Bereits bei den Krippenkindern können Sie ein mathematisches Grundverständnis entwickeln. Bieten Sie den Kindern immer wieder spielerisch den Umgang mit Formen, Farben und Mengen an. Im Alter von etwa 2 Jahren sind sowohl die kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten als auch die Konzentrationsfähigkeit der Kinder so weit entwickelt, dass Sie Ihnen spezielle Beschäftigungen, beispielsweise das Sortieren von Gegenständen, anbieten können.
Beginnen Sie mit einfachen Aufgabenstellungen und steigern Sie langsam den Schwierigkeitsgrad. Hierzu bietet sich folgende Schrittfolge an.
Machen Sie die Kinder zunächst auf ein bestimmtes Merkmal aufmerksam. Das heißt, die Kinder sitzen vor einer Kiste mit vielen verschieden farbigen Kugeln. Nun holen Sie eine rote Kugel aus der Kiste heraus und bitten die Kinder, alle roten Kugeln herauszusuchen.
Das gleiche Spiel können Sie mit verschiedenen Formen anbieten, indem Sie z. B. die Kinder bitten, aus der Kiste mit den Legetäfelchen alle Dreiecke herauszuholen. Dabei lernen die Kinder das Sortieren von Gegenständen. Vergessen Sie nicht, die Kinder zu loben, wenn sie die richtigen Gegenstände gefunden haben.
Im 2. Schritt stellen Sie den Kindern eine Aufgabe, was sie mit den roten Kugeln, die sie gefunden haben, tun sollen. So sollen die Kinder alle roten Kugeln in die rote Schachtel räumen oder alle Dreiecke in einer langen Reihe aneinander legen. Hierbei müssen die Kinder die gefundenen Gegenstände mit einer Handlung verknüpfen. Die Kinder lernen dabei das Zuhören, damit sie wissen, was sie tun sollen, und sie lernen, Aufträge auszuführen.
Weitaus schwieriger wird es für die Kinder, wenn sie auf 2 Merkmale bei einem Gegenstand achten müssen. So fordern Sie die Kinder auf, aus der Kiste mit den Legetäfelchen alle grünen Vierecke herauszusuchen. Wichtig ist, dass Sie selbst zunächst ein grünes Viereck aus der Kiste nehmen, damit die Kinder wissen, was sie machen sollen. Auch hierbei lernen die Kinder das Sortieren, wobei sie jedoch auf 2 Merkmale gleichzeitig achten müssen.
Zusammen mit den Kindern legen Sie die grünen Vierecke zu einer Wiese. Dann bitten Sie die Kinder, die blauen Kreise als Himmel über die Wiese zu legen. Die roten Dreiecke bilden die Blumen, die auf der Wiese wachsen. Durch diese Anregungen, die Sie den Kindern geben, können diese ein Spiel aus den gefundenen Formen und Farben entwickeln. Die Tätigkeit der Kinder erschöpft sich nicht im Heraussuchen, sondern die Kreativität und Fantasie der Kinder kommen mit ins Spiel.
Weisen Sie die Kinder auf die Relationen viel und wenig, lang und kurz, groß und klein hin. Zeigen Sie den Kindern z. B. 2 Schälchen mit Perlen. Achten Sie darauf, dass die Perlen so groß sind, dass die Kinder sie nicht verschlucken können. In der einen Schale sind viele Perlen, in der anderen nur wenige. Die eine Schnur ist lang, die andere kurz. Auch hier können Sie den Kindern Verknüpfungen aufzeigen. Lassen Sie die Kinder Perlen auf die Schnüre fädeln. Dabei machen die Kinder die Erfahrung, dass sie auf die kurze Schnur nur wenige Perlen auffädeln können, während auf die lange Schnur viele Perlen passen.
Zeigen Sie den Kindern eine Vielzahl von Gegenständen oder Abbildungen. Die Kinder müssen nun die Dinge heraussuchen, die gemeinsame Eigenschaften haben und zu einer bestimmten Kategorie gehören. Die Kinder sortieren z. B. nach dem Verwendungszweck: alle Gegenstände zum Spielen, alles zum Essen, alles, womit man fahren kann. Nachdem die Kinder die Aufgabe gelöst haben, fassen Sie noch mal das Ergebnis zusammen: Der Apfel, das Brot, die Wurst, der Käse sind Sachen, die wir essen können. Das Auto, der Roller, das Dreirad sind Fahrzeuge.
Aber nicht nur mit gezielten Beschäftigungen, sondern auch in vielfältigen Alltagssituationen können Sie den Kindern die Möglichkeit bieten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Gegenständen festzustellen oder Dinge zu sortieren. Hier nur einige Beispiele:
Indem Sie die Kinder anregen, Dinge zu vergleichen, zu sortieren und zu ordnen, fördern Sie das mathematische Verständnis bei den Kindern.