Das A und O bei der Elternarbeit in der Kita oder im Kindergarten ist die richtige Art, in der Gruppe zu kommunizieren. Eltern und Erzieher gehen eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaft ein: Ziel ist dabei, das Kind bestmöglich in seiner Entwicklung zu fördern. Im Kita-Alltag fallen zahlreiche Gespräche an, bei denen oftmals auch Probleme oder Konflikte angesprochen werden müssen – auch bei einem Elternabend. Hierbei heißt es als Erzieher: Stets einen kühlen Kopf bewahren, Gespräche auf Augenhöhe führen und auf die Wünsche der Eltern eingehen.
Ein reger und erkenntnisreicher Austausch zwischen Eltern und Einrichtung sind Pflicht. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, erfahren die Kleinen in Kita und Kindergarten die bestmögliche Förderung und Betreuung. Doch schon ein Tag im Kindergarten oder in der Kita zeigt, wie unterschiedlich die Gespräche zwischen dem Team und den Eltern ausfallen können. Ob lockerer Plausch zwischen Tür und Angel oder ernstes Problemgespräch in einem separaten Raum – als pädagogische Fachkraft muss man auf alle Situationen vorbereitet sein.
Mancher Erzieherin fällt der Smalltalk leichter, dem anderen Erzieher das eher ernstere Entwicklungsgespräch in der Kita oder der intensive Austausch mit dem Elternbeirat. Oft gibt es auch Erzieher, die gerne einen Vortrag halten möchten und als Referent Teil des Elternabends sind.
Generell gilt: Wenn Sie genau wissen, was von Ihnen während des jeweiligen Elterngesprächs gefordert wird, können Sie sich besser darauf einstellen. Den Anfang machen schon die richtige Planung und eine herzliche Begrüßung.
Zu einer guten Kommunikation gehören zudem Aspekte, wie:
Alle diese Werte helfen den Erzieherinnen und Erziehern, eine professionelle Distanz zu den Dynamiken der Elterngespräche zu halten und dennoch möglichst menschlich zu agieren.
Die pädagogischen Fachkräfte einer Einrichtung strahlen Professionalität dadurch aus, dass sie ihr eigenes Handeln reflektieren und ein sozial kompetentes Verhalten an den Tag legen. Neben Empathie zählt hier vor allem eine klare Gesprächsführung hinzu, die den Eltern Sicherheit im Gespräch vermittelt. Auch bei Elternabenden in der Kita und Diskussionen sind diese Fähigkeiten von Vorteil. Sie sind die professionelle Fachkraft, die den Elterngesprächen durch ihre fundierten Kenntnisse eine Struktur verleiht. So bleibt das Gespräch von Beginn an auf einer sachlichen und professionellen Ebene.
Elternkommunikation und Elternarbeit in der Kita, beziehen sich aber nicht nur auf die Kommunikation zwischen den pädagogischen Fachkräften und den Elterngruppen. Auch die Interaktion mit einzelnen Elternteilen ist von Relevanz. Zugleich kann die Kita oder der Kindergarten auch als Verbindungsstelle für die Mütter und Väter dienen, wenn diese sich zum Beispiel zum Elternbeirat versammeln oder eigenständige Veranstaltungen planen. Auch Elternumfragen und Elternbefragungen werden meistens von der Gruppe oder dem Elternbeirat entwickelt. Diese Formen der Elternarbeit steuern alle zu einer transparenten Erziehungspartnerschaft bei.
Besonders der Elternabend erfordert jede Menge Vorarbeit vom Kita-Team und ein durchdachtes Konzept. Denn: Es geht nicht darum, den Eltern nach der Begrüßung ausschließlich Informationen zu vermitteln, sondern in einen regen Austausch mit ihnen zu kommen. An diesem Abend im Kindergarten oder in der Kita sind unterschiedliche Stärken Ihrer Kommunikation mit den Eltern gefordert.
Der Elternabend in der Kita hat durchaus einen informativen Nutzen. Es werden alle organisatorischen Aspekte, Termine und Veranstaltungen besprochen und Abstimmungen in der Elterngruppe vorgenommen. Hierfür ist es wichtig, dass sich die Erzieherin oder der Erzieher vorher eine Agenda schreibt. Auf die To-do-Liste kommen alle Punkte, die unbedingt in der Gruppe angesprochen werden müssen.
Zudem ist der Elternabend auch eine gute Gelegenheit, die Eltern über ein bestimmtes Thema aufzuklären. Solche Elternabende werden meistens durch einen Referenten oder den Elternbeirat begleitet, der einen Vortrag zum jeweiligen Thema hält. Dabei kann es sich zum Beispiel um die gesunde Ernährung, verschiedene Sportangebote, die Gesundheitsprävention in der Kita oder die Vorstellung von Mediationspraktiken handeln. Meistens dreht sich der Themenelternabend um Schwerpunkte der gesundheitlichen Entwicklung der Kinder.
Wenn Sie bei einem Elternabend in der Kita Inhalte vermitteln und den Eltern verschiedene Informationen mitteilen wollen, beachten Sie folgende Punkte:
Nicht nur eine herzliche und persönliche Begrüßung ist wichtig. Vielmehr sollte der gesamte Elternabend harmonisch verlaufen. Die Erzieherinnen und Erzieher stehen beim Elternabend in der Regel im Mittelpunkt. Dabei werden sie von den Eltern genau unter die Lupe genommen. Bei jeglicher Art der Kommunikation ist daher auch die Körpersprache von Bedeutung.
In jedem Gespräch mit den Eltern Ihrer Schützlinge ist eine zugewandte Körpersprache nötig, um die für eine gute Unterhaltung notwendige Offenheit auszustrahlen. Verschränkte Arme wirken auf das Gegenüber unwillkürlich verschlossen und ablehnend. Wer viel und präsent gestikuliert, könnte als zu dominant wahrgenommen werden. Auch das ist für ein Gespräch auf Augenhöhe nicht zielführend. Um ein Gefühl für die eigene Körpersprache zu bekommen, bieten sich Rollenspiele mit Kollegen an. Ein Teammitglied nimmt die Rolle eines Elternteils, ein anderes die des Erziehers ein. Filmen Sie das Ganze und gehen Sie die Videosequenz gemeinsam durch. Sie werden sehen: Bei jedem einzelnen gibt es Verbesserungspotenzial in Sachen Kommunikation und Körpersprache!
Wenn Sie der Referent eines Elternabends in der Kita sind, ist eine Körperhaltung, die Verständnis und dennoch Präsenz ausstrahlt, von großer Bedeutung. Die Inhalte sollten dabei stets verständlich und anschaulich vermittelt werden. Vor allem, wenn es Sprachbarrieren gibt, ist auf eine deutliche und langsamere Aussprache zu achten. In manchen Fällen lohnt sich auch ein Dolmetscher. Als Referent sollten Sie nach Ihrem Vortrag auf Fragen eingehen und Antworten präzise formulieren können.
Generell sollten Erzieherinnen und Erzieher bei einem Elternabend spontan auf Situationen eingehen können, auch wenn es eine feste Agenda gibt. Spontanität kennen alle pädagogischen Fachkräfte aus dem Alltag mit Kindern. Nicht nur im Umgang mit den Jungen und Mädchen, sondern auch an einem Elternabend passieren immer wieder unerwartete, aber auch interessante Wendungen. Manchmal muss man bei einer Diskussion spontan reagieren, um auf die Wünsche und Fragen der Mütter und Väter eingehen zu können. Es ergibt daher Sinn, auch solche Situationen in einem Rollenspiel durchzugehen, um ein Gefühl für solche Situationen zu bekommen.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Erziehungspartnerschaft im Kindergarten oder in der Kita gründet vor allem auf einer guten Kommunikation zwischen Eltern und Kita-Team. Das Ziel ist dabei stets das Wohlergehen der Kinder. Grundlegender Baustein hierfür ist die gegenseitige Anerkennung. Die elterliche Erziehung wie auch die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte gehen bestenfalls Hand in Hand. Um dies zu gewährleisten, ist eine Kooperation von Eltern und Erziehern beim regelmäßig im Kindergartenjahr stattfindenden Elternabenden so wichtig: Beide Erziehungsformen können sich hier austauschen und sinnvoll ergänzen.
Beim Elternabend und auch bei anderen Elterngesprächen ist das offene Kommunizieren untereinander wichtig. Niemand sollte in der Einrichtung aus Sorge vor der Reaktion der anderen Angst haben, etwas anzusprechen. Bei ernsten Themen ist es jedoch ratsam, das private Gespräch mit den Eltern zu suchen. Sprechen Sie diese möglichst nach dem Elternabend in der Kita oder getrennt von einer gemeinschaftlichen Veranstaltung an. Auch der Elternbeirat kann als Vermittlungsinstanz zwischen einzelnen Familien und den Erziehern dienen.
Dennoch ist auch der Elternabend eine Möglichkeit, in einen Austausch über wechselseitige Erwartungen zu kommen. Eben über Themen, die alle etwas angehen. Dabei kann es sich um Vorschläge zur vegetarischen Ernährung, neue Ideen für Ausflüge, ein Projekt oder anstehende Feste im Kindergartenjahr, wie Weihnachten oder Halloween handeln. Ganz egal, was den Eltern oder auch den Erziehern auf der Seele brennt – jeder hat den Raum, es anzusprechen.
Wichtig ist hierbei, die Eltern der Kinder aktiv mit einzubeziehen. Dies beginnt damit, die Erwachsenen vor der Veranstaltung über den Ablauf, Themen, Referenten, Vorträge und weitere Termine in Kenntnis zu setzen. Das können die pädagogischen Fachkräfte mit einer expliziten Einladung oder einem Elternbrief tun. So können sich die Mütter und Väter auf die Inhalte des Elternabends in der Kita einstellen. Gleichzeitig bietet die Information den Eltern die Möglichkeit, sich im Vorfeld Gedanken zu machen. So kann sich jeder, der möchte, leichter in eine Diskussion einbringen. Weisen Sie ebenfalls darauf hin, wenn die Elternbeiratswahl ansteht. Gerade hier ist es wichtig, dass so viele Eltern wie möglich anwesend sind.
Auch andere Formen der Elternkommunikation, wie die Arbeit in Elterngruppen beim Elternabend, Elternumfragen oder eine anschließende Elternbefragung helfen dabei, die unterschiedlichen Meinungen zu einem bestimmten Thema zu sammeln. Elternarbeit in der Kita erfordert den Einsatz aller Instanzen – und das nicht nur einmal im Jahr, sondern am besten so häufig wie möglich.
Eine gute Erziehungspartnerschaft setzt voraus, dass die Eltern ein genaues Bild von der Einrichtung und dem Kita-Alltag haben. Sie sollten verstehen, wie die Arbeit mit den Kindern aussieht und wie die Entwicklung der einzelnen Kinder gefördert wird. Dies ist nicht nur bei Elternabenden wichtig. Auch andere Veranstaltungen tragen zu einer guten Zusammenarbeit bei.
Wie genau eine Einrichtung arbeitet und wie die individuelle Förderung aussieht, bekommen Eltern vor allem durch intensive Gespräche wie das Entwicklungsgespräch in der Kita gezeigt. Hierbei wenden die Erzieherinnen und Erzieher viel Zeit damit auf, sich intensiv mit den Kindern und deren Entwicklung auseinanderzusetzen. Ziel ist es, gemeinsam mit den Eltern darüber zu diskutieren, wie man das Kind am besten in seinen Stärken fördern kann.
Insbesondere bei den einmal im Kindergartenjahr stattfindenden Entwicklungsgesprächen sowie bei Konfliktgesprächen haben Mütter und Väter von Beginn an ein mulmiges Gefühl. Die Erwartungen der Eltern sind meistens groß. Gespräche, bei denen Probleme oder Schwächen des Kindes angesprochen werden, bieten für die meisten Eltern Konfliktpotenzial. Häufig sehen sie in dem einmal im Jahr stattfindenden Gespräch eine Bewertung oder sogar einen Angriff. Dies ist aber in keinem Fall die Intension eines solchen Elterngesprächs. Machen Sie das deutlich. Im Fokus steht einzig die Absicht, mit dem Gespräch die Entwicklung des Kindes zu fördern.
Hier müssen Sie als pädagogische Fachkraft möglichst sensibel mit Problemen umgehen, weshalb ein privates Gespräch auch so wichtig ist. Eine solche Unterredung hält man nicht auf dem Gang oder in der Gruppe. Zu den jeweiligen Gesprächen laden die Erzieherinnen und Erzieher der Kita oder des Kindergartens mit einem Elternbrief ein. In diesem sollte bereits angemerkt werden, worum sich das Elterngespräch drehen wird. Setzen Sie einen Zeitrahmen fest und machen Sie deutlich, dass nur Sie und die Eltern eines Kindes beim Termin anwesend sein werden.
Zu Beginn eines jeden Gesprächs ist es wichtig, gemeinsame Ziele und Erwartungen zu formulieren. Es geht nicht darum, die Eltern vor den Kopf zu stoßen, zu kritisieren oder zu einem Arztbesuch mit dem Kind zu zwingen. Im Gegenteil: Oftmals ist es sinnvoll, zu Beginn des Gesprächs die Eltern nach einer Einschätzung zu bitten. Beantworten Sie die Fragen der Erziehungsberechtigten in jedem Fall ehrlich. Bieten Sie Hilfestellung an, wenn sie benötigt wird, und geben Sie eine authentische Einschätzung des Entwicklungsstands des Kindes ab. Denn nach wie vor gilt: Bei jeglicher Art der Kommunikation im Kindergarten ist ein Aspekt stets im Vordergrund – das Wohlergehen und die bestmögliche Förderung der Kleinen.
Autor: Redaktion Pro Kita-Portal (2020)