Mobbing: Wie Sie die einzelnen Phasen und Anzeichen frühzeitig erkennen

Mobbing hat viele Seiten. Es muss nicht immer offensichtlich, also erkennbar in Form von öffentlichen Anfeindungen der Mitarbeiterinnen untereinander, stattfinden. Es kann auch still, unscheinbar und weitgehend unbemerkt ablaufen. Lesen Sie jetzt und hier, welche Anzeichen auf Mobbing hinweisen und wie Sie dem frühzeitig entgegenwirken können.

Mobbing baut sich phasenweise auf

Offensichtlich gemobbt wird in der Regel nicht von heute auf morgen. Mobbing ist eher ein Prozess, der sich in verschiedenen Phasen abspielt und den Sie mit einem geübten Auge erkennen können. Dazu ist es notwendig, dass Sie die einzelnen Mobbing-Phasen und deren Merkmale kennen. Im Folgenden finden Sie die 3 Phasen von Mobbing aufgeführt und beschrieben.

1. Mobbing-Phase

Innerhalb des Teams gibt es eine oder mehrere kleinere Gruppen aus Mitarbeiterinnen, die sich bei freien Gruppenarbeiten immer zusammenschließen. Bei Diskussionen können Sie feststellen, dass auf Antworten von bestimmten Mitarbeiterinnen immer wieder abwertend reagiert wird oder deren Antworten gar nicht erst aufgenommen werden. Achten Sie bewusst darauf, ob sich dieses Mobbing-Verhalten immer wieder gegenüber derselben Person abspielt, die dadurch spürbar aus dem Team herausfällt.

2. Mobbing-Phase

Sowohl in Besprechungen als auch im Umgang im Alltag beobachten Sie, dass eine Mitarbeiterin zunehmend ausgegrenzt wird. Durch fehlende Informationsweitergabe wird sie isoliert. Die Aussagen der Mitarbeiterin werden im Gruppengeschehen missachtet oder regelrecht verbal abgewertet.

3. Mobbing-Phase

Das Verhalten einzelner Teammitglieder der Mitarbeiterin gegenüber zeigt Auswirkungen auf deren persönliches Verhalten. Sie zeigt weniger Belastbarkeit, dafür erhöhte Reizbarkeit und auch Unsicherheit im Alltag. Sie beginnt, auch körperlich zu reagieren, indem sie eventuell häufiger krank wird, nervös reagiert oder auch über Kopfweh und Ähnliches klagt.

So können Sie Mobbing entgegenwirken

Das Wichtigste ist, dass Sie im Alltag immer die Augen und Ohren offen halten für die Stimmungen und Befindlichkeiten innerhalb Ihres Teams. Sollte Ihnen vermehrt ein Verhalten auffallen, das zur 1. Phase des Mobbings zählt, so beobachten Sie ganz gezielt, ob weitere Anzeichen sichtbar werden. Im Folgenden finden Sie 4 hilfreiche Tipps, wie Sie direkt bei den ersten Anzeichen von Mobbing gegensteuern und das beginnende Mobbing unterbinden können.

Tipp 1: Legen Sie in schriftlichen Dienstanweisungen klar fest, wie Informationsweitergaben oder auch Kommunikationswege in Ihrem Team abzulaufen haben.

Tipp 2: Suchen Sie immer wieder zwischendurch im Alltag das Gespräch mit allen Mitarbeiterinnen, damit diese unter 4 Augen ihr Befinden, ihre Sorgen oder auch Ängste in einer vertrauensvollen Weise äußern können.

Tipp 3: Überlegen Sie, inwiefern es sinnvoll ist, 2-mal im Jahr einen anonymen Fragebogen an alle Mitarbeiterinnen zu verteilen, in dem sie das Arbeitsklima einschätzen können.

Tipp 4: Achten Sie bei Gruppenarbeiten darauf, dass die Gruppenzusammenstellungen regelmäßig wechseln. So vermeiden Sie, dass manche Teammitglieder immer zusammenarbeiten und so in die Versuchung kommen, andere auszuschließen.

Wenn Sie achtsam und bewusst durch den Alltag gehen, so werden Ihnen sicher so manche Äußerungen und Verhaltensweisen Ihrer Mitarbeiterinnen auffallen. Sie können bei vermehrten Anzeichen frühzeitig reagieren und durch die Umsetzung der Tipps möglichen Mobbinggefahren erfolgreich entgegenwirken.