Was im Leben wirklich zählt – Vermitteln Sie Werte durch Märchen im Kindergarten

Ein fester Bestandteil in Ihrer pädagogischen Konzeption ist sicherlich die Werteerziehung. Dabei kommen Fragen auf wie z. B.: Welche Werte sind wirklich wichtig? Wie können sie heute plausibel an Kinder vermittelt werden? Märchen im Kindergarten sind ein ideales Medium, um den Kindern diese Werte und einen festen Orientierungsrahmen auf ihren Lebensweg mitzugeben. Werte geben Kindern Klarheit, Schutz und Sicherheit. Mit dem Vorlesen oder Erzählen von Märchen im Kindergarten gelingt es Ihnen, den Kindern Werte in einem spielerischen Rahmen nahezubringen.

Märchen im Kindergarten sind von unschätzbarem Wert

Kinder können sich in die Märchenfiguren hineinversetzen. Sie betreten durch Märchen das Land der Fantasie, in dem oft Wunder geschehen. Wenn Sie Märchen im Kindergarten vorlesen oder erzählen, durchleben Kinder diese, indem sie anhand der Figuren deren Handlungen und Konsequenzen erleben. Fleiß und Mut werden beispielsweise belohnt, Faulheit bestraft. Die Welt der Märchen und die dort klar vermittelten Werte helfen Kindern, sich zu orientieren. Ihr Verständnis und Normen für Gut und Böse werden geschärft. Wie könnte ein Kind z. B. den Wert der Freundschaft besser verstehen als durch das Märchen der Bremer Stadtmusikanten? Sie stützen sich gegenseitig, ermutigen einander und halten immer zusammen. Märchen im Kindergarten zeigen dem Kind ein vielfältiges Spektrum an Eigenschaften:

  • Fleiß und Faulheit,
  • Schönheit und Hässlichkeit,
  • Mut und Treue,
  • Klugheit und Dummheit,
  • Stärke und Schwäche,
  • Bescheidenheit und Gier,
  • Fürsorge und Bosheit.

Mit Märchen im Kindergarten sprechen Sie diese Eigenschaften an, die das Kind kennt und verstehen kann. Es lernt, sich mit den positiv besetzten Eigenschaften zu identifizieren. Moralisches Verständnis und die Vermittlung von Werten werden so grundgelegt.

So besprechen Sie Märchen im Kindergarten: Beispiel „Die Bremer Stadtmusikanten“

Im Märchen der „Bremer Stadtmusikanten“ erfährt das Kind, dass Tiere, die vom Menschen als alt, nutzlos und nicht mehr zu gebrauchen ausgesondert wurden, sich zusammentun und gute Freunde werden. Sie reisen durch die Welt und bestehen viele Abenteuer. Sie setzen sich sogar gegen eine schlimme Räuberbande durch, weil es ihnen gelingt, die Schurken mit vereinten Kräften zu verjagen. Wenn Sie dieses Märchen im Kindergarten den Kindern vorstellen, können Sie sehr gut danach vertiefend ins Gespräch kommen und wertvolle Fragen stellen, z. B.:

  • Zählt jemand nur als wertvoll, solange er im Leben etwas leistet?
  • Ist es richtig, dass Menschen Tiere nicht mehr wollen, wenn sie nicht mehr nützlich sind, wenn sie nicht mehr jagen, Mäuse fangen oder Lasten tragen können?
  • Was würdest du mit den Tieren tun?
  • Was macht die Tiere so stark?
  • Was können wir daraus lernen?

So lernt das Kind Werte durch Märchen

Am Anfang jedes Märchens steht immer eine problematische Situation, die im weiteren Verlauf bewältigt wird. Die Schwierigkeiten, die die Märchenfiguren meistern müssen, sind solche, mit denen auch Kinder im Laufe ihres Lebens zurechtkommen müssen. Märchen geben Antwort auf die Fragen, die sich gerade im Leben der Kinder stellen, und sind damit Sinnbild für deren eigene Wertvorstellungen. Märchen vermitteln den Kindern Vertrauen. Der Märchenheld selbst zeigt ein Urvertrauen in das Leben. Kinder lernen durch die Charaktere in den Märchen, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Lesen Sie in der Tabelle auf dieser Seite, welche Werte in welchen Märchen
angesprochen werden.

Kinder verstehen die Märchen mit ihrem Herzen – und genau das macht das Erzählen von Märchen so wertvoll. Sie helfen den Kindern, ein stabiles Wertesystem zu entwickeln und sich somit besser in der Welt zu orientieren und zurechtzufinden.

Tabelle: Wertevermittlung durch Märchen im Kindergarten

MärchenWelche Werte werden angesprochen und vermittelt?Was lernt das Kind?
„Tapferes Schneiderlein“Vertrauen, Optimismus, Lebensbejahung, Selbstbewusstsein, Mut, Fröhlichkeit, TapferkeitWer wie das tapfere Schneiderlein an sich glaubt und mit Mut an Aufgaben herangeht, kann alle Anforderungen meistern.
„Der Froschkönig“Das Gute, Zuverlässigkeit, Vertrauen in andere, Ehre und EhrenwortDie Prinzessin hat ein Versprechen gegeben. Wer dies tut, der muss sein Wort halten und das Versprechen einlösen.
„Aschenputtel“Optimismus, Urvertrauen, Geduld, Fleiß, Selbstbewusstsein, GerechtigkeitWer fleißig ist wie Aschenputtel, wird für seinen Fleiß belohnt. Der Prinz wählt sich das bescheidene und fleißige Mädchen aus.
„Bremer Stadtmusikanten“Zuversicht, Freundschaft, Optimismus, Mut, Zusammenhalt, Angst vor dem AltwerdenZusammenhalt im Team und gegenseitige Hilfe und Unterstützung machen stark und geben neue Zuversicht.