Karl möchte in der Musikecke die Trommel benutzen. Das ist nicht möglich, denn Lilli trommelt gerade. Karl teilt Lilli mit, dass er nach ihr an der Reihe ist, denn er hat gelernt, zu warten, seine Bedürfnisse der jeweiligen Situation anzupassen und sich fair zu verhalten.
Kinder brauchen Grenzen. Sie erkennen dadurch, wie weit sie beispielsweise beim Spiel mit anderen Kindern gehen können, ohne diesen zu nahe zu treten. Durch Ihr eigenes verlässliches Verhalten helfen Sie den Kindern Ihrer Einrichtung dabei, die Grenzen zu akzeptieren und die Fairness der Kinder im Umgang miteinander zu fördern.
Besprechen Sie zusammen mit den Kindern, welche Regeln innerhalb der Gruppe für das Zusammenleben aller Kinder sinnvoll sind. So entwickeln die Kinder ein Verständnis füreinander und sie können gegenseitige Rücksichtnahme üben. Folgende Regeln fördern das faire Verhalten von Kindern und helfen dabei, Streitigkeiten zu vermindern:
Es gibt immer wieder Situationen, in denen es einem Kind nicht gelingt, sich an die verabredeten Regeln zu halten. Sprechen Sie dann immer eine für das Kind einsehbare Konsequenz aus, denn das hilft dem Kind, den Regelverstoß zu verstehen und die Grenzen zukünftig besser einzuhalten. Wählen Sie Konsequenzen,
Das Kind sollte die ausgesprochene Konsequenz mit seinem Verhalten in Beziehung setzen können. Sie helfen dem Kind dadurch, sich in ähnlichen und wiederkehrenden Situationen besser und mit mehr Fairness zu verhalten, wenn Sie eine Konsequenz aussprechen, die es versteht und die es selbst nachvollziehen kann.
Folgende praktische Konsequenzen, die in Zusammenhang mit dem Übertreten der Grenzen stehen, fördern die Einsicht der Kinder und trainieren faires Verhalten:
Überprüfen Sie mit diesem Selbst-Test, wie gut es Ihnen gelingt, Grenzen zu setzen und Fairness zu fördern.
| Ja/ | Nein | |
| Dürfen die Kinder in Ihrer Gruppe bei Regeln mitwirken? | ||
| Beobachten Sie das Konfliktpotenzial in Ihrer Gruppe? | ||
| Greifen Sie Streitanlässe auf und besprechen Sie diese? | ||
| Erarbeiten Sie mit den Kindern, welche Regeln helfen könnten, Streit zu vermeiden? | ||
| Suchen Sie bei Regelverstößen und Grenzübertretungen nach Konsequenzen, die das Kind einsehen und nachvollziehen kann? | ||
| Stehen die Konsequenzen in direktem Zusammenhang mit dem Verhalten des Kindes? |
Auswertung:
6- bis 5-mal Ja: Sie setzen wirkungsvolle und für die Kinder verständliche Grenzen. Machen Sie so weiter!
4- bis 3-mal Ja: Gelegentlich gelingt es Ihnen bereits, effektvolle Grenzen zu setzen und damit langfristig die Fairness der Kinder zu fördern. Achten Sie in Zukunft noch mehr darauf, Regeln und Grenzen gemeinsam mit den Kindern zu entwickeln und zu besprechen.
2- bis 0-mal Ja: Sie setzen häufig willkürlich Grenzen. Bedenken Sie die Konsequenzen, die Sie einsetzen wollen, gründlich, und wählen Sie solche Konsequenzen aus, die das Kind mit seinem Verhalten verknüpfen kann.