Gerade im Kleinkindalter ist die emotionale Entwicklung und deren Förderung eine wichtige Grundlage für ein gesundes Selbstwertgefühl und die Fähigkeit zum sozialen Miteinander. Kinder kommen auch im Kita-Alltag mit den verschiedensten Gefühlen in Kontakt. Ob im freien Spiel, im Morgenkreis oder während des Frühstücks: Den Kindern begegnen viele Eindrücke, die sie emotional verarbeiten und regulieren. Damit Kinder ihre Gefühlswelt besser verbalisieren können, müssen sie wissen, welche Gefühle es gibt. Gefühle voneinander zu differenzieren und sie für sich und andere transparent zu machen, kann im Kleinkindalter manchmal ganz schön herausfordernd sein. Unterstützen Sie daher das Emotionswissen der Kinder und bieten Sie ganzheitliche Angebote an, um die emotionale Entwicklung anzuregen. Lernen Sie spielerisch die Grundemotionen kennen und legen Sie wichtige Grundsteine für ein emotional-soziales Verständnis und die Emotionsregulation. Diese und weitere Praxisangebote zum Thema „Meine Gefühle“ finden Sie im neuen Wochenplan.
Steigen Sie mit einem Fingerspiel in das Wochenthema ein! Die Verbindu ... Angebot ansehen
Ein Puzzle bietet nicht nur kognitive Forderung, sondern auch eine tol ... Angebot ansehen
Lernen Sie gemeinsam mit den Kindern die Geschichte des Bären Taps ken ... Angebot ansehen
Basteln Sie mit wenigen Materialien Gefühlskarten zu den Emotionen Wut ... Angebot ansehen
Schließen Sie die Woche mit einem Bewegungslied über die einzelnen Gef ... Angebot ansehen
Neben den Grundgefühlen wie Angst, Freude, Wut und Glück gibt es noch ... Angebot ansehen
Welche Farbe hat die Traurigkeit und welche die Freude? Die Kinder nut ... Angebot ansehen
Bei einem lustigen Kreisspiel dürfen die Kinder mutig in den Vordergru ... Angebot ansehen
Während einer Fantasiereise steigen die Kinder in einen Zauberzug der ... Angebot ansehen
Für die Kinder ist es nicht nur wichtig, eigene Gefühle und die der an ... Angebot ansehen
Steigen Sie mit einem Fingerspiel in das Wochenthema ein! Die Verbindu ...
Drucken Sie den Text aus und lernen Sie ihn bestenfalls auswendig. Das erleichtert die Konzentration und den Fokus auf die Gruppe während des Angebots.
Treffen Sie sich mit der Großgruppe im Sitzkreis.
Erzählen Sie, dass die Kinder heute die Gefühlswelt kennenlernen. Kennt vielleicht ein Kind bereits ein Gefühl? Fragen Sie die Gruppe und schaffen Sie Neugier auf das Angebot.
Zeigen Sie dann jeden Finger einzeln, um die jeweilige Emotion zu benennen.
Kleine Anregung: Malen Sie vorab das entsprechende Gesicht auf die einzelnen Finger, um die jeweilige Emotion für die Kinder zu verdeutlichen:
Machen Sie dann das Fingerspiel einmal vor. Wer möchte, darf bereits versuchen, mitzumachen:
Text | Finger- oder Handbewegung |
Welche Gefühle gibt es in meiner Gefühlswelt bloß?
Komm, ich zeig’s dir. Auf die Plätze, fertig, los!
|
– |
Freude lacht gerne und ist gut drauf. Sie klettert munter den Baum hinauf. |
Daumen hochhalten und Hand nach oben bewegen. |
Trauer ist nicht froh und weint. Er ist traurig, weil die Sonne nicht scheint. |
Zeigefinger hochhalten und dann leicht nach unten abknicken. |
Erstaunt mag die bunten Farben. Wie kann ein Regenbogen so viele schöne Streifen haben? |
Mittelfinger hochhalten und einen Bogen in der Luft machen. |
Wut schreit laut – er hat es satt, weil er ein Spiel verloren hat. |
Ringfinger hochhalten und mit der Hand wackeln. |
Angst verkriecht sich unter dicken Decken. Wenn es dunkel ist, sollte man ihn nicht erschrecken. |
Kleinen Finger hochhalten, dann abknicken und mit der anderen Hand den kleinen Finger festhalten. |
Und alle Gefühle leben zusammen in meiner Gefühlswelt. Das ist es, was mir gefällt. |
Mit allen 5 Fingern zappeln. |
Üben Sie mehrfach gemeinsam und lernen Sie gemeinsam die Gefühlswelt kennen!
Achten Sie auf ein langsames Sprechtempo, damit die Kinder die inhaltlichen Assoziationen zu den Gefühlen besser verstehen. Nutzen Sie Sprechpausen, damit die Kinder ausreichend Zeit für die Verknüpfung von Sprache und Motorik haben.
Entwickeln und ergänzen Sie weitere Strophen (z. B. zur Emotion Ekel).
Ein Puzzle bietet nicht nur kognitive Forderung, sondern auch eine tol ...
Drucken Sie die Vorlage bunt aus und laminieren Sie sie für eine nachhaltige Stabilität. Die unterschiedlichen Farben unterstützen das Kind zusätzlich beim Puzzeln. Dann schneiden Sie die einzelnen Gesichter aus. Teilen Sie die Gesichter jeweils einmal mittig horizontal.
Gestalten Sie den Schuhkarton gemeinsam mit den Kindern im Vorhinein mithilfe von Fingerfarbe bunt. Sie malen mit einem schwarzen Filzstift verschiedene Gesichter darauf. Das erhöht den Wiedererkennungswert.
Treffen Sie sich mit einem Kind am Tisch.
Öffnen Sie den Schuhkarton und mischen Sie alle Teile auf dem Tisch durcheinander. Kann das Kind die Gefühle wieder richtig zusammensetzen? Geben Sie so wenig Hilfestellung wie möglich.
Wenn ein Gesicht fertig gepuzzelt ist, benennen Sie die jeweilige Emotion. Das hilft dem Kind, das Wissen zu verinnerlichen.
Im Anschluss wieder alle Teile in den Schuhkarton räumen und ihn zu anderen Spielen in den Schrank stellen. So haben die Kinder jederzeit eine Zugriffsmöglichkeit.
Lernen Sie gemeinsam mit den Kindern die Geschichte des Bären Taps ken ...
Drucken Sie die Vorlagen aus und laminieren Sie sie für bessere Stabilität.
Legen Sie die roten Reifen hintereinander in der einen Hälfte und die grünen Reifen in der anderen Hälfte des Bewegungsraums aus. In der Mitte sollte noch Platz zum Stehen und Laufen sein.
Treffen Sie sich mit 6 Kindern im Bewegungsraum.
Die Kinder stellen sich in die Mitte des Raumes. Halten Sie zunächst die beiden Bilder des Bären Taps hoch und benennen Sie die jeweilige Emotion. Legen Sie das Bild vom motzigen Bär Taps zu den roten Reifen und das Bild vom fröhlichen Bär Taps zu den grünen Reifen. Die Visualisierung erleichtert den Kindern den altersgerechten Zugang zum Angebot und dient als Orientierung.
Dann lesen Sie die Geschichte vor. Nach jedem Absatz laufen die Kinder los und stellen sich entweder in den grünen Reifen (gutes Gefühl) oder in den roten Reifen (schlechtes Gefühl).
Sie lesen langsam die Textabschnitte vor. Nach jeder Runde lösen Sie auf, ob die Kinder richtig stehen. Dann gehen alle Kinder wieder in die Mitte des Raums, um den nächsten Teil der Geschichte zu hören.
Bär Taps und seine Gefühle
Bär Taps hat sich gerade ein leckeres Eis gekauft. Ist Bär Taps fröhlich oder motzig? (grüner Reifen)
Bär Taps schleckt am Eis und probiert gerade seine Lieblingssorte. Ist Bär Taps fröhlich oder motzig? (grüner Reifen)
Bär Taps schmerzen kurz die Zähne, das Eis ist so kalt! Ist Bär Taps fröhlich oder motzig? (roter Reifen)
Bär Taps passt nicht gut auf und, „plumps“, fällt ihm eine Kugel Eis auf den Boden. Ist Bär Taps fröhlich oder motzig? (roter Reifen)
Bär Taps schleckt den Rest vom Eis, legt sich dann auf die Wiese und genießt die warme Sonne. Ist Bär Taps fröhlich oder motzig? (grüner Reifen)
Achten Sie darauf, dass die Kinder barfuß oder mit Turnschläppchen teilnehmen.
Ergänzen Sie weitere Gefühle und malen Sie selbst weitere Bilder mit Gesichtsausdrücken des Bären Taps. Zum Beispiel: traurig (roter Reifen), ängstlich (roter Reifen) oder überrascht (grüner Reifen). Sie können auch andere Tiere mit unterschiedlicher Mimik malen und sie statt des Bären nutzen.
Pro Kind:
Basteln Sie mit wenigen Materialien Gefühlskarten zu den Emotionen Wut ...
Legen Sie alle Bastelmaterialien (bis auf die Heißklebepistole) auf einen geeigneten Tisch im Gruppen- oder Kreativraum.
Treffen Sie sich mit 4 Kindern am Tisch und helfen Sie bei Bedarf beim Anziehen der Malkittel.
Verteilen Sie an jedes Kind einen Pappteller und die Fingerfarben in den Farbpaletten. Stellen Sie die Farbpaletten mittig auf den Tisch, sodass jedes Kind gut drankommt. Jetzt malt jedes Kind einen Teller in je einer Farbe an. Legen Sie dafür die Farbverteilung vorher fest. Definieren Sie die Teller:
Dann alles gut trocknen lassen. Im Anschluss kleben die Kinder mit einem Klebestift je 2 Wackelaugen auf die bunte Seite der Pappteller. Sie malen dann den Rest des Gesichtes mit dem schwarzen Filzstift darauf. Um die Emotion passend darzustellen, orientieren Sie sich gern an der Vorlage im Zusatzmaterial.
Zum Abschluss noch auf der nicht gestalteten Seite und im unteren Teil das Eisstäbchen mit der Heißklebepistole anbringen. Hier dürfen die Kinder gern zusehen.
Jetzt noch einmal alles gut trocknen lassen und fertig sind die Gefühlskarten!
Nutzen Sie sie vielfältig im Kita-Alltag, beispielsweise im Morgenkreis. Möchte ein Kind eine Gefühlskarte hochhalten, die zu ihm passt, und etwas dazu erzählen?
Achten Sie unbedingt darauf, dass die Heißklebepistole nicht frei zugänglich für die Kinder ist.
Pro Kind:
Schließen Sie die Woche mit einem Bewegungslied über die einzelnen Gef ...
Drucken Sie den Text aus und lernen Sie ihn auswendig. So können Sie sich bei der Durchführung besser auf die Interaktion mit der Gruppe konzentrieren.
Bitten Sie eine*n Kolleg*in, das Angebot zu begleiten.
Treffen Sie sich mit der Großgruppe im Stehkreis.
Sie und Ihr*e Kolleg*in stellen sich so in den Stehkreis, dass jedes Kind mindestens eine Person von Ihnen gut sehen kann. Sie dienen nämlich während der Aktivität als Modell und zur Orientierung.
Dann singen Sie gemeinsam und orientieren sich an der Melodie des Liedes „Wenn du fröhlich bist“. Jedes Kind darf jetzt bereits versuchen, mitzumachen:
Text | Bewegung |
Wenn du fröhlich bist, dann wirf die Arme hoch.
Wenn du fröhlich bist, dann wirf die Arme hoch. Wenn du fröhlich bist und heiter, dann sag es allen weiter. |
Beide Arme über dem Kopf ausstrecken
Beide Arme über dem Kopf ausstrecken Beide Arme über dem Kopf ausstrecken |
Wenn du wütend bist, dann stampfe mit dem Fuß.
Wenn du wütend bist, nicht froh, |
2 x stampfen
2 x stampfen
2 x stampfen |
Wenn du traurig bist, dann weine einmal los.
Wenn du traurig bist, dann weine einmal los. Wenn du traurig bist, oje |
2 x mit der Faust am Auge reiben und seufzen
2 x mit der Faust am Auge reiben und seufzen
2 x mit der Faust am Auge reiben und seufzen |
Wenn du ängstlich bist, dann halt die Augen zu.
Wenn du ängstlich bist, ja dann |
Mit beiden Händen die Augen verdecken
Mit beiden Händen die Augen verdecken
Mit beiden Händen die Augen verdecken |
Jetzt kennst du deine Gefühle, das ist toll.
Jetzt kennst du deine Gefühle, das ist toll. Die Gefühle, die sind da,und das find’ ich wunderbar. Jetzt kennst du deine Gefühle, das ist toll. |
2 x klatschen
2 x klatschen 2 x klatschen |
Dann wiederholen Sie das Lied gemeinsam. Mit etwas Übung haben Sie ein tolles Gefühle-Bewegungslied für die ganze Gruppe!
Achten Sie auf ein langsames Tempo beim Singen und Pausen, damit die Kinder ausreichend Zeit für die Koordination von Gesang und Sprache haben.
Neben den Grundgefühlen wie Angst, Freude, Wut und Glück gibt es noch ...
Treffen Sie sich mit den Kindern im Kreis. Erzählen Sie den Kindern, dass in dieser Woche die Gefühle im Mittelpunkt stehen.
Fragen Sie die Kinder, welche Gefühle sie kennen. Sicherlich kommen die Kinder schnell auf die Grundgefühle Wut, Freude, Glück und Angst.
Woran erkennt man, ob jemand glücklich, freudig oder auch ängstlich ist?
Beginnen Sie mit folgender Übung: Motivieren Sie die Kinder, sich frei im Raum/Kreis zu bewegen und ihren aktuellen Gefühlsstand über die Körpersprache darzustellen.
Danach sollen die Kinder sich weiter frei im Raum bewegen, aber nun rufen Sie ihnen ein Gefühl zu, beispielsweise „Freude“. Daraufhin stellen die Kinder, während des Bewegens, das Gefühl von Freude dar.
Wiederholen Sie das Ganze mit weiteren Gefühlen, z. B. ängstlich, verunsichert, traurig, dankbar, entspannt, erheitert, geborgen usw.
Bei Bedarf können auch die Kinder aus einem Impuls heraus ein Gefühl in den Raum rufen und alle anderen stellen dieses Gefühl dar.
Abschließend treffen Sie sich mit den Kindern im Kreis. Jedes Kind wählt ein Instrument aus. Dann werden die verschiedenen Gefühlslagen mithilfe der Instrumente/Gegenstände vertont. Wie hört sich beispielsweise die Wut an? Ist sie eher laut und polternd oder leise und zaghaft?
Welche Farbe hat die Traurigkeit und welche die Freude? Die Kinder nut ...
Stellen Sie die benötigten Materialien im Kreativbereich bereit und bereiten Sie für jedes Kind einen Arbeitsplatz vor.
Treffen Sie sich mit 4 bis 6 Kindern im vorbereiteten Kreativbereich und laden Sie sie zu einem farbenfrohen Angebot ein:
Jedes Kind hat ein Malpapier vor sich liegen. Die verschiedenen Farben stehen auf dem Tisch. Benennen Sie, falls notwendig, gemeinsam mit den Kindern die einzelnen Farben und deren Namen.
Fragen Sie die Kinder, wie sie sich in diesem Moment fühlen, und lassen Sie jedes Kind seinen derzeitigen Gefühlszustand beschreiben. Unterstützen Sie bei Bedarf, das Gefühl in Worte zu fassen.
Im nächsten Schritt fragen Sie die Kinder: „Wenn dein derzeitiges Gefühl eine Farbe hätte, welche könnte dies sein?“
Die Farben zu den Gefühlen können bei den Kindern unterschiedlich sein. Ein Kind fühlt sich vielleicht gerade voller Freude und wählt dafür die Farbe Gelb. Ein anderes Kind fühlt sich auch freudig und wählt die Farbe Orange oder Blau.
Motivieren Sie die Kinder, ihren derzeitigen Gefühlszustand mit den ausgewählten Farben auf das Papier zu bringen und ein Gefühlsbild entstehen zu lassen. Dies muss nicht zwingend gegenständlich geschehen, sondern kann auch „nur“ mit den Farben zum Ausdruck gebracht werden.
Natürlich ist es auch möglich, mehrere Gefühle zu empfinden und somit auch mehrere Farben zu nutzen.
Da Gefühle oft gemischt sind, können die Kinder mehrere Farben verwenden. Auch können sich Emotionen verändern, was sich in Farbverläufen zeigen kann. So kann Wut zum Beispiel langsam wachsen: Zunächst spielt das Kind fröhlich (Gelb, Orange), dann kommt die Wut schleichend (Blau) und wird immer stärker, bis sie schließlich ganz groß wird (Dunkelblau, Grau, Schwarz).
Bei einem lustigen Kreisspiel dürfen die Kinder mutig in den Vordergru ...
Treffen Sie sich mit den Kindern im Kreis und laden Sie sie zu einem lustigen Spiel ein:
Erläutern Sie den Kindern, dass Sie ihnen im folgenden Spiel eine Frage stellen. Antwortet das gefragte Kind mit „Ja“, darf es im Folgenden das jeweilige Gefühl darstellen.
Erzählen Sie den Kindern, dass sie auch die Möglichkeit haben, auf die Frage mit „Nein“ zu antworten. Dann macht es keine Bewegung vor und Sie wählen ein anderes Kind aus.
Sie als Spielleiterin fragen ein Kind: „Hast du den lustigen Friedrich gesehen?“
Das Kind antwortet mit „Ja“.
Sie fragen: „Und was hat der lustige Friedrich gemacht?“
Das Kind antwortet: „So hat er gemacht“, und macht eine Bewegung vor. Wenn das Kind die Bewegung vorgemacht hat, macht es die ganze Gruppe nach.
Natürlich kann der Friedrich auch seine Stimme einsetzen und Geräusche machen oder Worte (Schimpfwörter sind auch erlaubt) in den Raum rufen.
Auf ein zuvor vereinbartes Zeichen geht die Handlung zu Ende und eine neue Spielrunde beginnt, indem Sie ein weiteres Kind fragen: „Hast du den traurigen/wütenden/albernen etc. Friedrich gesehen?“
Für dieses Angebot brauchen Sie keine weiteren Materialien.
Während einer Fantasiereise steigen die Kinder in einen Zauberzug der ...
Drucken Sie das Zusatzmaterial aus und machen Sie sich mit dem Text vertraut, sodass Sie ihn flüssig vorlesen können.
Treffen Sie sich mit den Kindern in einem ruhigen und warmen Raum. Jedes Kind macht es sich gemütlich. Dafür kann es sitzen oder auch liegen.
Erzählen Sie den Kindern, dass sie gleich eine Geschichte hören, bei der sie in ihrer Fantasie eine kleine Reise machen.
Beginnen Sie nun, den Text der Geschichte langsam und mit entsprechenden Pausen vorzutragen:
Fantasiereise: Im Zauberzug der Gefühle
Setzt euch bequem hin, schließt die Augen und atmet tief ein und aus. Heute begeben wir uns auf eine spannende Reise in einem Zauberzug. In diesem Zug gibt es viele verschiedene Waggons und in jedem Waggon wohnt ein anderes Gefühl, das wir besuchen wollen. Seid ihr bereit?
Stellt euch vor, ihr steigt in einen bunten, magischen Zauberzug. Dieser Zug ist kein normaler Zug, sondern hat viele unterschiedliche Waggons. In jedem Waggon ist ein bestimmtes Gefühl zu Hause, und wir dürfen es kurz besuchen.
Der Zauberzug fährt nun langsam los, und ihr hört das fröhliche Rattern der Räder. Spürt die Vorfreude in eurem Körper auf das, was vor euch liegt!
Der Zauberzug nimmt Fahrt auf und die Türen des ersten Waggons öffnen sich. Ihr geht langsam und voller Vorfreude in den Waggon. Die Wände des Waggons leuchten euch in einem hellen Gelb entgegen und die Sonne scheint strahlend durch die Fenster hinein. An den Wänden hängen kunterbunte Luftballons und euch strahlen lachende Gesichter entgegen. Überall im Waggon spielen und tanzen fröhliche Kinder und Erwachsene. Habt ihr Lust auf ein wenig Freude? Dann geht in den Waggon der Freude und springt und lacht gemeinsam umher.
Eure Neugierde ist nun geweckt und ihr geht weiter in den nächsten Waggon. Hier sieht es ganz anders aus. Das Licht ist etwas sanfter und der Raum erscheint in einem sanften Blau. Überall liegen weiche Kissen und Decken und andere Kinder sitzen auf der Erde und halten sich in den Armen. Einige Kinder sehen aus dem Fenster hinaus in die Landschaft. In diesem Waggon ist die Traurigkeit zu Hause. Das ist nicht wirklich schlimm, denn es ist in Ordnung, ab und zu auch mal traurig zu sein. Wenn du magst, mach es dir bequem und denke darüber nach, was dich manchmal traurig macht. Du hast auch die Möglichkeit, es einem anderen Kind zu erzählen und dich ein wenig trösten zu lassen. Wenn du ausreichend Zeit mit der Traurigkeit verbracht hast, winkst du ihr zum Abschied zu, nimmst einen tiefen Atemzug und verlässt den Waggon der Traurigkeit.
Als ihr vor der Tür des dritten knallroten Waggons steht, hört ihr schon von weitem lautes Trommeln und auch Rufen. Eure Neugierde ist geweckt, und als ihr die Tür öffnet, seht ihr Kinder, die mit Kissen werfen, auf Trommeln spielen, wild tanzen und laut brüllen. Ihr seid etwas verwundert und fragt die Kinder, was sie dort tun. Sie erzählen euch, dass sie in diesem Waggon die Möglichkeit haben, ihre Wut mal richtig zu fühlen und auch rauszulassen. Habt ihr auch Lust, eure Wut zu spüren und mal so richtig kräftig in die Kissen zu hauen? Lass alles raus und fühle dann, wie die Wut immer weicher und kleiner wird. Wenn du fertig bist, werden die Trommeln und Stimmen leiser, die Kissen kommen auch zur Ruhe und du kannst einmal ganz tief ein- und ausatmen und fühlen, wie sich dein Körper immer mehr entspannt.
Du verlässt den Waggon der Wut und stehst vor einer nächsten Tür, die du gespannt öffnest.
Dieser Waggon ist in einem sanften, dunkelblauen Licht getaucht. In der Mitte brennt ein großes Lagerfeuer. Um das Feuer herum sitzen Kinder und Erwachsene und flüstern sich etwas zu. Einige von ihnen schauen hinauf in einen leuchtenden Sternenhimmel. Ihr wollt wissen, was dort geschieht, und geht näher an das Feuer heran. Ihr werdet eingeladen, euch mit ans wärmende Feuer zu setzen. Auf die Frage, was dort geflüstert wird, antworten die anderen Kinder: „Wir flüstern uns unsere Ängste zu. Die sind bei jedem etwas anders. Dadurch, dass wir sie miteinander teilen, werden sie schon ganz von allein etwas kleiner. Das Lagerfeuer hat gar keine Angst vor unseren Ängsten und auch die Sterne nicht. Wenn wir unsere Ängste aussprechen, sorgen die Sterne und das Feuer dafür, dass diese immer kleiner werden. Wir fühlen uns hier sicher und geborgen. Willst du dich dazusetzen und uns von deinen Ängsten erzählen?“ Du setzt dich an das wärmende Feuer und flüsterst den Sternen deine Ängste zu. Der Waggon der Angst ist prima und du fühlst dich ganz schnell viel leichter ums Herz.
Die Reise geht langsam auf das Ende zu. Aber bevor du den Zauberzug verlässt, gibt es noch einen Waggon zu entdecken: Du öffnest die Tür des letzten Waggons und betrittst einen kunterbunten und fröhlichen Raum. Die Wände strahlen in bunten Regenbogenfarben und alle Kinder und Erwachsene lachen und umarmen sich. Du bist im Waggon der Freundschaft und Liebe angekommen. Ihr könnt euch gegenseitig erzählen, was ihr an euren Freunden besonders mögt und die Liebe hier besonders gut fühlen. Fühle wie auch dich die Wärme der Freundschaft und Liebe umhüllt.
Jetzt wird es langsam Zeit, deine Reise zu beenden. Wenn du willst, kannst du jederzeit in deinen Zauberzug zurückkehren und die einzelnen Waggons aufsuchen. Nimm einen tiefen Atemzug und spüre, wie die verschiedenen Gefühle alle einen Platz in deinem Herzen haben.
Setzt euch nun wieder aufrecht hin und kommt langsam in das Hier und Jetzt zurück.
Für die Kinder ist es nicht nur wichtig, eigene Gefühle und die der an ...
Sammeln Sie geeignete Materialien, um die verschiedenen Gefühlsecken zu gestalten. Greifen Sie auf vorhandene Materialien zurück, die sich dafür eignen können. Legen Sie die Materialien themenbezogen in einem Nebenraum bereit.
Treffen Sie sich mit den Kindern im Stuhlkreis und erzählen Sie ihnen, dass Sie heute gemeinsam verschiedene Gefühlsecken gestalten wollen.
Alle Gefühle und Emotionen sind in Ordnung. Aber wie können wir diese ausleben, ohne unsere Mitmenschen zu sehr zu beeinflussen?
Fragen Sie die Kinder beispielsweise, wie sie sich fühlen, wenn ein anderes Kind plötzlich einen starken Wutanfall bekommt und laut losschreit? Die ausgelebte Wut des einen Kindes könnte ein neues Gefühl, wie z. B. Schreck, Angst und Unsicherheit bei den anderen Kindern auslösen. Aus diesem Grund ist es wichtig, eigene Gefühle wahrzunehmen, diese immer mehr regulieren zu lernen und nicht unbedacht zu äußern.
Dies darf gelernt und verinnerlicht werden. Eine gute Methode sind verschiedene Gefühlsecken.
Erarbeiten Sie gemeinsam mit den Kindern, welche Gefühlsecken gewünscht sind und wie diese gestaltet werden könnten. Gehen Sie dafür mit den Kindern zu den vorbereiteten Materialien. Seien Sie aber auch offen für die Ideen der Kinder und versuchen Sie, diese gemeinsam umzusetzen.
Folgende Ideen können Sie für die Umsetzung nutzen:
Konfliktecke:
Überlegen Sie mit den Kindern, ob sie für diese Ecke einen Tisch benötigen, oder vielleicht nur einen abgesteckten Bereich, wie z. B. einen kleinen Teppich.
Die Konfliktecke wird eher neutral gestaltet und benötigt lediglich eine Sanduhr. Ziel der Konfliktecke ist es, dass die Kinder üben und lernen, einen Konflikt selbstständig zu erkennen und eine Lösung für den Konflikt zu finden.
Umsetzung:
Stellen 2 Kinder im Kindergartenalltag fest, dass sie einen Konflikt miteinander haben, gehen sie gemeinsam in die Konfliktecke. Sie drehen die Sanduhr um und versuchen innerhalb der 3 Minuten, eine Lösung für den gemeinsamen Konflikt zu finden.
Gelingt es ihnen nicht, holen sie sich Unterstützung in Form einer neutralen Person (Kind/Erzieher), die die Rolle des Schiedsrichters übernimmt und ggf. auch Lösungsvorschläge erarbeitet/anbietet.
Wutecke:
Für die Wutecke legen Sie eine kleine Matratze in der Nähe einer freien Wand. Griffbereit liegen einige Kissen, eine Trommel und weiche Bälle/Sandkissen bereit.
Umsetzung:
Bemerkt ein Kind, dass es wütend ist oder wird, kann es in die Wutecke gehen und seine Wut in die Kissen brüllen. Auch das Werfen von Bällen und Sandsäcken gegen eine Wand kann helfen, die Wut aus dem Körper gleiten zu lassen.
Für alle anderen Kinder wird sichtbar: „Ein Kind ist in der Wutecke und versucht, mit seiner Wut umzugehen. Das ist in Ordnung und hat nichts mit mir zu tun. Ich brauche mich nicht beeinflussen zu lassen.“
Sie als Betreuungsperson beobachten die Kinder gut und können auch sanfte Vorschläge für die Wutecke machen, wie z. B.: „Du wirkst ziemlich aufgebracht und wütend. Möchtest du in die Wutecke gehen und deiner Wut etwas Raum geben?“
Bieten Sie den Kindern immer auch an, über den Auslöser der Wut zu reden. Wenn beispielsweise immer wieder 2 kleine Streithähne aneinandergeraten oder sich gegenseitig provozieren, könnten sie versuchen, diesen Konflikt in der Konfliktecke zu lösen.
Trostecke:
Gestalten Sie einen geschützten Bereich (Raum) als Trostecke. Legen Sie beispielsweise eine Matratze/Fell auf den Boden und hängen Sie einen kleinen Baldachin auf. Erarbeiten Sie mit den Kindern, was sie sich für die Trostecke wünschen,ebispielsweise einen Teddy zum Kuscheln, ein Bilderbuch mit lustigen Bildern, ein Musikinstrument, Trostsalbe etc.
Umsetzung:
Die Kinder gehen in die Trostecke und wählen aus, was sie gerade brauchen. Manchmal ist es wichtig, sich einzukuscheln und einen Moment traurig sein zu dürfen. Und ein anderes Mal kann es eine gute Idee sein, sich mit schönen Dingen wie lustigen Bildern, einem schönen Klang etc. wieder in eine angenehmere Gefühlslage zu bringen.
Wichtig: Auch hier beobachten Sie die Kinder gut und bieten eine Unterstützung in Form eines Gesprächs an.
Auch die anderen Kinder können sehen und erkennen: „Da geht es einem Kind gerade nicht so gut. Vielleicht können wir es trösten und unterstützen.“ Auch die Fragen „Was brauchst du? Was würde dir jetzt guttun? Wie können wir dich unterstützen?“ helfen allen Beteiligten, Gefühle besser wahrzunehmen und einen gesunden Umgang damit zu finden.
Wand der Freude:
Die Wand der Freude wächst von Tag zu Tag mit den verschiedensten Glücksmomenten. Diese werden gemalt, aus Zeitschriften ausgeschnitten oder auf einem Foto festgehalten. Der Anblick verbreitet Fröhlichkeit und kann auch an eher grauen Tagen Mut machen.
Umsetzung:
Wählen Sie eine Wand aus und kleben Sie evtl. mit einem farbigen Klebestreifen einen Rahmen ab. Stellen Sie auf einem kleinen Tisch Malpapier, Stifte, Zeitschriften und Scheren zur Verfügung. Die Kinder und Erwachsene können individuelle Glücksmomente auf Papier festhalten und an der Wand befestigen. Auch ausgeschnittene Symbole und Bilder aus Zeitschriften oder ausgedruckte Fotos besonders schöner Momente werden visualisiert und sorgen so für den Betrachter für kleine Momente der Freude.
Üben Sie gemeinsam mit den Kindern, die einzelnen Ecken zu nutzen. Besprechen Sie beispielsweise auch einige Regeln, die für die Umsetzung wichtig sein könnten.
Entscheiden Sie sich zunächst für ein Thema einer Gefühlsecke. Wenn dies bei den Kindern und in deren Alltag integriert ist, führen Sie nach und nach weitere Themen und Ecken ein.
Konfliktecke:
Wutecke
Trostecke
Glückswand