Kaum haben Sie Ihre „großen“ Kinder in die Schule verabschiedet, stehen schon die „neuen“ „jungen“ Kinder vor der Tür. Dies löst eine Dynamik und zahlreiche Gruppenprozesse aus. Die Neuankömmlinge brauchen Ihre volle Aufmerksamkeit. Aber auch Rollen und Positionen müssen neu geklärt und gefunden werden, damit das Gruppen- und Zusammengehörigkeitsgefühl wieder wachsen kann. Hier finden Sie wertvolle Anregungen, die Ihnen das Leben in dieser anspruchsvollen Zeit einfacher machen. Im 1. Teil der Woche geht es in Gesprächskreisen, Fingerspielen und kreativen Angeboten um die Selbstwahrnehmung. Damit schaffen Sie eine wesentliche Grundlage, damit sich die Kinder im Anschluss für andere Gruppenmitglieder öffnen können. Ist dies gelungen, bieten Sie im 2. Teil der Woche Spielrunden und kreative Gruppenarbeiten an. Sie bieten Raum, in dem sich die Kinder kennenlernen und miteinander kooperieren können.
In einem Gesprächskreis berichtet eine Handpuppe von ihren Sorgen und ... Angebot ansehen
In diesem Fingerspiel betrachten die Kinder zunächst ihr Gesicht im „S ... Angebot ansehen
Die Kinder gestalten heute Krepppapierstreifen-Männchen. Dabei vermess ... Angebot ansehen
Beim kreativen Tun in einer Gruppenarbeit lernen die Kinder zu kooperi ... Angebot ansehen
In dieser Spielrunde stehen das gegenseitige „Willkommen heißen“, Sich ... Angebot ansehen
In einem Gesprächskreis berichtet eine Handpuppe von ihren Sorgen und ...
Treffen Sie sich mit den Kindern im Sitzkreis. Stülpen Sie die Handpuppe über Ihre Hand, und begrüßen Sie mit dieser alle Kinder, beispielsweise auch jedes einzelne Kind persönlich. Dabei verstellen Sie Ihre Stimme etwas, so als würden Sie aus der Perspektive der Puppe selbst zu den Kindern sprechen. Erzählen und fragen Sie weiter:
„Hallo, Kinder, wie geht´s euch?“
Hören Sie aufmerksam zu und fahren Sie fort.
„Ich bin heute furchtbar aufgeregt. Denn heute ist mein allererster Kindergartentag. Mama sagt, da ist es ganz schön. Dort gibt es ganz viel zu spielen, und ich habe dort viele Freunde. Aber ich kenne doch gar niemanden dort. Jetzt muss ich als Erstes meinen Rucksack packen. Was muss ich denn alles mitnehmen in den Kindergarten? Könnt ihr mir helfen?“
Beziehen Sie die Kinder wieder mit ein, und lassen Sie sie aufzählen, womit die Kindergartentasche gefüllt werden muss. Zum Beispiel: Frühstücksbrot, Trinkflasche, vielleicht sind bei Ihnen Süßigkeiten verboten, oder die kleine Puppe darf zu ihrem 1. Tag ein Kuscheltier mitnehmen. Geben Sie den Rucksack reihum. Das Kind, das den Rucksack in der Hand hält, nennt eine Sache, die man im Kindergarten braucht, und „tut, als ob“ es diesen Gegenstand in den Rucksack packen würde. Doppelnennungen spielen dabei keine Rolle.
Ist der Rucksack wieder bei Ihnen angekommen, geht es weiter.
Die Handpuppe erzählt weiter:
„Dann mache ich mich jetzt mit Mama auf den Weg in den Kindergarten.“ Sie bewegen die Puppe hin und her, um anzudeuten, dass sie geht.
„Jetzt seh ich schon den Kindergarten, und mir wird ein bisschen mulmig. Aber wir gehen mal ganz tapfer hinein. Was muss ich denn jetzt als Allererstes machen? Wisst ihr, was es nun zu tun gibt?“
Jetzt sind die Kinder wieder gefragt. Gemeinsam suchen sie nach Antworten, z. B.:
„Du darfst dir einen Platz aussuchen; die Jacke ausziehen, Hausschuhe anziehen, oder dann kommt Frau XY, und die sagt dir Hallo usw.“
„Mama begleitet mich jetzt in den neuen Raum. Aber ich weiß, dass sie gleich gehen wird und ich allein im neuen Kindergarten bleibe. Ich habe ein bisschen Angst. Habt ihr eine Idee, was mir dabei helfen kann, die Angst zu überwinden?“
Lassen Sie die Kinder frei berichten, und/oder stellen Sie gelegentlich Impulsfragen:
Schließen Sie den Kreis damit ab, dass sich die Puppe bei allen Kindern bedankt.
„Ihr habt mir sehr geholfen, und ich habe jetzt schon viel weniger Angst. Danke!“
Auch Sie können sich persönlich an die Puppe wenden und ihr Folgendes sagen:
„Die Kinder und ich sind alle für dich da. Die Kindergartenkinder wissen, dass für dich alles ganz neu ist und dass du mich in nächster Zeit noch etwas mehr brauchen wirst. Gemeinsam schaffen wir das. Bis morgen. Wir freuen uns, wenn du morgen wieder in den Kindergarten kommst!“
In diesem Fingerspiel betrachten die Kinder zunächst ihr Gesicht im „S ...
Treffen Sie sich mit Ihren Kindern im Sitzkreis, und tragen Sie das Fingerspiel mit den entsprechenden Bewegungen vor. Laden Sie die Kinder zum Mitmachen ein, und wiederholen Sie das Fingerspiel gemeinsam nach Belieben oft:
Fingerspiel „In meinem Spiegel“ | So wird´s gemacht: |
Ich schau in einen Spiegel, und was seh ich da? Was ich erblick, ist wunderbar! |
Halten Sie beide Hände wie einen Spiegel vor Ihr Gesicht. |
2 Augen schaun mich fragend an, mit vielen, vielen Wimpern dran. |
Augen weit aufreißen und mit den Wimpern klimpern. |
Darunter kann ich meine Nase sehen, werd mal gleich noch tiefer gehen. |
Mit einer Hand auf die Nase zeigen und die andere als Spiegel weiterhin vor das Gesicht halten. |
Da ist mein Mund und öffnet sich, er lächelt, und da freu ich mich. |
Auf den Mund zeigen, diesen öffnen und schließen, dann lächeln. |
Meine Ohren links und rechts, denn ohne die hör ich ja nichts. |
Auf das linke und rechte Ohr zeigen. |
Die Haare bedecken meinen Kopf, wie ein Deckel seinen Topf. |
Über die Haare streichen. |
Jetzt schau ich in die Runde rein, seh noch mehr Gesichter, das ist fein. |
Mit dem Finger auf einzelne Kinder im Kreis zeigen. |
Alle haben, Auge, Nase, Mund und Haar, ein jeder hier ist wunderbar. |
Nochmals auf Auge, Nase, Mund und Haar zeigen. |
Und dennoch bin ich ein Einzelstück! Was ein Wunder, was ein Glück! |
An beiden Händen den Daumen in die Höhe spreizen (spitze, klasse, Daumen hoch!). |
Die Kinder gestalten heute Krepppapierstreifen-Männchen. Dabei vermess ...
Bereiten Sie einen Arbeitsplatz vor, an dem Kinder kreativ werden können. Schneiden Sie im Vorfeld von den Krepppapierrollen ca. 8 cm breite Streifen ab, aber lassen Sie diese noch zusammengerollt.
Ebenfalls können Sie eine Kreisschablone vorbereiten. Zeichnen Sie mit einem Zirkel einen Kreis (mit einem Radius von ca. 5 cm) auf einen etwas härteren Karton, und schneiden Sie diesen aus.
Die Kinder wählen sich ein Stück farbiges Papier aus und übertragen mithilfe der Kreisschablone einen Kreis darauf, welchen Sie ebenfalls ausschneiden. Auf den Kreis malen die Kinder entsprechend ihrem Alter und ihren Kompetenzen ein Gesicht mit Augen, Nase, Mund etc.
Nun wird die Körpergröße der Kinder gemessen. Dabei können sich die Kinder gegenseitig helfen, oder Sie unterstützen sie dabei. Dafür wählt sich jedes Kind einen Krepppapierstreifen und wickelt diesen auseinander. Mit dem Krepppapier wird die Länge des Kindes von den Zehenspitzen bis zum Kopfende gemessen, und das überschüssige Krepppapier wird abgeschnitten. Abschließend kleben die Kinder ihren gemalten Kopf auf den vermessenen Krepppapierstreifen, sodass der Kopf genau mit einem Ende des Krepps abschließt. Die fertigen Figuren hängen Sie in einer Reihe an einer freien Wand auf. Dabei sollten alle Enden der Krepppapierstreifen mit dem Boden bündig abschließen, damit die unterschiedlichen Größen der Kinder ersichtlich werden.
Lassen Sie diese „Ahnengalerie“ über einen längeren Zeitraum hängen. Bestimmt kontrollieren auch Ihre Kinder gerne von Zeit zu Zeit, ob sie schon wieder ein Stückchen gewachsen sind. Daraus entstehen zahlreiche Gesprächsanlässe.
Beim kreativen Tun in einer Gruppenarbeit lernen die Kinder zu kooperi ...
Bereiten Sie den Arbeitsplatz vor, an dem die Kinder frei werkeln können. Bedenken Sie dabei, dass es bei der Arbeit mit Gips nass und matschig zugehen kann. Sorgen Sie daher mit Bastelunterlagen etc. vor.
Zunächst schneiden die Kinder von den Gipsrollen ca. 5–10 cm lange Streifen ab. Diese werden in ein Schälchen gelegt. 2 weitere Schälchen befüllen die Kinder mit Wasser. Legen Sie den Keilrahmen in die Mitte der Gruppe, und die Arbeit kann beginnen. Die Kinder tauchen die Gipsbinden-Stücke in das Wasserschälchen und legen sie willkürlich auf den Keilrahmen. Auf diese Weise fahren sie fort, bis der ganze Keilrahmen vollständig (auch mehrfach) bedeckt ist. Schnell werden die Kinder herausfinden, dass auf diese Weise verschiedene Oberflächenstrukturen entstehen und konstruiert werden können. Damit können die Kinder frei experimentieren. Den fertig gegipsten Keilrahmen stellen die Kinder für einige Zeit beiseite.
Wenn dieser vollständig getrocknet ist (evtl. auch erst am Folgetag), bemalen die Kinder das Kunstwerk erneut frei Hand mit Fingerfarbe. Dazu können sie mit den Händen oder mit Pinseln kreativ werden.
In dieser Spielrunde stehen das gegenseitige „Willkommen heißen“, Sich ...
Treffen Sie sich mit Ihren Kindern im Sitzkreis. Beginnen Sie die Spielrunde mit dem Lied „Wir sitzen im Kreis!“. Singen Sie das Lied den Kindern einmal vor, und tauschen Sie die beiden Namen mit den beiden Namen Ihrer linken (oder rechten) Sitznachbarn aus.
Begrüßungslied: „Wir sitzen im Kreis!“
Wir sitzen im Kreis, ja das sind wir.
Seht euch einmal um, wer ist denn hier?
Die „Anna“ ist hier, der „Peter“ ist hier.
Und alle miteinander, das sind wir.
Wiederholen Sie nun gemeinsam das Lied, und setzen Sie die nächsten beiden Namen Ihrer Kinder ein. Auf diese Weise fahren Sie fort, bis jedes Kind persönlich begrüßt und willkommen geheißen wurde.
Mit dem Wollknäuel-Spiel geht es weiter.
Nehmen Sie den Wollknäuel in die Hand, und halten Sie das Ende der Wolle mit der anderen Hand gut fest. Mit der freien Hand werfen Sie den Knäuel zu einem Kind und rufen dazu dessen Namen. Das Kind fährt auf die gleiche Weise fort. Es hält mit einer Hand das Ende der Wolle fest, und mit der freien Hand wirft es den Knäuel weiter usw. Auf diese Weise wird das Spiel fortgeführt, bis alle Kinder ein Stück Wollfaden in der Hand halten. Ein großes Spinnennetz ist entstanden, und alle Mitspieler sind miteinander verbunden.
Schön ist, wenn eine Person (vielleicht eine Kollegin) ein Foto von Ihrem Spinnennetz schießen kann und Sie dieses zur Erinnerung irgendwo im Raum aufhängen können. Sicher erinnern sich die Kinder immer wieder gerne daran zurück und können sich anhand des Fotos darüber austauschen.