„Das ist doch nur ein Herbstblatt!“ – Ja, aber da stecken so viel Wissen, Leben, Erfahrung und so viel Potenzial drin, was die Kinder jetzt im Herbst entdecken können. Farben, Formen, Zahlen und noch viel mehr können die Kinder im Herbst aus den Herbstblättern herausholen und gemeinsam mit Ihnen bearbeiten. So verbinden Sie nicht nur die Jahreszeiten und die Natur, sondern auch Bildungsinhalte aus verschiedensten Bereichen. Die nachfolgenden 4 Tipps helfen Ihnen, das Thema „Herbst“ für Kinder eindrücklich und sinnvoll zu gestalten.
Jedes Blatt hat eine Struktur. Es ist geprägt von Adern, hat runde, eckige oder auch ausgefranste Außenränder und seine ganz typische Form. Manche Blätter sind rundlicher, spitzer, länglicher etc. Es gibt also genug im Bereich der Formenlehre, was Sie mit den Kindern im Herbst entdecken können. Sammeln Sie gemeinsam mit den Kindern bei einem Spaziergang verschiedene Herbstblätter, und betrachten Sie diese gemeinsam in der Kita. Die Kinder können z. B.
Um die Blattstrukturen für die Kinder noch besser sichtbar zu machen, legen die Kinder über das Herbstblatt ein Blatt Papier und fahren mit einem Wachsstift vorsichtig darüber. Wie durch Zauberhand erscheinen die Blattstrukturen auf dem Papier.
Tipp für Ihre Praxis: Diese Aktion ist auch ideal, um mit den Kindern den Umgang mit Lupen und Mikroskopen zu üben. Legen Sie beides bereit, damit die Kinder auch mit diesen Instrumenten die Blätter genauer untersuchen können.
Jedes Kind hat auf einem Herbstspaziergang ein Herbstblatt mitgenommen. Zurück in der Kita kann dann das zahlenmäßige Erforschen der jeweiligen Blätter beginnen. Die Kinder können nun vergleichen:
Die Ergebnisse können die Kinder in einer Liste festhalten oder auf einem Plakat mit Ihrer Hilfe notieren.
Tipp für Ihre Praxis: Damit es leichter fällt, die Außenzacken zu zählen, können die Kinder das Herbstblatt auch mit Klebeband auf ein Papier kleben. Jede gezählte Zacke markieren die Kinder mit einem Stift auf dem Papier direkt neben der Zacke, oder sie schreiben direkt die Zahl daneben.
Jedes Herbstblatt hat seine eigene Farbe. Mit einem Bleistift oder Buntstift alleine kann man die individuelle Farbgebung gar nicht nachzeichnen. Aus diesem Grund klebt jedes der Kinder ein Herbstblatt auf ein großes Papier. Zunächst zeichnen die Kinder neben dem echten Herbstblatt mit dem Bleistift die Konturen selbst auf das Zeichenpapier. Anschließend mischt jedes Kind mit Wasserfarben genau den Farbton, der dem des Herbstblattes entspricht. Mit dem selbst gemischten Farbton malen die Kinder die Kontur des Herbstblattes aus. Wenn Sie Aquarellpapier und Aquarellfarben verwenden, haben die Kinder es einfacher, auch noch auf dem feuchten Papier die Farben zu vermischen. Die Kinder erleben so einen Grundkurs in der Farbenlehre, da sie selbst testen, welche Farben zusammengemischt welches Ergebnis erzielen.
Tipp für Ihre Praxis: Je farbenprächtiger die gesammelten Herbstblätter sind, desto interessanter und schwieriger wird es, die Farben selbst zu mischen. Vor allem die kräftigen rot-orange-farbenen und grün-braunen Töne sind eine echte Herausforderung für die jungen Künstler.
Jedes Herbstblatt gehört zu einem ganz bestimmten Baum. Mit einem Naturführer ausgestattet, unternehmen Sie einen Herbstspaziergang mit den Kindern. Bei einigen Herbstblättern, die den Kindern auf dem Boden begegnen, schlägt eines der Kinder nach, ob es den dazugehörigen Baum im Führer findet. Gemeinsam wird z. B. nachgesehen,
Anhand eines einzigen Blattes lernen die Kinder ganz viel über verschiedene Bäume. Sie können sie benennen, besondere Merkmale erkennen und so quasi im Vorbeigehen viel über die Natur der Umgebung lernen und erfahren.
Der Herbst bietet unzählige Möglichkeiten, wie Sie Bildungspläne mit den Kindern lebendig werden lassen können. Bildung braucht nicht immer nur Bücher oder Angebote im Stuhlkreis, es gehören auch ganz viel eigene Erfahrung und aktives Erleben dazu. Mit Bildung, bezogen auf Herbstblätter, kombinieren Sie diese Grundsätze ideal.