Erzieherinnen und Erzieher haben zahlreiche Möglichkeiten, um sich fort- oder weiterzubilden. Egal, ob zur Stärkung der Qualität als Führungsperson oder zur Vertiefung von frühpädagogischem Wissen: Eine Fortbildung bereichert pädagogische Fachkräfte bei ihrer alltäglichen Arbeit mit Kollegen, Eltern und Kindern. Denn eines ist klar: Die Pädagogik bleibt nicht stehen. Themen wie Digitalisierung und Globalisierung machen auch vor Krippe, Kindergarten und Kita nicht halt. Doch welche Fortbildungen gibt es für Erzieherinnen und Erzieher? Und welche Bildungsangebote bergen besonders viel Potenzial?
Befragt man pädagogische Fachkräfte nach ihrer Motivation, an einer Fortbildung teilzunehmen, offenbaren sich unterschiedliche Gründe. Einerseits haben Teilnehmer den Wunsch, ihren Arbeitsalltag nach einer Weiterbildung effizienter und leichter zu gestalten. Nicht verwunderlich: So werden in Seminaren zum Beispiel die Herausforderungen und Probleme des Arbeitsalltags und deren Lösungsansätze thematisiert. „Elterngespräche erfolgreich führen“ oder „So klappt Arbeit in der Kita“ sind Weiterbildungsthemen, die sich nicht umsonst großer Beliebtheit erfreuen.
Andere wiederum erhoffen sich von einer Fortbildung, dass sie auf der Karriereleiter nach oben steigen. Führungsqualitäten, fundiertes Wissen zum Verwaltungs- und Personalmanagement sowie betriebswirtschaftliche Kenntnisse sind für Führungskräfte einer Kita essenziell. Denn ohne die entsprechenden Kompetenzen ist es für die Kita-Leitung unmöglich, die ihr aufgetragenen Aufgaben auf eine angemessene Art und Weise zu erledigen. Hilfreich können hier Seminare und Schulungen sein.
Außerdem sprechen diese Gründe für eine Fortbildung:
Zahlreiche Arbeitgeber und Träger bezuschussen Fortbildungen für Erzieher. So gelingt es der Kindertageseinrichtung, die sozialpädagogischen und frühpädagogischen Standards aufrechtzuerhalten.
Die Bandbreite an Fortbildungsmöglichkeiten ist riesig – wie auch die einzelnen Bildungsformate. Denn mit der digitalen Welt gibt es nun auch digitale Möglichkeiten, bei denen Sie mittels Computer und Internet körperlich nicht in einem Bildungsinstitut anwesend sein müssen: Das spart Zeit, Geld und Ressourcen. Generell lassen sich diese Fortbildungsformate unterscheiden:
Neben den genannten Fortbildungsmöglichkeiten gibt es auch Weiterbildungen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Form der Fortbildung. Denn hier schließen Sie ein Seminar mit einem Zertifikat ab. In der Regel sind solche Schulungen auf einen längeren Zeitraum ausgelegt. Welche Fortbildung für Sie sinnvoll ist, hängt davon ab, welche beruflichen Ziele Sie mit der weiterführenden Qualifizierung erreichen möchten.
Möchten Sie konkrete Themen vertiefen, kann eine Fortbildung ausreichen. Möchten Erzieher jedoch ihr Aufgabengebiet innerhalb der Kita erweitern und ggf. eines Tages eine Kitaleitung übernehmen, wird eine einfache Fortbildung in der Regel nicht genug sein. Dann ist es sinnvoll, entweder eine Weiterbildung oder sogar ein Studium bzw. ein berufsbegleitendes Fernstudium in Erwägung zu ziehen.
Die Fortbildungsmöglichkeiten für Erzieherinnen und Erzieher sind weitreichend: Es gibt verschiedenste Seminare zu unterschiedlichen Themen rund um Kindertagesbetreuung, Teamarbeit in der Kita oder Selbstorganisation. Einen kleinen Ausschnitt des Fortbildungsangebots stellen diese exemplarisch ausgewählten Themenschwerpunkte dar:
Neben Berufsbildungsseminaren, die Erzieher individuell fördern, gibt es auch die Option einer Teamfortbildung. Hierbei kann das gesamte Kollegium an einer Fortbildungsmaßnahme teilnehmen und profitiert vor allem durch die Teambuilding-Komponente. In Team-Seminaren werden Kenntnisse für eine kooperative Zusammenarbeit im Team Kita vermittelt, die sich positiv auf den Zusammenhalt untereinander auswirken. Solche gemeinsamen Fortbildungen sind sowohl für neu zusammengestellte Teams als auch für eingespielte Kollegen von Vorteil.
Es gibt diverse Einrichtungen, die sich der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern annehmen. Das können sowohl private als auch staatliche Institutionen wie Volkshochschulen, Berufsschulen oder Fachhochschulen sein. Achten Sie bei privaten Anbietern darauf, dass diese eine staatliche Anerkennung vorweisen können und nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) berechtigt sind, Schulungen anzubieten.
Zudem gibt es auch kirchliche Träger oder Wohlfahrtsverbände, die pädagogischen Fachkräften weiterführende Qualifizierungsmaßnahmen anbieten: So zum Beispiel der Deutsche Caritas Verband, die Arbeiterwohlfahrt oder der Paritätische Gesamtverband. Die Websites dieser Einrichtungen informieren Sie über das Fortbildungsangebot in Ihrer Region.
Alternativ können Sie sich auch über die Homepage der Agentur für Arbeit oder die der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte informieren. Dort gibt es jeweils eine Datenbank, die Details zum Fort- und Weiterbildungsangebot in Ihrer Nähe zusammenfasst.
Der Unterschied zu einer Fortbildung ist, dass Weiterbildungen mit einem Zertifikat abgeschlossen werden. Während es bei Fortbildungen eine Teilnahmebescheinigung gibt, erhält man nach einer erfolgreich durchlaufenen Weiterbildung einen entsprechenden Titel. Dieser lässt sich auch der eigenen Berufsbezeichnung anfügen. Beispiele sind Weiterbildungen zum Meister oder zum Betriebs- oder Fachwirt. Auch für pädagogische Fachkräfte existiert ein breites Weiterbildungsangebot:
Mit den zwei erstgenannten Optionen aus dem Weiterbildungsangebot, die auch neben dem Beruf absolviert werden können, haben Sie die Möglichkeit, eine Position als Kitaleitung zu übernehmen. Denn die Weiterbildungen vermitteln wichtige betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Wissen rund um die Personalführung.
Wenn Sie sich weniger für eine leitende Position qualifizieren möchten, sondern den Schwerpunkt vielmehr auf eine pädagogische Weiterbildung legen wollen, sind Weiterbildungsseminare zur Sozial- oder Heilpädagogik empfehlenswert. Mit einer solchen Qualifizierung können Sie später zum Beispiel in einer Sonderschule oder in Kindertageseinrichtungen für Menschen mit Behinderung arbeiten.
Autor: Redaktion Pro Kita-Portal (2020)