Rituale sind eine Oase der Geborgenheit. Rituale geben Sicherheit und Halt im Alltag. Sie vermitteln Strukturen und teilen den Tag in bestimmte Phasen ein. Lesen Sie nachfolgend 5 Tipps, wie Sie verschiedene Alltagssituationen mit Ritualen zu einem entspannten Erlebnis für alle werden lassen.
Rituale sind Handlungen und Vorgehensweisen, die immer auf dieselbe Art- und Weise in immer der gleichen Situation geschehen. Beispielsweise läuft das morgendliche Aufstehen zu Hause immer nach demselben Prinzip ab. Oder der Einstieg in die Hausaufgaben im Hort wird immer gleich gestaltet. Die Kinder wissen durch die Rituale ganz genau, was als Nächstes kommt. Sie können sich darauf einstimmen und werden nicht unvermittelt von einer Situation in die nächste gebracht. Wichtig bei Ritualen ist, dass sie kontinuierlich und über einen langen Zeitraum auf ein und dieselbe Art durchgeführt werden. Nur dadurch werden sie zur Gewohnheit.
Sie begrüßen und verabschieden die Kinder jeden Tag. In der Regel ist es bereits ein Ritual, wenn Sie sich die Hände geben und sie ansehen. Nutzen Sie dieses Ritual einmal in abgewandelter Form, indem Sie neue Impulse damit verknüpfen. So könnten Sie sich beispielsweise mit den Fingerspitzen oder durch das Aneinanderlegen der Handaußenflächen etc. begrüßen und verabschieden. Sie können sich mit den Kindern jeden Monat etwas Neues einfallen lassen, beispielsweise auch eine Verabschiedung in einer anderen Sprache oder geflüstert. Dadurch motivieren Sie die Kinder, das Begrüßungs- und Abschiedsritual mitzumachen.
Jedes Mal wird es besonders hektisch und turbulent, wenn Sie mit den Kindern in die Garderobe gehen, damit sich dort jeder für den Hof anziehen kann. Oft gibt es dabei Gerangel und Tränen, weil Schuhe und Jacken vertauscht wurden oder fehlen. Vereinbaren Sie mit den Kindern als äußeres Zeichen, dass sich die Kinder nun anziehen, Folgendes:
Durch dieses neue Ritual bereichern Sie den Gang in die Garderobe, Sie erhöhen die Spannung für die Kinder und Sie lassen die Puppe kindgerecht für sich sprechen, geben also nicht immer selbst die Anweisungen an die Kinder.
In vielen Einrichtungen gibt es das gemeinsame Mittagessen, das Essen bei Geburtstagsfeiern oder nach hauswirtschaftlichen Angeboten. Unabhängig vom Anlass für dieses Gemeinschaftserlebnis eignet es sich hervorragend für Rituale. Vor dem gemeinsamen Essen ist es generell sinnvoll, gemeinsam zum Händewaschen zu gehen. Damit leisten Sie einen Beitrag zur Hygieneerziehung, die Kinder haben mehr Spaß im Waschraum miteinander und Sie können den jüngeren Kindern Hilfestellungen geben. Das gemeinsame Händewaschen ist sinnvoll und signalisiert: Jetzt wird gleich gegessen.
Als Vorbereitung auf das Essen eignen sich gemeinsam aufgesagte Verse oder Gebete. Ein lustiger Spruch ist beispielsweise: „Wir wünschen einen guten Appetit, -tit, -tit. Nichts verklecker‘, nichts verschütt‘, jeder esse, was er kann, nur nicht seinen Nebenmann. Und wir nehmen’s ganz genau, auch nicht seine Nebenfrau. Piep, piep, piep – wir haben uns so lieb.“
Es gibt unzählige Anlässe, zu denen Sie die Kinder zusammenrufen. Dazu gehören das Sammeln im Hof, wenn die Kinder wieder in die Räume kommen sollen, das Sammeln unterwegs bei einem Spaziergang, das Sammeln während einer Turnstunde etc. Da Sie für dieses Ritual etwas Lautes benötigen, eignet sich eine Trillerpfeife hervorragend. Üben Sie jedoch auf der Trillerpfeife einen mitreißenden Rhythmus ein. Dies prägt sich bei den Kindern besser ein, wird eher wahrgenommen als ein einzelner Pfiff und ist viel freundlicher. Sind mehrere Gruppen im Hof, so kann jede Gruppenleiterin einen eigenen Rhythmus erfinden.
Nicht nur Krippenkinder machen regelmäßig Schlafpausen, auch Kita-Kinder im Ganztagesbetrieb benötigen Rückzugsmöglichkeiten, um zur Ruhe zu kommen. Für diese Zeit im Alltag gibt es gleich mehrere geeignete Rituale:
| Die wichtigsten Situationen für Rituale im Überblick: |