Alle Bildungspläne – so unterschiedlich sie bundesweit auch sein mögen – sehen Sprache und Sprachkompetenz als Schlüsselqualifikation für Kinder an. Qualifizierte Förderung der Sprachentwicklung sollte daher auch in Ihrem Kindergarten oberste Priorität haben. Ihr Kindergarten zeichnet sich als Bildungseinrichtung aus, wenn er sprachliche Lernchancen vermittelt.
Setzen Sie sich Ziele, die die Kinder Ihrer Einrichtung bis zum Schuleintritt erreichen sollten. Zu diesem Zweck können Sie den Kindern folgende Inhalte vermitteln:
Diese Inhalte sind für die 5- bis 6-jährigen Kinder Ihrer Kindertageseinrichtung geeignet. Überprüfen Sie im Jahr vor der Einschulung, ob die zukünftigen Schulanfänger die Ziele erreichen konnten.
Buchstaben, Schrift und Schreiben waren lange Zeit im Kindergarten verpönt. Das Erlernen der Schriftkultur wurde eindeutig der Schule zugeordnet. Mittlerweile gehören Begegnungen der Kinder mit Schrift bereits im Bereich der Elementarpädagogik zur sprachlichen Bildung.
Tipp für Ihre Praxis: Gestalten Sie mit den Kindern eine Schreibecke. Bieten Sie den Kindern dort vielfältige Möglichkeiten, das Schreiben auszuprobieren. Liniertes Papier, eine große Tafel oder ein Flipchart, Poster des Alphabets in großen Druckbuchstaben, einige höhenverstellbare Kinderschreibtische und Stifte verleihen der Schreibecke eine große Attraktivität.
Achten Sie darauf, dass dieser Kontakt mit der Schrift für die Kinder spielerisch bleibt. Wecken Sie das Interesse der Kinder an Schrift und Schreiben, indem Sie einen spielerischen Zugang schaffen, der für die Kinder zahlreiche Entdeckungsmöglichkeiten bietet. Greifen Sie beispielsweise folgende Möglichkeiten auf:
Verknüpfen Sie Sprachförderung und Projektarbeit. Dies ist ein erfolgreicher Weg, die Interessen der Kinder mit einzubeziehen und die kindliche Freude an Sprache und Sprechen zu wecken und zu fördern. Wie Sie durch ein Projekt „Tiere in unserer Welt“ die Kinder fördern können, sehen Sie in der unten stehenden Tabelle.
Machen Sie es sich zum Prinzip, Sprachförderung in den Alltag zu integrieren. Wenn Kinder Sprachförderung nicht als isoliertes Angebot erleben, sondern als Angebot von sinnvollen Handlungen, Projekten und Themen, die sie interessieren, „lebt“ die Sprachförderung in Ihrer Einrichtung und sie wird auf Dauer Früchte tragen.
| Gespräche | Unterhaltung über die Erlebnisse des gemeinsamen Besuches im Zoo oder im Tierpark Erfahrungsaustausch über Haustiere |
| Geschichten | Von Kindern erdachte Kurzgeschichten über Tiere Geschichte vom Hasen und vom Igel |
| Gedichte / Reime / Singspiele | Auf der Mauer, auf der Lauer, sitzt ´ne kleine Wanze Schüttelreime: Ein Metterschling mit flauen Bügeln |
| Bücher / Bilderbücher | L. Prap: Warum?, Verlag Bajazzo 2004 N. Moost, A. Rudolph: Alles Frühling mit dem kleinen Raben Socke, Verlag Schreiber 2006 |
| Rollenspiele | Kinder spielen Tiere im Zoo Tiere durch Laute erraten |
| Schrift | Kindertierlexikon mit Bild und Schrift Kinder diktieren Ihnen eine kurze Tiergeschichte |
| Phonologisches Bewusstsein | Ein- und mehrsilbige Tiernamen finden (Klapperschlange – Maus; Schmetterling – Pferd, Känguru – Hund) Tiere mit „E“: Elefant, Esel, Elch, Emu, Ente etc. |