Jährlich verunfallen 303.000 Kinder unter 6 Jahren! Davon passieren 31.000 Unfallverletzungen Kindern unter einem Jahr, die sich vor allem im Haus und im Garten verletzen. Diese Zahlen veröffentlichte die Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e. V.“. Damit sind Unfälle das Gesundheitsrisiko Nummer 1 für Kinder in Deutschland. Reagieren Sie in Ihrer Einrichtung auf diese erschreckenden Zahlen: Nutzen Sie Ihre Chance und sorgen Sie präventiv für eine Bewegungssicherheit Ihrer Kleinsten.
Um Ihren Kindern mehr Bewegungssicherheit zu geben, müssen Sie 2 Prinzipien in Ihrer Einrichtung beachten:
Achten Sie darauf, dass Ihre Möbel sicher stehen und Haltemöglichkeiten bieten. Entfernen Sie außerdem gefährliche Dinge wie Kabel, Tüten, giftige Farben, Stifte, Putzmittel oder Pflanzen sowie kleine, verschluckbare oder spitze Gegenstände aus dem unmittelbaren Umfeld. Das Sichern von Steckdosen, Fenstern, Treppen, Herd und sonstigen elektrischen Geräten versteht sich von selbst.
Lassen Sie beim Wickeln immer eine Hand am Kind und beaufsichtigen Sie die Kinder beim Baden oder Planschen die ganze Zeit. Wenn Sie Tee anbieten, achten Sie zudem auf eine nicht zu hohe Temperatur.
Den Umgang mit Gefahren lernen die Kinder erst im Laufe der Jahre. Selbst im frühen Schulkindalter haben sie noch nicht die volle Einsicht in jede Gefahrensituation. Daher beginnt Ihr Weg zum sicheren Umgang beim Verbot. Danach beginnen Sie im Alter von ca. 2 Jahren dem Kind erste einfach verständliche Gefahren zu erklären. Erlauben Sie auch nun mehr und mehr den – von Ihnen kontrollierten – Umgang mit entsprechenden Gegenständen und Herausforderungen. Ebenso erlernen die Kinder durch Ihr Vorbild das richtige Verhalten.
Lassen Sie Kinder von Treppen und anderen Erhöhungen springen, bieten Sie Kletter- und Balanciermöglichkeiten. Mit einfachen Bewegungsspielen wie z. B. dem „Kreisel“ oder „Drunter und drüber“ fördern Sie die Lust an Bewegung. Beim Kreisel greifen Sie das Kind mit beiden Armen von hinten unter den Achseln hindurch. Verschränken Sie die Hände über seiner Brust. Dann geht es ab, wie beim Kreisel rundherum, immer im Kreis. Stützen Sie das Kind unmittelbar nach dem Anhalten!
Bei „Drunter und drüber“ lassen Sie das Kind zwischen Ihren gegrätschten Beinen hin- und herkrabbeln. Dann beugen Sie sich vor und stützen die Hände auf, so dass ein Krabbeltunnel entsteht. Zur Abwechslung können Sie mit den Knien auf den Boden gehen. So kann das Kind auch über Ihren Rücken krabbeln. Achten Sie dabei auf einen weichen Untergrund, im „Falle eines Falles“!
Auch das folgende „Strampellied“ eignet sich hervorragend zu einer kleinen Bewegungseinlage, z. B. beim Wickeln. Während das Kind auf dem Rücken liegt, singen Sie das Lied. Gleichzeitig werden die Beine des Kindes im Rhythmus gebeugt und gestreckt. Mit diesen Anregungen schaffen Sie eine sichere Grundlage, um den Alltag der Kinder möglichst unfallfrei zu gestalten.
