Farb-Box statt Black-Box – So erweitern Sie das Farberlebnis der Kleinsten

Malen heißt für Krippenkinder Einsatz mit dem ganzen Körper: Die Fingerfarbe wird mit beiden Händen großflächig über das Blatt verteilt. Der Farbton selbst spielt weniger eine Rolle als seine Konsistenz und seine Eigenschaft, großflächig Spuren zu hinterlassen. Mit dem folgenden Farbprojekt ergänzen Sie die sinnlichen Erfahrungen der Kinder mit Farben. Denn Sie lenken die Wahrnehmung auf die optischen Eindrücke der Kinder für die Farbe selbst – natürlich ohne die Ganzheitlichkeit dabei aus dem Blick zu verlieren.

Bereiten Sie Farb-Boxen vor

Zunächst bekleben Sie 3 stabile Schuhkartons mit einfarbigem Geschenkpapier in den Farben Gelb, Blau und Rot. Schlagen Sie auch die Innenseiten mit dem Papier aus. Nun sammeln Sie verschiedene Gegenstände des Alltags der Kinder und Ihres Gruppenraumes in den genannten Farben. Sie alle müssen ungefährlich und für die Kinder zum selbstständigen Spiel geeignet sein, z. B.

  • Bau- und Duplosteine,
  • Becher,
  • Löffel,
  • Stoffe,
  • Kleidungsstücke oder
  • Stofftiere.

Legen Sie zunächst 4 bis 5 dieser Gegenstände in die vorbereitete Farb-Box der entsprechenden Farbe. Dann verschließen Sie den Deckel.

Gestalten Sie den Gruppenraum

Nun stellen Sie eine der gefüllten Farb-Boxen, z. B. während die Kinder schlafen, in den Gruppenraum. Decken Sie diese noch mit einem Chiffon-Tuch in der passenden Farbe ab. Die Kinder sind sicher schnell auf diese Entdeckung neugierig. Sie werden sich mit dem Tuch beschäftigen, mit der Zeit herausfinden, wie sich der Deckel öffnen lässt, und den Inhalt der Farb-Box erkunden. Wenn die Kinder sich mit dem Inhalt der Box beschäftigen, können Sie immer wieder die entsprechende Farbe benennen: „Der rote Baustein, die rote Tasse etc.“ Ergänzen Sie mit der Zeit den Gruppenraum um weiteres Spiel- und Beschäftigungsmaterial in der aktuellen Farbe. Besonders eignen sich dazu Tücher, Kissen und Luftballons.

Achten Sie auf das Tempo des Projektes

Während sich die Kinder mit der Farb-Box und dem ergänzenden Material beschäftigen, können Sie beobachten,

  • wie schnell sie während des Erkundens vorgehen,
  • wie häufig sie die angebotenen Farbmaterialien zur Hand nehmen und
  • wie häufig sie Tätigkeiten und Spielvorgänge wiederholen.

Anhand dieser Beobachtungen erkennen Sie, in welchen Zeitabständen Sie die Farb-Boxen auswechseln. Möglicherweise besuchen schon mehrere 2-jährige Kinder Ihre Krippengruppe, dann können Sie die Boxen nach und nach anbieten, ohne die vorherige herauszunehmen. Bei jüngeren Kindern empfiehlt es sich, nur jeweils eine Farb-Box anzubieten.
Praxistipp: Bieten Sie den Kindern zur Zwischenmahlzeit Obst und Gemüse in den jeweils „aktuellen“ Farben an.

Weiterführende Ideen

Wenn Sie bei dem Projekt beobachten, dass die Kinder Interesse an Farben zeigen, können Sie mit folgenden Ideen ein umfassendes Farb-Konzept für Ihre Krippenkinder entstehen lassen:

  • Gehen Sie mit den Kindern im Gruppenraum und im Außengelände auf die Suche nach weiteren Gegenständen in der jeweiligen Farbe, z. B. Lenas Lätzchen, ein Sandförmchen, Mikas Auto etc.
  • Schminken Sie die Kinder mit der jeweiligen Farbe.
  • Bedecken Sie eine Taschenlampe mit Transparentpapier und lassen Sie die Kinder damit leuchten.
  • Bieten Sie die Farbe als Fingerfarbe an.
  • Fotografieren Sie die Kinder als Portrait und verfremden Sie dieses mit einem Bildbearbeitungsprogramm in der Lieblingsfarbe des Kindes. Laminieren Sie die Ausdrucke, so dass die Kinder damit spielen können.