Miteinander statt nebeneinander: So gestalten Sie den Übergang zur Schule

Kinder, die bald eingeschult werden, erwarten ihren Schulbesuch meist voller Vorfreude und Spannung. Damit diese Freude ungetrübt bleibt, sollten Sie rechtzeitig Vorkehrungen treffen und mit der Schule und den Eltern eng zusammenarbeiten. Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung bietet Ihnen Anregungen, wie Sie die Kooperation mit der Schule gestalten können.

1. Schritt: Informieren Sie die Eltern

Der Übergang zur Schule, auf den Sie Kinder und Eltern vorbereiten sollten, ist lang und er beginnt nicht erst wenige Wochen vor den Sommerferien, sondern mit dem Eintritt des Kindes in Ihren Kindergarten. Beginnen Sie mindestens 6 Monate – besser noch: 1 Jahr – vor der Einschulung mit der intensiven Vorbereitung auf die Schule.

Informieren Sie zu diesem Zeitpunkt die Eltern in Form eines Elternabends. Laden Sie dazu eine Grundschullehrerin ein, die im nächsten Schuljahr eine 1. Klasse übernimmt. Klären Sie die Eltern über Schulfähigkeit auf und stellen Sie ihnen Ihr Schulfähigkeitsprofil vor, das Sie von jedem einzelnen Kind, das eingeschult wird, anfertigen. Verdeutlichen Sie den Eltern auch, dass Sie mit ihnen in Einzelgesprächen dieses Profil ihres Kindes besprechen werden.

Entwickeln Sie gemeinsam mit der Grundschullehrerin einen Kooperationsplan, der das Ziel hat, den Kindern den Übergang in die Schule zu vereinfachen. Der Elternabend bietet Ihnen eine gute Möglichkeit, diesen Plan den Eltern darzustellen. Am Ende dieses Beitrags sehen Sie einen exemplarischen Übergangsplan. Diesen können Sie auch jetzt noch umsetzen. Beginnen Sie mit den Maßnahmen des Monats Mai und achten Sie im nächsten Kindergartenjahr darauf, den Plan bereits ab Januar umzusetzen.

2. Schritt: Begleiten Sie den Weg der Kinder

Beginnen Sie damit, die Kinder mit der Schule vertraut zu machen. Gespräche, Erzählungen und Buchbetrachtungen über die Schule bieten den Kindern einen anschaulichen ersten Einblick. Viele Kinder haben durch ältere Geschwister bereits eine Vorstellung von der Schule. Es ist jedoch wichtig, dass die Kinder ihr neues Lebensumfeld selbst entdecken können. Stellen Sie den Kindern ihr neues Lebensumfeld in der Schule vor. Besichtigen Sie mit den Kindern das Schulhaus mit seinen interessantesten Räumlichkeiten; vielleicht können Schüler die Führung für die Kindergartenkinder übernehmen.

Besuchen Sie mehrmals mit Kleingruppen von Kindern Unterrichtsstunden in der 1. Klasse der Schule. Bereiten Sie die Kinder gut auf diese Einheiten vor und klären Sie im Vorfeld alle Fragen der Kinder. Nehmen Sie sich für diese Schulbesuche viel Zeit, dann können die Kinder ihr Frühstück in der Pause auf dem Schulhof verzehren. Dabei lernen sie bereits die Pausenatmosphäre kennen und knüpfen erste Kontakte zu den Schulkindern.

Laden Sie zukünftige Lehrerinnen der 1. Klasse Ihres Schulsprengels in den Kindergarten ein. So können alle Kinder der Einrichtung sie kennen lernen und eine „Schulstunde“ im Kindergarten genießen. Wenn Sie intensiv mit der Schule kooperieren, bietet es sich auch an, einen Ausflug mit Vorschulkindern und der 1. Klasse zusammen zu unternehmen.

3. Schritt: Suchen Sie den Dialog

Suchen Sie das Gespräch mit der Lehrerin und informieren Sie sie über die zukünftigen Kinder ihrer Klasse. Gehen Sie dabei besonders auf Kinder mit verstärktem Förderbedarf ein. So ist die Lehrerin bereits bestens über solche Kinder informiert und kann ihnen optimalere Startbedingungen und mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Achten Sie beim Austausch der Informationen darauf, dass Sie nicht gegen die Datenschutzbestimmungen und die Schweigepflicht verstoßen. Holen Sie deshalb bereits bei der Anmeldung des Kindes die Einverständniserklärung von den Eltern ein, die Sie zum Gespräch mit der Lehrerin befugt. Bieten Sie der Lehrerin die weiterführende Kooperation an, indem Sie sie wissen lassen, dass sie auch während des kommenden Schuljahres bei Bedarf immer wieder auf Sie zukommen kann.

Mit diesen Maßnahmen bereiten Sie für die Kinder einen behutsamen Übergang zur Schule. So können Sie sichergehen, dass die Vorfreude auf die Schule ungetrübt bleibt.

Muster: Übergangsplan vom Kindergarten in die Schule

Zeit MaßnahmeKooperation
Januar

Elternabend: Information zum Schulbesuch

Leiterin Kindergarten
Rektorin
Lehrerin der 1. Klasse

Februar

Gespräche, Diskussionen, Buchbetrachtungen
über die Schule

Erzieherinnen des Kindergartens

März

Kennenlernen des Schulgebäudes

Lehrerin
Leiterin Kindergarten

April bis
Juli

3 Besuche einer Schulstunde

Lehrerin
Leiterin Kindergarten

Mai bis
Juli

Einzelgespräche mit Eltern zum Schulfähigkeitsprofil

Gruppenerzieherin
Eltern

Juli

Übergabegespräche mit der Lehrerin

Lehrerin
Leiterin Kindergarten