilfe, indem Sie gelegentlich an Ihre Gliederung herantreten und wie beiläufig mit der Hand auf den jeweils aktuellen Punkt zeigen.
Fassen Sie jeweils am Ende eines Gliederungspunktes die wichtigsten Gedanken kurz zusammen und runden Sie diesen Punkt damit ab. Bevor Sie eine neue These ansprechen, leiten Sie diese mit einer Frage oder mit 1 bis 2 Sätzen ein.
Sorgen Sie während des Elternabends für eine ausgewogene Beteiligung der Eltern. Räumen Sie dafür so viel Zeit ein, dass Sie nicht in Verzug kommen oder wichtige inhaltliche Aspekte auslassen müssen, weil die Eltern sich engagiert beteiligen. Teilen Sie die Zeit des Elternabends von vornherein so ein, dass Sie ungefähr 1/3 der veranschlagten Zeit für die Elternbeteiligung nutzen können. Um eine Beteiligung der Eltern zu erwirken, sind Sie gefragt: Sie sollten einige Methoden kennen, mit denen Sie die Eltern dazu animieren, aktiv am Geschehen teilzunehmen. Fragerunden, Murmelgruppen oder Diskussionen sind nur einige solcher Methoden, die Sie dazu nutzen können.
Tipp für Ihre Praxis: Wenn Sie wissen, dass Ihre Eltern sehr „redefreudig“ sind, sollten Sie folgendermaßen vorgehen: Sammeln Sie für einige Zeit Fragen der Eltern und notieren Sie diese schriftlich auf dem Flipchart. Nach der Fragensammlung bearbeiten Sie die Fragen und lassen keine neuen Fragen mehr zu.
Gruppenarbeiten zu bestimmten Aspekten Ihres Themas bieten interessante Möglichkeiten, die Eltern am Thema mitwirken zu lassen. Durch diese Form der Mitarbeit steigen die Eltern intensiver in das Thema des Elternabends ein, und Sie vertiefen dadurch die Inhalte besser, als Ihnen dies durch ein reines Referat jemals gelingen könnte. Wählen Sie die Gruppenarbeit stets mit Bedacht aus, und überlegen Sie vorher, wie die Arbeitsgruppen sich zusammensetzen sollen und wie Sie diese Formation steuern können. Es wäre beispielsweise sehr ungünstig, wenn Sie beim Elternabend eine Gruppenarbeit zum Thema „Was mein Kind im Kindergarten alles lernen kann“ anberaumen und sich in einer Gruppe alle „Akademiker-Eltern“ und in der 2. Gruppe alle „Arbeiter-Eltern“ oder solche Eltern zusammenfinden, die sich bereits gut kennen.
Tipp für Ihre Praxis: Kleben Sie vor dem Elternabend immer im Wechsel rote und grüne Punkte auf die Stühle der Eltern. Schlagen Sie den Eltern für die Gruppenfindung vor, dass sie auf ihrem Stuhl nach der Farbe schauen und eine „rote“ und eine „grüne“ Gruppe bilden. Oder teilen Sie 2 verschiedene Sorten Bonbons oder Pralinen aus, nach denen die Eltern sich anschließend gruppieren.
Helfen Sie den Eltern nach der Gruppenarbeit bei der anschließenden Präsentation der Gruppenergebnisse, denn für die meisten Eltern ist es ungewohnt, vor einer größeren Gruppe zu sprechen. Die Checkliste auf dieser Seite unterstützt Sie bei der Durchführung von Elternabenden.
Lassen Sie die Ergebnisse der Gruppenarbeiten nicht unkommentiert
stehen. Fassen Sie jede Gruppenarbeit mit Ihren eigenen Worten zusammen.
Diese Zusammenfassung wirkt auf die Eltern, die in der jeweiligen
Gruppe mitgearbeitet haben, wie eine Wertschätzung und Würdigung ihrer
Arbeit. Die Ergebnisse der jeweiligen Arbeitsgruppe finden so eine
Anerkennung vor allen anwesenden Eltern.
Sagen Sie beispielsweise:
Tipp für Ihre Praxis: Sie erleichtern den anwesenden Eltern den Überblick, wenn Sie die jeweilige Gruppenarbeit direkt im Anschluss an die Präsentation des Ergebnisses würdigen. Treten Sie nach der Darstellung des Gruppenergebnisses direkt vor die Gruppe der Eltern und fassen Sie das Arbeitsergebnis zusammen.
Elternabende sind immer eine Herausforderung. Nutzen Sie die Tipps und gewinnen Sie so an Professionalität.
Autor: Redaktion Pro Kita-Portal (2020)