Im Kindergarten stehen für die Kinder jeden Tag neue Aktivitäten auf dem Programm. Neben einer geordneten Routine finden die Kleinen so auch viele kleine Abenteuer in ihrem Alltag. Einen großen Anteil machen dabei Spiele aus. Kinder brauchen nicht viel, um sich selbst kleine Wettbewerbe auszudenken oder durch ihre blühende Fantasie verschiedene Rollenspiele zu entwickeln. Durch Ihre Ideen und Tipps können Sie den Kindern Anleitungen für besonders spannende Aktivitäten liefern: Dazu gehören unter anderem Ratespiele. Fordern und fördern Sie die Kleinen durch spannende Rätsel und Rateübungen – so entsteht Spaß am Lernen und mehr Zusammenhalt in der Gruppe.
Im Kindergarten soll den Kindern die Möglichkeit gegeben werden, sich selbst durch spannende Bildungsangebote weiterzuentwickeln, ihre Persönlichkeit zu stärken und den Umgang mit anderen Kindern zu erlernen. Gleichzeitig stehen dabei immer Spaß und Spiel im Vordergrund. Fachkräfte können hier auf verschiedene Übungen und Kindergartenspiele zurückgreifen. Es gilt jedoch, die Balance zu halten: Freiraum, damit die Kids ihre eigene Kreativität entwickeln können, steht einer Anleitung durch die Betreuer gegenüber.
Die Erwachsenen müssen nicht nur bei Schwierigkeiten eingreifen, sie übernehmen in der Kindergruppe auch die Rolle der Spielleiter oder der Schiedsrichter. Auf diese Weise dienen Erzieherinnen und Erzieher den Kindern als Vorbild. Von ihnen lernen die Kleinen, wie Spiele funktionieren, aber auch, wie man sich fair verhält und wie man Spielregeln einhält. Dies ist gerade bei Ratespielen essenziell. Diese Art des spielerischen Ratens stellt eine Untergruppe der Spiele und Bildungsangebote im Kindergarten dar, von denen es zahlreiche verschiedene Kategorien und Spielarten gibt.
In einer Gruppe im Kindergarten treffen die unterschiedlichsten Persönlichkeiten und Individuen aufeinander. Kinder, die sich viel bewegen wollen und gerne im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, spielen mit anderen, die eher schüchtern sind. Es gilt, auf die Bedürfnisse aller Kinder einzugehen und sie bestmöglich zu unterstützen.
Gleichzeitig ist es Aufgabe der Erzieherinnen und Erzieher, den Kindern mithilfe von Bildungsangeboten Wissen und verschiedenste Fertigkeiten zu vermitteln. Damit die Kinder sich auf die unterschiedlichen Aufgaben konzentrieren können, sollten sie körperlich ausgeglichen sein. Sitzen sie den ganzen Tag nur herum, werden sie ungeduldig und tun sich schwer dabei, fokussiert zu bleiben und ihrem Betreuer zuzuhören. Aus diesem Grund sind Bewegungsspiele und Kindergartenspiele im Freien von großer Bedeutung.
Wenn die Kinder draußen toben und spielen, können sie sich danach besser auf bestimmte Übungen konzentrieren. Bewegung spielt eine wichtige Rolle. Gerade in jungen Jahren ist der Bewegungsdrang der Kleinen noch groß. Die Gruppenbetreuer sollten diesen Drang nutzen, da er mit steigendem Alter immer geringer wird. Animieren Sie die Kinder durch Bewegungsspiele und Spielzeit unter freiem Himmel dazu, rauszugehen und sich auszutoben. Die Kleinen können sich gegenseitig fangen, Verstecken spielen oder mit Kreide Hüpfspiele auf die Steine malen. Während der Bewegungsspiele können die Kinder ihren Kopf ausschalten. Hier zählt nur die körperliche Aktivität.
Neben ausreichend Bewegung ist auch eine kognitive Förderung durch Bildungsangebote für die Kinder wichtig. Natürlich findet im Kindergarten noch kein Unterricht wie in der Schule statt. Trotzdem lernen die Kinder schon erste wichtige Lehrinhalte kennen: Wie sehen Zahlen aus? Aus welchen Buchstaben setzt sich mein Name zusammen? Die Kinder kommen in Kontakt mit dem Wissen, das für sie in der Schule relevant wird.
Da die Kinder vor allem spielerisch lernen, gelingt es Betreuern auch durch Spiele, sie für Aufgaben und Übungen zu interessieren. Genauso wie Erwachsenen machen ihnen zum Beispiel Gesellschaftsspiele und Denksportaufgaben Spaß. Suchen Sie Spiele heraus, die für das Alter der Kinder angemessen sind. Sie sollten sie nicht überfordern, die Fähigkeiten der Kinder aber nutzen.
Einige Spiele sind besonders bekannt und bei vielen Kinder sehr beliebt:
Das pädagogische Angebot im Kindergarten an Spielen ist vielfältig. Neben den Klassikern lassen sich auch viele interessante Neuheiten finden, die die Auswahl erweitern und kreativ ergänzen. Durch verschiedene Brett- und Gesellschaftsspiele können Kinder nicht nur Fertigkeiten wie ihre Reaktionsgeschwindigkeit oder ihr logisches Denken verbessern. Sie lernen auch, mit anderen Kindern zusammenzuspielen und bestimmte Regeln zu befolgen.
Diese Kompetenz ist für die Kinder eine wichtige Grundlage. Auch später müssen sie sich an verschiedene Regeln halten und sich in einer Gemeinschaft angemessen verhalten. Schon beim Spielen in der Gruppe lernen die Kinder, dass sie auf andere achten und Rücksicht nehmen müssen. So erhöhen sich unter anderem ihre sozialen Kompetenzen. Gerade in jungen Jahren fällt es den Kindern noch schwer, sich an konkrete Regeln zu halten. Erzieherinnen und Erzieher brauchen auch hier viel Geduld: Es lohnt sich, die Aufgaben und Regeln immer wieder zu wiederholen, bis die Kinder sie verstehen und korrekt umsetzen können.
In den meisten Fällen ist es nicht schwer, die Kinder zu motivieren, wenn es ums Spielen geht. Die Kleinen lassen sich leicht begeistern. Besonders gut eignen sich für den Kindergarten und in der Kita Spiele, die in der gesamten Gruppe gespielt werden können. Einige davon sind bekannt und prägen den Alltag zahlreicher Kindergärten:
Das Besondere an diesen Spielen ist, dass die Kinder als Mitspieler ständig eingebunden werden. In den meisten Fällen müssen die Kinder das Geschehene durchgehend aufmerksam verfolgen. Die Aufgaben ändern sich während des Spielverlaufs und jeder im Kreis kommt einmal an die Reihe. Das bedeutet auch, dass niemand ausgegrenzt oder benachteiligt wird.
Häufig wird zu dem Spiel ein Lied gesungen. Die Kinder können mitsingen und müssen nicht jedes Mal abwarten, bis sie wieder dran sind. Außerdem bereitet es den Kleinen Freude, ihre Mitspieler dabei zu beobachten, wie sie ihre jeweilige Aufgabe erfüllen. So müssen die Kinder genau zuhören, wenn es darum geht für wen „der rechte Platz leer“ wird und wer sich auf den leeren Platz setzen darf. Meist sind die Kleinen ganz aufgeregt und möchten das Spiel am Ende gar nicht mehr beenden.
Mindestens genauso viel Spaß machen den Kindern Ratespiele. Auch hier übernehmen die Erzieher und Eltern die Rolle des Spielleiters und präsentieren den Kindern Rätsel, Scherzfragen und Rateübungen. Häufig entwickelt sich durch Ratespiele außerdem ein Wettkampf unter den Kindern: Wer wird das Rätsel als erstes lösen? Wer kommt auf die Antwort? Die Kleinen finden die Ratespiele deshalb aufregend und bleiben gespannt bei der Sache.
Für Erwachsene zählt nicht nur der Spaßfaktor, sondern auch die Förderung, die die Kinder durch bestimmte Spiele erfahren. Die Rateübungen beanspruchen die kognitiven Fähigkeiten der Kleinen und fordern ihr Können. So wird unter anderem ihre Sprache trainiert, aber auch ihre Wahrnehmungsfähigkeit. Ratespiele können unterschiedliche Bereiche ansprechen und trainieren. Versuchen Sie deshalb, das Programm möglichst abwechslungsreich zu gestalten. Toller Nebeneffekt: Ratespiele lassen sich einfach und ohne den Einsatz von zusätzlichem Material realisieren.
Gerade mit Kindern im Vorschulalter lassen sich bereits schwierigere Rätsel lösen. Durch Ratespiele stellen die Kinder fest, was sie selbst schon wissen und welches Wissen ihnen noch fehlt. Der Vergleich mit anderen Kindern wird die Kleinen noch bis in die Schulzeit begleiten. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sie bereits im Kindergarten lernen, mit den Vergleichen und dem Können anderer umzugehen. Rücken Sie an dieser Stelle vor allem den Teamgeist in den Fokus.
Fachkräfte sollten den Kindern verdeutlichen, dass Vergleiche nicht immer sinnvoll sind. Jeder Mensch ist anders. Deshalb können auch Fähigkeiten, das Aussehen oder bestimmte Aktivitäten nicht für jeden gleich aussehen. Ratespiele dienen nicht primär dem Abgleich von Wissensständen. Die Kinder sollten vielmehr mit Freude Neues lernen und dabei die Gemeinschaft der Gruppe genießen.
Das gemeinsame Lernen ist vor allem für Vorschulkinder relevant. Quizfragen und Rätsel sind eine beliebte Lernmethode in der Schule. So wird Gelerntes abgefragt und neues Wissen eingeführt. Im Kindergarten kommen die Kinder schrittweise mit Rätseln und Wissensfragen in Kontakt.
Ratespiele können ganz unterschiedlich aussehen. Je nach Alter und Kenntnisstand ist es möglich, die Spiele nach Schwierigkeiten einzuteilen. Sie können das Rätselraten als Gruppenspiel umsetzen. Die Kinder können sich bei Langeweile durch Rätsel auch selbstständig beschäftigen. Gerade wegen ihrer Varianz sind Ratespiele so praktikabel: Die Kinder können sich selbst Aufgaben stellen und diese eigenständig lösen. Erzieher können ein Quiz als Gruppenspiel im Kindergarten ausführen. Auch Eltern haben die Möglichkeit, die Spielart zum Beispiel für Kindergeburtstage zu Hause zu nutzen.
Zu Ratespielen gehören verschiedene Spielformen. Je nachdem, ob das Spiel im Kreis oder als Gruppenspiel ausgeführt werden soll, bieten sich jeweils unterschiedliche Methoden an.
Zu den Kinderspielen zählen unter anderem:
„Ich sehe was, was du nicht siehst“ gehört wohl zu den bekanntesten Rätselspielen für Kinder. Mit dem Spiel lassen sich nicht nur Autofahrten überbrücken. Durch Rätsel und Quizfragen hat Langeweile keine Chance. Das gilt auch für den Kindergarten. Gerade wenn die Kinder Aufgaben in unterschiedlichen Geschwindigkeiten lösen, können die schnelleren Kinder sich die Zeit mit Rätselaufgaben vertreiben.
In der Gruppe werden die Ratespiele häufig zu kleinen Wettbewerben. Dabei werden nicht nur Worte erraten: Die Erwachsenen können sich immer Neues einfallen lassen und für Überraschungen sorgen. Lassen Sie die Kinder zum Beispiel Namen, Tiere oder Gegenstände erraten. Die Kleinen trainieren so nicht nur ihr Gedächtnis, sondern auch ihre Wahrnehmungsfähigkeit.
Besonders begeistert sind Kinder, wenn die Aufgaben sie zum Lachen bringen. Aus diesem Grund sind zum Beispiel Scherzfragen sehr beliebt. Einerseits strengen sich die Kleinen ernsthaft an, um die Lösung zu finden und lernen, auch um die Ecke zu denken. Andererseits finden sie die Antworten witzig. So bleiben ihnen die Zusammenhänge noch besser im Gedächtnis.
Diese beliebten Scherzfragen können Ihnen dabei als Beispiel dienen:
Scherzfragen und Rätsel können als Kreisspiel zum Beispiel im Morgenkreis in der Kita gespielt werden. Alle Kinder setzen sich in einen Kreis und der Betreuer der Gruppe stellt ihnen eine Frage beziehungsweise eine Aufgabe. Anschließend dürfen alle Kinder einen Tipp abgeben und mitraten. Oft sind die Kleinen so begeistert, dass sie ihren Freunden die Scherz- und Rätselfragen auch später noch erzählen.
Um die Sinneswahrnehmungen der Kinder zu schärfen und ihre Aufmerksamkeit zu erhöhen, können Sie zum Beispiel Wahrnehmungsspiele mit den Kleinen spielen. Der Fokus liegt dabei jeweils auf einem Sinn. Die Kinder müssen zum Beispiel Gegenstände anhand von Geräuschen erkennen. Denkbar ist auch, dass sie Dinge ertasten oder an ihnen riechen müssen, um sie zu erkennen. Für das Training der Wahrnehmung über die Augen können Wimmelbilder und Suchkarten genutzt werden.
Überlegen Sie sich im Vorfeld, welche Wahrnehmung Sie trainieren möchten. Anschließend können Sie aus einer Vielzahl von Übungen und Spielideen wählen. Lassen Sie die Kinder beispielsweise ihre Augen verschließen und Gegenstände wie einen Luftballon, einen Tisch oder auch die Beine eines anderen Kindes mit ihrer Hand ertasten. Für die Lösung des Rätsels können Sie kleine Belohnungen austeilen. Ein Sticker, Luftballons oder auch ein Farbstift bereiten den Kindern eine Freude und machen sie stolz.
Kinderspiele, die die Wahrnehmung trainieren, können auch im Freien durchgeführt werden. Das Tastspiel lässt sich zum Beispiel im Wald umsetzen: Die Kinder können einen Baum, ein Blatt oder Erde ertasten und nebenbei auch lernen, wie sich einzelne Gegenstände aus der Natur anfühlen. So üben sie, mit ihrer Hand Strukturen, Oberflächen und Formen zu erkennen und richtig einzuordnen.
Neben Wahrnehmungsspielen und Scherzfragen lassen sich auch Quiz-Varianten sowohl im Kindergarten als auch für Kindergeburtstage nutzen. Das Beste daran: Auch hier braucht es außer Papier und Stift kein Material. Erwachsene können den Kindern Wissensfragen stellen, die diese in ihrem Alter bereits beantworten können. Da die Kinder in der Regel noch nicht schreiben können, dürfen sie ihre Antworten zum Beispiel auf ein Blatt aufmalen. Anschließend wird entschieden, wer alles die richtige Lösung wusste.
Durch ein Malquiz lassen sich bestimmte Begriffe, Tiernamen oder auch schon einzelne Buchstaben oder womöglich ein ganzes Wort abfragen. Die Kinder lernen auf diese Weise schnell dazu und freuen sich, wenn sie eine Antwort wussten. Um an neue Spielideen zu kommen, können Sie außerdem die Eltern der Kinder befragen. Welche Kindergeburtstagsspiele waren bei ihnen bisher besonders beliebt? Welche Ratespiele hatten bei den Kindern zu Hause Erfolg? Die Kleinen freuen sich über Abwechslung und immer neue Ideen.
Autor: Redaktion Pro Kita-Portal (2020)