Burnout: Beugen Sie vor, bevor das Feuer ausgeht!

Nach Angaben von Krankenkassen wird bereits bei jedem 10. Arbeitnehmer das so genannte Erschöpfungssyndrom, auch Burnout genannt, diagnostiziert. Die Zahl der gefährdeten Beschäftigten liegt weitaus höher. Lesen Sie hier, welche Merkmale und Ursachen der Burnout und hat und wie Sie innerhalb Ihrer Kita frühzeitig vor beugen.

Das sind die Merkmale des Burnouts

Vor allem in sozialen Berufen ist das Burnout-Syndrom weit verbreitet. Dies hängt damit zusammen, dass diese Berufe in der Regel helfende Berufe sind, in denen die Beschäftigten engagiert unter dauernder Belastung stehen. In der Regel gliedert sich das Burnout-Syndrom in verschiedene Phasen, die im Folgenden kurz beschrieben werden.

  • Burnout-Phase 1: Die Betroffenen fühlen sich unentbehrlich, haben schier unermessliche Kräfte. Sie können sich nur schwer von dem beruflichen Alltagdistanzieren und nehmen eigene Bedürfnisse wie Müdigkeit nicht mehr wahr, Ruhephasen werden zu selten eingeschoben.
  • Burnout-Phase 2: Die Betroffenen sind nicht mehr so engagiert und auch weniger positiv denjenigen gegenüber eingestellt, mit denen sie arbeiten. Sie fühlen sich und ihre Arbeit zu wenig wertgeschätzt.
  • Burnout-Phase 3: Zunehmend macht sich  Nervosität bei den Betroffenen breit, ebenso ein Gefühl von Hilflosigkeit bis hin zur Angst. Aggressivität, Reizbarkeit oder Launenhaftigkeit äußern sich vermehrt. Dies gipfelt in der zunehmenden Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen.

Insgesamt äußert sich das Burnout-Syndrom auch durch ein geschwächtes Immunsystem, Schlafstörungen oder Herzklopfen. Da sich das Syndrom in Phasen gliedert und die Merkmale zum Teil unspezifisch sind, ist es oft schwer, eine eindeutige Diagnose zu stellen. Auch für Mediziner ist es schwer, die Symptome eindeutig zuzuordnen.

Ursachen für den Burnout

Es gibt in den wissenschaftlichen Untersuchungen meist keine eindeutige Ursache für das Burnout-Syndrom. In der Regel wird eher von verschiedenen Merkmalen der Arbeitsumwelt gesprochen, die ursächlich sein können. Dazu gehören:

  • Eine hohe Arbeitsbelastung
  • Menschen mit hohen eigenen Ansprüchen an sich selbst oder starkem Leistungsdenken
  • Menschen, die nicht auf die körperlichen Warnsignale bei Überforderung oder Stress achten
  • Menschen, die lieber alles selbst erledigen, als Verantwortung oder Aufgaben abzugeben.

Wichtiger Hinweis: Achten Sie bereits bei den ersten Erschöpfungsanzeichen auf Ihren Körper und ziehen Sie die Notbremse, bevor es zu spät ist. Wenn Sie erst einmal erschöpft sind und dennoch mit voller Energie weiterarbeiten, ohne auf die Warnsignale Ihres Körpers zu hören, so laufen Sie Gefahr, auch in die weiteren Phasen des Burnout-Syndroms hineinzurutschen.

Das Wichtigste: Beugen Sie vor

Von einem Burnout sind nicht nur Sie, sondern auch Ihre Mitarbeiterinnen bedroht. Oftmals bleibt für alles in der Kita zu wenig Zeit, Personal fehlt eigentlich immer, die Anforderungen hingegen steigen stetig. Und Sie als Leitung müssen dies in der Regel alles kompensieren und positiv verpacken. Damit weder Sie noch Ihr Team in die Burnout-Falle tappen, ist ein geregelter und gut organisierter Arbeitsalltag wichtig.

Hilfen zur Vorbeugung gegen Burnout sind:

  • Tipp 1: Ausreichender Schlaf im Alltag hilft, um die Geschehnisse in der Kita in Ruhe zu verarbeiten und gestärkt den neuen Tag zu beginnen. Versuchen Sie also, nicht zu viele Abendtermine in einer Woche zu planen. Auch das Erlernen von Entspannungstechniken ist sehr hilfreich, um im Alltag einen kühlen Kopf zu bewahren.
  • Tipp 2: Bieten Sie regelmäßig allen Mitarbeiterinnen und sich selbst die Möglichkeit, sich im Alltag in einer Teambesprechung darüber auszutauschen, was jeden gerade belastet. Allein das Gespräch hilft bereits, Spannungen abzubauen und Verständnis zu wecken, und eventuell hat eine Kollegin einen helfenden Rat für das eigene Problem.
  • Tipp 3: Gestehen Sie sich und jeder Mitarbeiterin auch ein NEIN zu, wenn es um die Verteilung von Aufgaben geht. Achten Sie auf eine ausgewogene Arbeitsverteilung, und verschieben Sie nicht dringliche Aufgaben nach hinten, wenn keine Zeit dafür vorhanden ist.
  • Tipp 4: Achten Sie auf eine ausgewogene Work-Life-Balance und gönnen Sie sich regelmäßig jede Woche einen Abend allein für sich selbst und Ihre Vorlieben. Das kann ein Treffen mit Freunden sein, eine Sportgruppe oder Ähnliches. So gehen Sie sicher, dass Sie nicht jeden Abend nur mit beruflichen Gedanken oder Arbeiten verbringen,  ohne vom Alltag in Ihrer Einrichtung abzuschalten.

Wichtiger Hinweis: Thematisieren Sie das Thema Burnout auch immer wieder in Ihrem Team. Nicht nur Sie selbst können davon betroffen oder gefährdet sein, auch Ihre Mitarbeiterinnen. Je besser jede im Team darüber Bescheid weiß, umso besser kann jede auf sich und auch auf die Kolleginnen achtgeben und frühzeitig bei Gefahr helfend eingreifen.
Burnout ist nicht nur ein Modewort,  sondern eine zunehmende verbreitete reale Erkrankung. Nehmen Sie also die ersten Anzeichen bei sich und Ihren Mitarbeiterinnen bewusst wahr und reagieren Sie frühzeitig. Nur so werden Sie und Ihr Team auch künftig weiterhin engagiert und motiviert weiterarbeiten können.