Das zahlt die Krankenkasse: Rückenschule und Yogakurs für gestresste Erzieherinnen

Die Arbeit mit kleinen Kindern ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „Knochenjob“. Viele – gerade ältere – Erzieherinnen klagen über Rückenschmerzen. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, wie Sie sich und Ihr Team gesundheitlich fit halten können.

Praxisbeispiel

In der KiTa „Grashüpfer“ gibt es viele kleine Kinder. Das Team ist aber schon etwas „in die Jahre“ gekommen. Die meisten Mitarbeiterinnen sind über 50 und klagen zunehmend über Schmerzen im Rücken. Das bleibt auch nicht aus, müssen die Erzieherinnen schon ihr ganzes Berufsleben auf Kinderstühlen sitzen, Kinder trösten, auf den Arm nehmen und zum Wickeln hochheben. Immer mehr Mitarbeiterinnen werden wegen Rückenbeschwerden krankgeschrieben. Die Leiterin überlegt nun, wie sie dem hohen Krankenstand in ihrer KiTa begegnen kann.

Rechtlicher Hintergrund

Die gesetzlichen Krankenkassen sind nach § 20a Sozialgesetzbuch (SGB ) V in Zusammenarbeit mit den gesetzlichen Unfallversicherungen verpflichtet, durch geeignete Präventionsmaßnahmen berufsbedingten Erkrankungen entgegenzuwirken. Dies ergibt sich auch aus §§ 1 und 14 SGB VII.

Was bedeutet das für Sie?

Als Leiterin sollten Sie sich bei Ihrem Träger dafür einsetzen, dass in Ihrer KiTa dem Gesundheitsschutz für Ihr Team besondere Bedeutung beigemessen wird. Dies sollte nicht nur aus reiner Freundlichkeit gegenüber der Belegschaft geschehen, sondern auch, um den Krankenstand in Ihrer KiTa zu senken. Und das kommt letztlich allen – vor allem aber den Kindern – zugute.

Krankenkassen fördern Präventionskurse

Nahezu alle gesetzlichen Krankenkassen bieten für ihre Versicherten Kurse zur Vorbeugung von Krankheiten an oder fördern die Teilnahme an solchen Kursen finanziell, zum Teil bis zu 100 %. Informieren Sie Ihre Mitarbeiterinnen dahingehend und raten Sie ihnen, sich bei ihrer Krankenkasse über solche Möglichkeiten zur kostenlosen Gesundheitsvorsorge zu informieren.

Rückenschule und Stressbewältigungskurse in der KiTa

Es gibt aber auch die Möglichkeit, direkt in der KiTa z. B. eine arbeitsplatzbezogene Rückenschule oder einen arbeitsplatzbezogenen  Stressbewältigungskurs durchzuführen. Vorteil ist hierbei, dass der Kursus direkt in Ihrer KiTa stattfindet. Der Trainer analysiert zunächst einmal die Situation vor Ort und entwickelt ein auf Ihre Arbeitsbedingungen zugeschnittenes Programm. Dies gewährleistet, dass Ihre Mitarbeiterinnen tatsächlich Hilfestellungen für gesundheitsbewusstes Verhalten im Arbeitsalltag erhalten. Trainiert werden bei solchen Kursen nicht nur die Rückenmuskulatur, sondern auch das rückenschonende Heben von Kindern und das „richtige“ Sitzen.

Finanzielle Förderung durch die Krankenkassen

Grundsätzlich können solche auf Ihre KiTa zugeschnittenen Präventionsmaßnahmen von den gesetzlichen Krankenkassen gefördert werden. Besprechen Sie aber zunächst mit Ihrem Team, ob dieses überhaupt Interesse an solchen gesundheitsfördernden Maßnahmen hat und ob es bereit ist, hierfür auch Freizeit zu opfern. Überstunden wird Ihnen Ihr Träger in aller Regel für eine solche Maßnahme nicht genehmigen. Dann sollten Sie – in Abstimmung mit Ihrem Träger – die Krankenkasse kontaktieren, bei der die meisten Ihrer Mitarbeiterinnen versichert sind. Gleichzeitig sollten Sie sich auch mit der für Sie zuständigen Berufsgenossenschaft bzw. Unfallkasse in Verbindung setzen. Auch dort bekommen Sie Informationen, wann z. B. eine arbeitsplatzbezogene Rückenschule in Ihrer KiTa finanziell gefördert werden kann.