Das Thema Sauberkeitserziehung polarisiert. Hier gehen Meinungen von Pädagoginnen und Eltern häufig auseinander. Wer ist denn nun wirklich zuständig und verantwortlich, wenn es um die Sauberkeitserziehung geht?
Die Antwort ist banal: Verantwortlich sind die Eltern. Zuständig sind Sie als Leiterin, wenn Sie in der Krippe arbeiten bzw. Kinder unter 3 Jahren betreuen. Eltern von Krippenkindern wenden sich beim Thema Sauberkeitserziehung oft hilfesuchend an Sie oder Ihre Kolleginnen.
Folgende Fragen können Eltern an Sie richten:
Die Eltern gewinnen Sicherheit, wenn sie von Ihnen rechtzeitig unterstützt und beraten werden. Meist ängstigen sich Eltern vor Fehlern in der Sauberkeitserziehung, die sich bei ihrem Kind ungünstig auf die weitere Entwicklung auswirken könnten. Schildern Sie den Eltern deshalb bereits frühzeitig, wie Sie in Ihrer Einrichtung die Sauberkeitserziehung betreiben. Treffen Sie mit den Eltern klare Absprachen über die Sauberkeitserziehung. Schilden Sie den Eltern, dass es wichtig ist, dass sie sich unbedingt daran halten müssen, ansonsten werden die Kinder nur verunsichert.
Irgendwann im Alter zwischen 18 Monaten und 3 Jahren ist es so weit: Das Kind gibt zu erkennen, dass es beginnt, seinen Schließ- und Blasenmuskel zu beherrschen. Es bemerkt selbst, wann es zur Toilette gehen möchte. Je nachdem, wie alt das Kind in dieser Phase ist, macht es sich bemerkbar, beispielsweise mit der Äußerung „A-a“ oder „Klo gehen“. Gehen Sie auf diese Zeichen ein: Loben Sie das Kind und setzen Sie es rasch auf das Töpfchen. Bleiben Sie auf jeden Fall bei dem Kind und nehmen Sie es sofort vom Töpfchen, wenn es wieder herunter möchte.
Freuen Sie sich gemeinsam mit dem Kind, wenn der Gang aufs Töpfchen erfolgreich war. Diese Freude zeigt dem Kind, dass es etwas Besonderes geleistet hat und stolz auf sich sein kann. Außerdem macht Ihre freudige Reaktion andere Kinder der Krippe aufmerksam und neugierig. Als Motivation und Belohnung könnten Sie dem Kind z. B. ein kleines Gummibärchen geben. Sprechen Sie allerdings vorher mit Ihren Kolleginnen und den Eltern über diese Belohnung. Wenn Sie sich für ein Belohnungssystem entscheiden, sollten alle Mitarbeiterinnen in Ihrer Einrichtung genauso verfahren.
Die Sauberkeitserziehung ist von dauerhaftem Erfolg gekrönt, wenn es in Ihrer Krippe feste Zeiten für die Sauberkeitserziehung gibt. Richten Sie Ihren Tagesablauf folgendermaßen ein:
Ein solcher Rhythmus hilft allen Kindern, sich an eine Struktur zu gewöhnen, unabhängig davon, ob sie noch gewickelt werden oder nicht. Kinder, die bereits auf das Töpfchen gehen, sollten Sie in den Phasen Ihrer Sauberkeitserziehung immer wieder fragen, ob sie auf das Töpfchen gehen möchten, bevor Sie ihnen eine frische Windel anlegen. Sauberkeitserziehung ist ein Thema, das Sie auch in Ihrer Krippe aktiv angehen müssen. In der Arbeit mit unter-3-jährigen Kindern führt kein Weg daran vorbei.