Getestet und für gut befunden! So wird die Qualität in Ihrer Kita auf 3 Ebenen messbar

Zertifizierung, Audit oder Gütesiegel? Dabei handelt es sich nicht um Produktprüfungen von Stiftung Warentest. Gemeint sind vielmehr verschiedene Methoden, um Aussagen über die Qualität einer Kita treffen zu können.

Nachdem sich immer mehr Kitas um ein gutes Qualitätsmanagement bemühen, wird die pädagogische Arbeit an vielen Kriterien messbar. Das bekannteste Beispiel ist sicher die jährliche Elternbefragung. Dabei lassen Sie Ihre Arbeit von den Eltern als Ihre Kunden überprüfen. Und mit der Auswertung ist die Zufriedenheit objektiv messbar.

Doch im Folgenden sollen keine Prozesse für Ihr Qualitätshandbuch beschrieben werden, sondern sehr schnelle und praktikable Methoden, um die Zufriedenheit in Ihrer Kita auf 3 Ebenen festzustellen, nämlich auf der Ebene

  1. der Eltern,
  2. der Kinder und
  3. Ihres Teams.

Sie erhalten mit einfachen Methoden einen „Querschnitt der Zufriedenheit“ aller in Ihrer Kita Beteiligten. Und seien Sie schon jetzt versichert: Sie werden bei jeder Befragung wichtige, oft auch überraschende Erkenntnisse erhalten, egal, ob Sie Kinder, Eltern oder das Team um eine Einschätzung bitten. Und das macht Ihren Mehraufwand in jedem Falle wieder wett.

1. Lassen Sie sich nach Elternabenden die Meinung sagen

Die jährliche Elternbefragung erfragt eine eher allgemeine Einschätzung der Eltern. Doch wie kam z. B. Ihr letzter Elternabend ganz konkret bei den anwesenden Müttern und Vätern an? Hat er die Erwartungen erfüllt, oder ging er an den Bedürfnissen der Eltern vorbei? Das erfahren Sie beim nächsten Elternabend direkt, indem Sie ein Plakat aufhängen, auf dem ein bis 2 Fragen dazu stehen, z. B.:

  • „Wurden Ihre Erwartungen heute Abend erfüllt?“
  • „Haben Sie sich bei uns wohl gefühlt?“

Unter den Fragen malen Sie jeweils 2 große Smileys, einen mit lachendem, einen mit traurigem Mund. Dann teilen Sie den Eltern vor dem Hinausgehen 2 Klebepunkte mit der Bitte aus, diese entsprechend ihrer Meinung auf den Smileys zu verteilen. Hängen Sie das Plakat so auf, dass Sie die Eltern während des Punktens nicht sehen können. Sonst erhalten Sie möglicherweise keine ehrliche Rückmeldung.

Das Ergebnis besprechen Sie in Ihrer nächsten Teamsitzung. Anschließend legen Sie gemeinsam die Konsequenzen daraus fest: „Was werden wir wieder so, was anders gestalten?“ Diese sollten Sie nach Möglichkeit den Eltern kommunizieren.

2. Bitten Sie die Kinder um Rückmeldungen

Natürlich fragen Sie die Kinder immer wieder, ob ihnen Aktionen oder Projekte gefallen haben. Haben Sie schon einmal die Meinung aller Kinder systematisch erfasst, um die Qualität Ihrer Arbeit von den Kindern messen zu lassen? Das klingt viel komplizierter, als es ist. Um die Kinder zu befragen, gibt es 2 schnelle und erprobte Methoden:

  • Sie legen 2 große Smileys (fröhlich und traurig) in die Mitte Ihres Besprechungskreises. Dann teilen Sie jedem Kind einen Kiesel- oder Glasstein aus. Nachdem Sie das Vorgehen den Kindern erklärt haben, legen diese ihre Steine auf den Smiley, der ihre Meinung am besten ausdrückt. Die Kinder werten entweder alle gleichzeitig oder nacheinander. Im letzteren Fall könnten „geübte“ Kinder auch eine kurze Begründung dazu geben.
  • Sie entwerfen Stimmzettel, auf denen die beiden Smileys abgedruckt sind, und die Kinder kreuzen an oder kreisen ein, was ihre Meinung ausdrückt. Je älter die Kinder, desto mehr Teilaspekte einer Aktion könnten Sie abfragen, z. B. Material, Teilnehmer, Dauer usw. Die einzelnen Fragen werden dann mit kleinen Skizzen oder Symbolen versehen und sind somit für die Kinder verständlich. Das Ergebnis der Umfrage teilen Sie dann den Kindern mit und legen dieses auch Ihrer Projektdokumentation bei.

3. Erfahren Sie die Einschätzung Ihrer Kolleginnen

Wie fanden Ihre Kolleginnen die Zusammenarbeit im Team für das Herbstfest, wie die Atmosphäre oder den Ablauf? Auch das kann ganz einfach erfragt werden. Hängen Sie während der nächsten Teambesprechung ein Plakat auf, das einen Zahlenstrahl von 0 bis 10 zeigt. Dann erhält jede Kollegin einen Klebepunkt und bringt ihn an der Zahl an, die ihrer Meinung entspricht – je höher die Zahl, desto besser die Einschätzung. Mit dieser Methode können Sie bis zu 4 Einzelaspekte einer Aktion erfragen. Zeichnen Sie dazu ein Kreuz auf, das 4 Achsen darstellt. Der Mittelpunkt ist der Nullpunkt, die 10 befindet sich jeweils wieder am Ende der Achsen. Schreiben Sie zu jeder Achse einen der Teilaspekte dazu. Jetzt kann anonym bepunktet werden, oder jede Kollegin klebt ihren Punkt und gibt dazu eine kurze Begründung ab.

Praxistipp: Ganz besonders interessant ist eine Qualitätsmessung, wenn Sie Eltern, Kinder und Kolleginnen zum selben Ereignis befragen.
Freuen Sie sich über jede positive Rückmeldung zu Ihrer Arbeit und nehmen Sie kritische Aussagen als Ansporn zur Veränderung und Verbesserung.