Bringen Sie zum Thema Schnee Bewegung ins Lernen

Sie sitzen mit den Kindern im Kreis und möchten mit ihnen über das Thema „Schnee“ sprechen. Nach kurzer Zeit rutscht Helge unruhig auf seinem Stuhl hin und her, Martha kippelt und Jonathan spricht mit Thomas, der neben ihm sitzt. Alltag in der Kindertageseinrichtung.

Lernen und Bewegung verknüpfen – so geht’s

Sie kommen mit der Vermittlung von Bildungsthemen bei den Kindern weiter, wenn Sie dazu übergehen, Lernen und Bewegung gezielt miteinander zu verknüpfen. Ein besserer Lernerfolg stellt sich ein und Gelerntes wird dauerhafter im Gehirn verankert. Eine Bewegungsübung ist dann ideal, wenn sie auf 4 Ebenen wirkt:

  1. Sie soll Energie aufbauen und das Gehirn mit Sauerstoff versorgen.
  2. Das Gehirn soll zu mehr Leistungsfähigkeit angeregt werden.
  3. Sie soll Spaß machen und die Lernmotivation fördern.
  4. Bewegung soll mithelfen, die Konzentration zu erhöhen, Lerninhalte zu wiederholen, zu vertiefen und zu verankern.

Es gibt 4 Grundarten von Bewegungsübungen, die diesen Ebenen entsprechen und die Sie in Ihre Bildungsangebote und Beschäftigungen leicht einbauen können:

  • Grundart 1: Übungen ohne spezielle Bewegungsaufforderung an die Kinder
  • Grundart 2: gymnastische, rhythmische Übungen und Tänze
  • Grundart 3: Übungen, zu denen eine Geschichte erzählt wird, zu der die Kinder sich bewegen dürfen
  • Grundart 4: Übungen, die die Lerninhalte verankern

Die folgenden konkreten Übungen sollen Ihnen verdeutlichen, dass es nicht schwer ist, Bewegung und Lerninhalte zu koppeln. Bei den nun dargestellten Übungen handelt es sich um Beispielübungen, die Sie problemlos mit den Kindern im Sitzen, Stehen oder Gehen durchführen können.

Übungen ohne spezielle Bewegungsaufforderung

Für Kinder, die sich nicht gerne bewegen, sind solche Übungen gerade richtig. Denn sie integrieren Bewegungen und Lerninhalte, ohne dass die Kinder dies bemerken. Auch feinmotorische Übungen stellen eine wichtige Art von Bewegungen dar, die die Lerninhalte beim Kind festigen.
Sie bereiten ein Puzzle oder ein Memory zum Thema vor, das die Kinder auf dem Boden sinnvoll zusammensetzen müssen, z. B. zerschneiden Sie die Abbildung eines Schneemanns, die die Kinder wieder zusammenfügen müssen.

  • Sie bringen einen attraktiven Gegenstand mit, beispielsweise einen Eiskristall aus Glas, und lassen ihn bei der Einführung in das Thema herumgehen und von den Kindern beschreiben.
  • Sie aktivieren die Kinder zu einer Gruppenarbeit. Die Kinder erhalten die Aufgabe, gemeinsam in einer Kleingruppe ein Bild zu dem Thema zu malen.

Rhythmische und gymnastische Bewegungsübungen

Besonders gut können die Kinder Lerninhalte verankern, wenn Sie die Inhalte mit Bewegung und Musik, beispielsweise mit rhythmischen Übungen oder Tänzen, verknüpfen.

  • Sie fordern die Kinder auf, mit den Fingern den herabfallenden Schnee nachzuspielen.
  • Die Kinder tanzen als kleine Schneeflocken durch den Raum. Sie untermalen den Schneeflockentanz mit klassischer Musik.
  • Die Kinder bewegen sich zum Lied „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ auf unterschiedliche Weise, indem sie beispielsweise klatschen, dirigieren, stampfen.

Übungen mit einer Geschichte

Sie wollen mit den Kindern gemeinsam Schnee vom Himmel fallen lassen. Bitten Sie die Kinder, Ihre Bewegungen nachzuahmen.

  • Fingerspitzen aneinander reiben – leiser Wind kommt auf
  • Handflächen aneinander reiben – der Wind wird stärker und kälter
  • Mit den Fingern schnipsen – Regentropfen beginnen vom Himmel zu fallen
  • Mit den Fingerspitzen auf einen Tisch trommeln – Regen stellt sich ein
  • Mit den Handflächen auf die Tischplatte klatschen und mit den Füßen stampfen – der Regen wird stärker
  • Mit den Fingerspitzen auf einen Tisch trommeln – der Regen nimmt ab
  • Handflächen aneinander reiben – der Wind wird stärker und kälter
  • Handflächen schneller aneinander reiben – der Nordwind wird immer kälter
  • „Aaaaahh!“, „Oooohh!“ – die Kinder staunen
  • Die Finger tanzen – Schneeflocken fallen vom Himmel

Übungen, die Lerninhalte verankern

Zunächst stehen die Kinder als einzelne Wassermoleküle im Raum. Auf Ihre Aufforderung hin laufen die einzelnen Moleküle durch eine kalte Wolke, beispielsweise durch ein weißes Bettlaken, das Sie von der Decke herab aufgehängt haben. Nun erstarren die Kinder zu Eismolekülen. Ganz langsam laufen sie durch den Raum. Wenn sie sich berühren, bleiben sie aneinander haften, indem sie sich an den Händen fassen. So fallen die kleinen Schneeflöckchen ganz langsam auf die Erde. Mit solch einfachen Übungen zum Thema Schnee bringen Sie Bewegung ins Lernen.
Bewegung und Lernen können Sie auch mit jedem beliebigen Thema verknüpfen. Sie erhöhen mit den Bewegungen, die speziell auf die Lerninhalte zugeschnitten sind, die Anschaulichkeit der Lerninhalte und steigern die Lernmotivation und die Leistungs- und Aufnahmefähigkeit aller Kinder.