Es sieht so einfach aus und gehört zum Handwerkszeug jeder Erzieherin: die positive Aufmerksamkeit und Verstärkung der Kinder. Sie stellt die Grundlage dafür dar, das Kinder in der Lage sind, ein gutes Selbstbild zu entwickeln. Gehen Kinder mit einer optimistischen Grundhaltung an neue Aufgaben und Herausforderungen heran, sind sie fröhlicher, halten länger durch und lernen schneller als Kinder, die eine eher pessimistische Einstellung zu sich und der Welt haben. Ob Kinder zu Optimisten oder Pessimisten werden, hängt auch von Ihrer Reaktion auf Erfolg oder Misserfolg ab.
Optimistische Kinder haben erfahren, dass Anstrengungen sich lohnen, pessimistische Kinder nicht. Erlebt das Kind, dass Erfolge selbstverständlich vorausgesetzt werden oder Misserfolge gar bestraft werden, dann gelangt es zu einer misserfolgsängstlichen Haltung. Diese pessimistische Einstellung kann sich bis ins Erwachsenenalter festigen. Das Kind wird in seinem Verhalten unsicher und gelangt mehr und mehr zu einer persönlichen minderwertigen Einstellung sich selbst gegenüber. Es begreift also nicht, dass es seine Intelligenz und Erfolge selbst beeinflussen kann, weil
Das Kind wird sich zurückziehen, wenig Selbstvertrauen entwickeln und schnell frustriert sein. Dem können Sie vorbeugen, indem Sie
Wenn Ihnen das gelingt, werden Sie eine Atmosphäre der Lernfreude schaffen, die die Kinder beflügelt, sich immer wieder neu auszuprobieren und Frustrationen zu überwinden.
Immer wieder steigt Lena auf den Roller. Noch fällt ihr die Balance schwer. Um den anstrengenden Weg durchhalten zu können, bis sie das Rollerfahren sicher beherrscht, braucht sie Ansporn und Lob von Ihnen: „Lena, schau mal: Von hier bis zur Rutsche schaffst du es schon!“ Sofort werden Sie feststellen, dass Lena noch motivierter und ausdauernder übt. Wenn Sie Kinder bereits für ihre Anstrengungen oder ihre kluge Vorgehensweise loben, lernen sie, ihre Erfolge mit ihrer Anstrengung zu verbinden: „Ich habe es geschafft, weil ich mich dafür angestrengt habe.“
Übersehen Sie Teilerfolge oder vergessen Sie, Kinder schon auf dem Weg zum Ziel zu verstärken, wächst in ihnen eher die Erkenntnis, dass Erfolge oder Intelligenz nicht veränderbar sind. Bei Misserfolgen zweifeln sie an sich: „Ich kann an meiner Unfähigkeit nichts verändern.“ Auch bei Misserfolgen hat sich das Kind angestrengt. Diese Anstrengungen sollten wahrgenommen, anerkannt und möglichst individuell gelobt werden: „Du kannst schon deinen halben Namen richtig schreiben“ statt „Diese Buchstaben kannst du noch nicht, ich schreibe sie dir noch mal vor.“
Setzen Sie den Kreislauf des Selbstvertrauens in Gang! Positive Verstärkung durch die Erzieherin durch Lob und Ansporn sorgt dafür, dass die Motivation des Kindes steigt. Niederlagen werden dann besser verkraftet, Erfolg stellt sich ein – das Kind lernt, an sich und seine Fähigkeiten zu glauben. Mit dem gewonnenen Optimismus versucht sich das Kind in neuen Fähigkeiten, z. B. Roller fahren – und durch positive Verstärkung der Erzieherin wird der Kreislauf weitergeführt. Je häufiger es Ihnen gelingt, diesen Kreislauf in Gang zu bringen, desto stärker wird er sich als positive Dynamik erweisen: für glückliche Kinder, die wissen, was sie können, und akzeptieren, wofür sie sich noch anstrengen müssen.