Kinder spielen für ihr Leben gern und nutzen dabei ihre Fantasie, um kreative Ideen zu entwickeln. Die Kita ist oft der erste Ort, an dem sie regelmäßig mit fremden Kindern zusammenkommen, spielen und lernen. Dort erwerben sie soziale und emotionale Kompetenzen, die für ihr weiteres Leben wichtig sind. Soziale Kompetenz bildet die Grundlage dafür, dass Kinder erfolgreich interagieren, gemeinsam lernen und selbstbewusste, kooperative Persönlichkeiten werden.
Als Kitaleitung unterstützen Sie mit Ihrem Team die Kinder auf diesem Lernweg und übernehmen dabei eine wichtige Vorbildfunktion. Im folgenden Artikel erfahren Sie, was hinter sozial kompetentem Verhalten steckt, welche Fähigkeiten Kinder entwickeln sollten und wie Sie diese fördern können.
Sozial kompetentes Verhalten bedeutet, einfühlsam und angemessen mit anderen zu kommunizieren und zu interagieren, wobei sowohl soziale Regeln als auch die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt werden. Dazu gehören Fähigkeiten, die das Zusammenleben in der Gruppe erleichtern, wie zum Beispiel:
• Gefühle anderer wahrnehmen und angemessen darauf reagieren
• Regeln des Miteinanders einhalten und gleichzeitig die eigene Individualität entfalten
• kooperativ handeln
• Konflikte konstruktiv lösen
• Kritik annehmen
Bereits im Kindergarten lernen Mädchen und Jungen erste mathematische Ansätze kennen, und auch die Sprachentwicklung spielt eine zentrale Rolle. Während das Erkennen von Zahlen und Buchstaben häufig als wichtige Kompetenz wahrgenommen wird, bleiben andere Fähigkeiten oft unbemerkt – dabei sind sie keineswegs weniger bedeutend.
Soziale Kompetenzen bilden die Grundlage für alle weiteren Lernprozesse: Nur wer mit anderen interagieren und zusammenarbeiten kann, erschließt sich erfolgreich neue Fertigkeiten und kann sich aktiv in die Gemeinschaft einbringen. Besonders in den ersten Wochen zeigt sich oft noch nicht, ob Kinder diese Fähigkeiten bereits einsetzen. Viele beobachten zunächst ihre Umgebung und wagen erst später eigene Schritte ins Gruppengeschehen.
Für Ihr Team gehört die Vermittlung von Sozialkompetenzen zu den zentralen Aufgaben im pädagogischen Alltag. Ziel der pädagogischen Arbeit im Kindergarten ist es, Kinder in ihrer sozialen Entwicklung zu stärken und ihr Selbstbewusstsein aufzubauen. Am Ende ihrer Kindergartenzeit sollen die Mädchen und Jungen:
Dabei spielen nicht nur die bisherigen Erfahrungen der Kinder eine Rolle, sondern auch ihre Persönlichkeit. Ob introvertiert oder extrovertiert, gesellig oder zurückhaltend – diese Eigenschaften bestimmen, wie schnell Kinder soziale Fertigkeiten entwickeln und ob sie dafür mehr Zeit benötigen. Für Sie und Ihr Team bedeutet das, jedes Kind individuell zu begleiten und die Lernprozesse entsprechend zu unterstützen.
Damit sich die Mädchen und Jungen in ihrer Kindergartenzeit und anschließend in der Schule zurechtfinden, müssen sie sozial interagieren können. Sie sollten zum Beispiel mit ihren Mitschülern und den Kindern aus ihrer Kitagruppe Gespräche führen können. Nicht nur die verbale Kommunikation ist für das soziale Miteinander notwendig. Auch nonverbale Verhaltensweisen zeugen von sozialer Kompetenz. Aus diesem Grund sollten Sie den Mädchen und Jungen verdeutlichen, wie ihr Verhalten auf andere Menschen wirkt.
Solche Fragen stellen sich Kinder nicht aktiv. Ihre Unsicherheiten machen sich meist durch auffälliges Verhalten bemerkbar. Ihre pädagogischen Fachkräfte können die Sozialkompetenzen der Mädchen und Jungen fördern. Wichtig ist es unter anderem, ihr Selbstwertgefühl und die Identität zu stärken.
Musikkindergärten nutzen Musik als zentrale Ausdrucksform, um soziale und emotionale Fähigkeiten zu entwickeln. Das Klatschen im Rhythmus, gemeinsames Singen und Tanzen sind nicht nur musikalische Aktivitäten, sondern auch wertvolle Werkzeuge zur Förderung von Teamfähigkeit und Empathie. Durch Musik lernen Kinder, aufeinander zu hören, ihre Emotionen auszudrücken und im Einklang mit anderen zu agieren.
Ermutigen Sie Eltern, ein gutes Vorbild zu sein, da Kinder oft Verhaltensweisen nachahmen. Es ist wichtig, dass Eltern zeigen, wie man Gefühle ausdrückt und Konflikte löst. Sie können ihre Kinder auch im Alltag unterstützen, indem sie ihnen helfen, ihre eigenen Bedürfnisse und die anderer zu verstehen und darauf angemessen zu reagieren.
Die Erwachsenen sollten sich außerdem darüber bewusst sein, dass sie eine Vorbildfunktion erfüllen: Ihr Handeln und Ihre Reaktionen werden von den Mädchen und Jungen nachgemacht. Dieses Prinzip wird auch Lernen am Modell genannt. Die Kinder beobachten ihr Verhalten, merken es sich und wenden es an, wenn sie sich davon den gewünschten Erfolg erwarten.
Der Umgang mit anderen Kindern und Erwachsenen lässt sich auf unterschiedliche Weise üben. Zwar lässt sich „richtiges“ Verhalten nicht einstudieren, pädagogische Fachkräfte können den Kindern jedoch hilfreiche Hinweise geben, wie sie soziale Situationen meistern. Solche Übungen stärken die sozialen Fähigkeiten, fördern selbstbewusstes Verhalten und ermutigen die Kinder, auf andere zuzugehen.
Soziale Kompetenzen entwickeln Kinder nicht nur durch Spiele, sondern auch durch aktives Üben. Praktisches Training wirkt gerade in jungen Jahren am besten, wenn es um Kontaktaufnahme und Kommunikation geht.
Unser Tipp: Versetzen Sie sich in die Lage der Kinder, um Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen. Unterstützen Sie Kinder darin, neue Freundschaften zu schließen oder Konflikte zu lösen. Berücksichtigen Sie, dass jedes Kind unterschiedliche Bedürfnisse hat und individuell reagieren muss.
Um Kinder sinnvoll zu fördern, hilft es, sich in ihre Lage zu versetzen. So reagieren Sie empathisch auf die Bedürfnisse der Mädchen und Jungen. Gleichzeitig übernehmen Sie als Kitaleitung eine wichtige Vorbildfunktion: Kinder beobachten Ihr Verhalten genau, merken sich Ihre Reaktionen und orientieren sich daran – das Prinzip des Lernens am Modell.
Wie Eltern sind auch Sie als Bezugsperson entscheidend für die Entwicklung sozialer Kompetenzen. Kinder lernen, indem sie beobachten, wie Sie Situationen handhaben.
Durch empathisches Handeln und klare Strukturen fördern Sie nicht nur das Wohlbefinden der Kinder, sondern stärken auch ihre sozialen Kompetenzen nachhaltig.
Kinder lernen gegenseitige Unterstützung, indem sie in Gruppenaktivitäten zusammenarbeiten und durch kooperative Spiele oder Projekte gemeinsame Ziele erreichen. Solche Interaktionen stärken nicht nur ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten, sondern fördern auch Empathie und Teamgeist.
Gemeinsame Aktivitäten bieten gleichzeitig die Grundlage für Freundschaften. Durch das Lösen von Aufgaben im Team und das Respektieren der Ideen anderer entwickeln Kinder ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Dabei erkennen sie die Stärken und Schwächen ihrer Altersgenossen und lernen, miteinander umzugehen. Freundschaftliche Beziehungen unter Gleichaltrigen sind besonders wichtig, weil Kinder sich dadurch ein besseres Verständnis für ihre eigene Situation verschaffen:
Darüber hinaus entstehen durch gemeinsame Interessen emotionale Bindungen. Kinder interagieren miteinander, entwickeln Interesse für die Gefühle anderer und lernen, Empathie zu zeigen. Diese Fähigkeit bildet eine wesentliche Grundlage für den Umgang mit den Emotionen anderer und unterstützt die soziale Kompetenz nachhaltig.
Ja, Erzieherinnen und Erzieher dienen als Vorbilder für soziales Verhalten und unterstützen die Kinder aktiv dabei, ihre sozialen Fähigkeiten durch angeleitete Aktivitäten und direktes Feedback zu entwickeln.
Ja, Gruppenaktivitäten fördern die Sozialkompetenz erheblich. Durch gemeinsames Arbeiten an Aufgaben lernen Kinder, miteinander zu kommunizieren, Konflikte zu lösen und sich in die Perspektiven anderer hineinzuversetzen.
Ja, Musikaktivitäten helfen Kindern, Rhythmus, Zusammenarbeit und gemeinschaftliches Handeln zu erleben und stärken gleichzeitig Freude und Teamfähigkeit.
Freundschaften und gemeinsame Aktivitäten helfen Kindern, Gefühle auszudrücken, Kompromisse einzugehen und Empathie zu entwickeln. Diese Erfahrungen prägen ihre Fähigkeit, später stabile Beziehungen zu Jugendlichen und Erwachsenen aufzubauen.
Früh erworbene soziale Fähigkeiten bilden die Basis für erfolgreiche Beziehungen im Jugendalter. Kinder, die Empathie, Konfliktlösung und Kooperation lernen, zeigen später bessere soziale Kompetenzen im Umgang mit Gleichaltrigen.
Autor: Redaktion Pro Kita-Portal (2025)