Mit dem Frühlingserwachen kommt jedes Jahr auch immer ein Feiertag, der den Kids viel Freude bereitet – das Osterfest. Die bunten Eier und das gespannte Warten auf den Osterhasen sind nur zwei der vielen Highlights in dieser Zeit. Erzieher können diese Festtage nutzen, um verschiedene Spiele und Bastelaktionen zum Thema durchzuführen. Gleichzeitig bietet es sich an, den Kindern auch zu erklären, was es mit Ostern überhaupt auf sich hat. Ostern im Kindergarten kann spannend sein!
Kinder sind von Natur aus neugierig. Fragen wie „Warum bringt der Osterhase die Eier?“ sind im Kindergarten nicht selten. Nutzen Sie doch dieses natürliche Interesse der Kleinen, um auf den eigentlichen Ursprung des Osterfestes und die Ostergeschichte hinzuweisen. Nicht nur Kinder in kirchlich geführten Einrichtungen sollten den Zusammenhang zwischen Ostern und dem Christentum verstehen. Denn: Eine grundlegende religiöse Bildung ist Teil des Allgemeinwissens. Was Jesus mit Ostern zu tun hat, hat einen wesentlichen Einfluss auf die christlich-abendländische Kultur. Ein guter Grund, den Kleinen mehr über Ostern und die christliche Tradition der Ostergeschichte zu erzählen.
Häufig steht Ostern als religiöses Fest im Kindergarten und im Frühling im Schatten des großen Weihnachtsfestes. Doch streng genommen ist Ostern der wichtigste Feiertag des Christentums. Entsprechend der christlichen Vorstellung ist Jesus an diesem Fest auferstanden. Das ist ein bzw. der zentrale Bestandteil des christlichen Glaubens.
Im Gegensatz zu Weihnachten findet Ostern nicht an einem festen Datum statt. Deshalb fallen die Feierlichkeiten immer in einen unterschiedlichen Zeitrahmen – in der Regel aber zwischen den 22. März und den 29. April. Das Osterfest besteht ähnlich wie Weihnachten aus mehreren Feiertagen.
Schon am Sonntag vor dem eigentlichen Osterfest beginnt die Karwoche am Palmsonntag. In diese Woche fallen auch die eigentlichen Kartage Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag. Die Karwoche stellt den Abschluss der Fastenzeit dar. Mit dem Ostersonntag endet die Fastenzeit mit der kirchlichen Feier zur Auferstehung Jesu.
Die Auferstehungsgeschichte hat viele traurige Stellen. Sie handelt unter anderem von Verrat, Folter und Mord. Für kleine Kinder sind viele Details deshalb angsteinflößend. Erzieherinnen und Erzieher haben die Aufgabe, die Geschichte dem jeweiligen Alter entsprechend aufzubereiten. Sinnvoll ist es in jedem Fall, vor allem das schöne Ende zu betonen. Machen Sie den Kindern deutlich, dass die Geschichte vor allem für Hoffnung und Lebensfreude steht. Zu diesem Zweck eignen sich auch kindgerechte Ostergeschichten, die Erzieher vor den Festtagen im Kindergarten vorlesen.
Abgesehen vom Lesen gibt es noch weitere Möglichkeiten, wie Erzieher den Kleinen den Feiertag im Frühling erklären können. Rollenspiele eignen sich hervorragend, damit die Jungen und Mädchen die Geschichte wirklich verstehen. Spielen Sie mit der Gruppe beispielsweise das letzte Abendmahl, das der Bibel zufolge am Gründonnerstag stattfand, nach. Dabei schlüpfen die Kinder in die Rolle von Jesus und seinen zwölf Jüngern. Auch Lieder mit einfachen Texten können zum Verständnis für den Feiertag beitragen.
Die Frage, warum zur Feier der Auferstehung der Osterhase die Eier versteckt, ist nahezu vorprogrammiert. Die Kleinen wollen Zusammenhänge verstehen und erwarten von den Erziehern Antworten. Daher ist es sinnvoll, sich vorab mit dieser Frage zu beschäftigen. Zum einen sollten die Jungen und Mädchen erfahren, dass Ostern nicht nur auf das Christentum zurückgeht. Schon das heidnische Fest Ostara fand jedes Jahr in der Frühlingszeit statt. Es war ein Fest der Fruchtbarkeit und somit – genau wie Ostern – ein Fest der Hoffnung.
Aber woher kommt nun das Symbol des Osterhasen? Der Hase bekommt im Frühling sehr viel Nachwuchs. Er bringt viel neues Leben auf die Welt und ist somit ein Sinnbild von Fruchtbarkeit und neuem Leben. Hier lässt sich die Brücke zur Auferstehung schlagen: Auch Jesus erhielt zum Osterfest ein neues Leben und stand von den Toten wieder auf. Wegen dieser symbolischen Ähnlichkeit darf der Osterhase Jahr für Jahr die Ostereier verstecken.
Besonders neugierige Kindergartenkinder wollen womöglich wissen, warum es denn nun ausgerechnet Eier sind, die der Osterhase ins Körbchen packt. Auch hier bietet sich ein Vergleich zur religiösen Geschichte an. Die Jünger wollten nach der Auferstehung nicht glauben, dass Jesus wieder lebt. Sie konnten ihn nicht sehen und glaubten daher nicht, dass die Geschichten wahr sind. Ebenso befindet sich in einem befruchteten Ei ein Küken. Auch dieses ist von außen nicht zu sehen, aber ist trotzdem voller Leben. Aus diesem Grund hat sich der Osterhase die Eier als kleine Geschenke ausgesucht.
Möchten die Kleinen außerdem wissen, warum man die Ostereier nun häufig färbt, gibt es auch darauf eine Antwort. In der Karwoche durften die Christen wegen der Fastenzeit keine Eier essen. Dennoch legten die Hühner immer weiter ihre Eier. Um sie länger haltbar zu machen, wurde der Überschuss einfach gekocht. Im Anschluss musste man natürlich die Gekochten von den Ungekochten unterscheiden. Dabei half die Farbe: War ein Ei gefärbt, war es schon gekocht.
Die Osterzeit bietet viele Anreize, um spannende Spiele zu gestalten. Dazu müssen sich Erzieher und Erzieherinnen nicht zwingend neue Aktivitäten ausdenken. Denn bereits vorhandene Spielideen lassen sich in wenigen Handgriffen in Osterspiele verwandeln. Dazu integriert man einfach Häschen und Eier, sodass ein Spiel thematisch zu Ostern im Kindergarten passt.
Ein gutes Beispiel dafür, wie leicht sich bereits bekannte Spiele in Osterspiele verwandeln lassen, ist das Spiel Schwänzchenfangen. Das Spielprinzip ist bekannt: Es gibt einen oder zwei Fänger. Alle anderen Kinder bekommen ein Schwänzchen am Hosenbund befestigt. Dies kann zum Beispiel ein einfaches Tuch sein.
Wichtig ist nur, dass sich der Schwanz gut greifen lässt, dieser aber nicht von alleine herausfällt. Die Fänger müssen nun geschickt und schnell sein. Sie müssen den anderen die Schwänzchen stibitzen. Das österliche Flair bringen Sie ganz einfach durch die Spielbeschreibung mit ein. Denn die Kids verwandeln sich in Osterhasen, die sich vor den Füchsen in Acht nehmen müssen. Gewonnen hat der Osterhase, der zuletzt noch sein Schwänzchen hat.
Das nächste Spiel zu Ostern im Kindergarten macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch noch die motorische Entwicklung der Kindergartenkinder. Denn hier ist Feingefühl gefragt. Um eine Sauerei zu vermeiden, sollten Sie eventuell auf Plastikeier zurückgreifen. Teilen Sie die Gruppe vor dem Spielstart in zwei Teams auf. Jedes Team erhält einen Löffel und ein Ei. Nun müssen die Kleinen das Ei auf dem Löffel balancieren und dabei eine bestimmte Strecke zurücklegen.
Je nach Alter der Gruppe dürfen auch Hindernisse den Weg verstellen, um die Aufgabe anspruchsvoller zu gestalten. Nachdem das erste Kind den Parkour gemeistert hat, übergibt es den Löffel an das nächste Kind. Fällt das Ei mal runter, muss der Spieler wieder zum Anfang des Weges zurückkehren. Die Gruppe, die zuerst alle Läufe ohne ein Missgeschick gemeistert hat, gewinnt.
Auch Fingerspiele lassen sich zu Ostern im Kindergarten optimal in den Alltag integrieren. Dabei wird eine Geschichte oder ein Lied mit den passenden Fingerbewegungen begleitet. In der Videoplattform YouTube finden Sie ebenso wie in der Fachliteratur zahlreiche Anregungen und Ideen rund um Finger- und Bewegungsspiele zu Ostern.
Aber das Osterfest lässt sich thematisch nicht nur durch körperliche Aktivitäten aufgreifen. Nur wenig andere Feste bieten so viele Bastelideen wie die Osterfeiertage. Ob Küken, Hase, Ostereier oder Osternest – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
Der Feiertag im Frühling bietet zahlreihe Inspirationen zum kreativen Gestalten. Egal ob man gemeinsam Oster-Dekoration bastelt oder Eier färbt, die am Ende im Osterkörbchen landen. Die Möglichkeiten für Bastelideen im Bereich Kunst und Gestalten sind nahezu unbegrenzt.
Der Klassiker in der Osterzeit: Ostereier färben. Und dennoch bietet diese einfache Aufgabe zahlreiche Ausgestaltungsmöglichkeiten und trägt somit dazu bei, die Kreativität der Kindergartenkinder anzuregen. Generell sollten Erzieherinnen und Erzieher Wert darauflegen, dass die kleinen Künstler eine Schürze tragen – damit am Ende nur die Eier in einer neuen Farbe erstrahlen. Zudem darf nur echte Lebensmittelfarbe zum Einsatz kommen. Zum Bemalen wählt man entweder hart gekochte Eier. Alternativ können Sie den Eiern auch ihr Innenleben ausblasen und daraus ein leckeres Rührei zubereiten.
Nun geht es ans Gestalten. Natürlich können Sie die Ostereier auch ganz klassisch nur in eine Farbe tauchen. Doch extra Malstifte und Sticker sorgen für zusätzlichen Spaß – so können die Kids die Eier mit einfachen Bastelideen ganz individuell in kleine Kunstwerke verwandeln. Haben Sie alte Zahnbürsten zur Hand? Dann probieren Sie doch einmal die Spritztechnik. Dabei gibt man etwas Farbe auf die Zahnbürste und spritzt diese dann auf die Ostereier. Das Tragen von Handschuhen ist dabei durchaus sinnvoll. Egal ob bunt, gestreift oder gesprenkelt – die Ostereier sind in jedem Fall echte Hingucker.
Die nächste Bastelidee eignet sich hervorragend als österliche Dekoration im Kindergarten. Folgende Materialien sind fürs Osterbasteln nötig:
Jedes Kind benötigt zum Basteln zwei Pappteller. Der Erste wird in der Mitte zerschnitten. Er verwandelt sich später noch in die Ohren des Osterhasen. Im nächsten Schritt werden beide Pappteller mit brauner Farbe angemalt. Während die Farbe trocknet, ist es sinnvoll, sich um die Augen zu kümmern. Diese schneidet man aus dem weißen Fotokarton aus. Mit Filzstift malt man die Pupillen auf das weiße Papier. Das rote Seiden- oder Krepppapier ergibt zusammengeknüllt die Nase. Aus dem Naturbast lassen sich sechs Schnurrhaare ausschneiden.
Ist die braune Farbe getrocknet, klebt man die Watte am Innenohr fest. Danach lassen sich die Ohren auch schon am Kopf, also am anderen Pappteller, befestigen. Augen, Nase und Barthaare an den rechten Fleck kleben – dann fehlt nur noch der Mund Diesen malen die Kinder mit einem Filzstift einfach direkt auf den Pappteller. Fertig mit Basteln? Nun wird der DIY-Osterhase zur schicken Dekoration im Gruppenraum.
Aus nahezu allen Materialien lassen sich schicke Osterdekorationen basteln. Dazu nutzen Sie entweder ganz klassisch Bastelpapier oder auch ausgefallenere Dinge wie einen Eierkarton. Letzteres gibt es nach einer Ostereier-Aktion sowieso en masse. Doch die Verpackungen müssen nicht im Müll landen. Der Eierkarton kann ganz einfach in seine Einzelteile zerlegt werden. Diese Becherchen und Spitzen wiederum lassen sich anmalen und in verschiedene Tiere verwandeln. So können Sie in der Kita Ihre ganz eigenen Upcycling-Projekte umsetzen.
Oder wie wäre es mit einer Backaktion, anlässlich des Osterfests? Hefeteig eignet sich hervorragend, um Osterhäschen oder Osternester zu gestalten. Auch das Backen eines Osterlamms ist im Kindergarten sehr beliebt. Dazu beschaffen Erzieher eine entsprechende Form. Den Teig rühren Sie dann gemeinsam mit den Kindern an. Natürlich darf die Gruppe im Anschluss das Lamm beim gemeinsamen Osterfrühstück vernaschen.
Stichwort Osterfrühstück: Was bietet sich für einen Start in die Osterferien besser an als ein gemeinsames Frühstück in der Kita oder im Kindergarten? Damit sich das Osterfrühstück von den anderen Mahlzeiten abhebt, können Sie das Ganze etwas abwechslungsreicher gestalten.
Wie wäre es zum Beispiel, Eier in allen möglichen Formen zu kochen und zu servieren? Toll sieht es auch aus, wenn Spiegeleier in Backförmchen gebraten werden und so eine Hasenform bekommen. Die Ostertafel darf natürlich festlich gedeckt werden – mit Blumen, die die Kleinen bei einem der ersten Ausflüge im Frühling sammeln.
Osterlieder sind häufig weniger bekannt als Weihnachtslieder. Das bedeutet aber nicht, dass es keine schönen Lieder gibt, die zu Ostern im Kindergarten gesungen werden können. Das Sammelsurium reicht von klassischen Liedern bis hin zu modernen Interpretationen – da ist für jeden Kindergarten das Passende dabei. Vor allem bei Vorschulkinder lassen sich auch pädagogisch wertvolle Texte einsetzen. Ein Beispiel hierfür ist das Lied „A, B, C, das Häschen sitzt im Klee“, welches das Singen zu Ostern mit dem Lernen des Alphabets verknüpft:
„A B C,
Häschen sitzt im Klee.
Der Löwenzahn, der schmeckt so gut.
Oh lieber Has‘, sei auf der Hut!
A und B und C,
Häschen sitzt im Klee.
D E F G,
Ohren in die Höh‘.
Wer schleicht auf leisen Pfoten her?
Der Fuchs! Der Has erschrickt so sehr.
D E F und G,
Ohren in die Höh‘.
H I J K,
ratet, was geschah!
Es schlägt die Haken ganz geschwind,
das kann ein flinkes Hasenkind.
H I J und K,
ratet, was geschah!
L M N O,
Mutter Has‘ ist froh.
Sie hat von ferne es gesehn,
dem Hoppelhas ist nicht geschehn.
L M N und O,
Mutter Has‘ ist froh.
P und Q,
liebes Häschen, du.
Nun werden Eier angemalt,
wie schön bald jede Farbe strahlt.
P und dann das Q,
liebes Häschen du.
R S T,
Pfoten in die Höh‘.
Mit Pfoten malt es sich ganz toll.
Und bald sind alle Körbe voll.
R und S und T,
Pfoten in die Höh.“
Außerdem passen folgende Lieder zur Osterzeit in den Kindergarten:
Wann die Lieder in den Kita-Alltag integriert werden, hängt ganz von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Ob im Morgenkreis oder zu einem anderen Zeitpunkt, an dem die Gruppe versammelt ist – gemeinsames Musizieren bereitet Freude. Besonders viel Spaß haben die Kinder, wenn sie das Gesungene mit einfachen Instrumenten begleiten dürfen.
Autor: Redaktion Pro Kita-Portal (2020)