Keines der Feste im Kindergarten oder zu Hause sorgt wohl für so viele funkelnde Kinderaugen wie Weihnachten. Es gibt Geschenke, allerlei gebackene Plätzchen und spannende Geschichten. Sobald der Winter anbricht und der Nikolaus im Kindergarten da war, steigt die Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Erzieher können diese Freude nutzen, um im Kindergarten spannende Projekte durchzuführen. Neben Bastel- und Backaktionen zählen dazu auch Spiele sowie Weihnachtsgeschichten und Erzählungen aus der Bibel.
Die Frage nach dem eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes scheint für viele Erwachsene banal. Doch für Kinder ist es nicht immer einfach, den religiösen Bezug herzustellen. Zudem feiern andere Kulturkreise den Heiligabend ganz anders. Erzieherinnen und Erzieher übernehmen die verantwortungsvolle Aufgabe, eine feine Balance zu finden. Zum einen soll die Gruppe verstehen, wie man in Deutschland Weihnachten feiert und welche religiöse Tradition dahintersteht. Zum anderen ist es aber auch wichtig, den Kindern zu zeigen, wie andere Kulturen die Feiertage im Winter handhaben.
Nicht nur kirchliche Kindertagesstätten haben den Auftrag, den Kindern eine religiöse Bildung zu bieten. Auch alle anderen Einrichtungen sollten sich darum bemühen, den Kindern ein ausgewogenes Bild von den Religionen zu vermitteln. Dazu eignen sich Feiertage wie Weihnachten optimal als Aufhänger. Wie tiefgehend diese behandelt werden sollte, ist mit der jeweiligen Kita-Leitung abzusprechen. Lesen Sie den Jungen und Mädchen zum Beispiel eine kindgerechte Geschichte vor oder stellen Sie ein Bilderbuch zur Verfügung. Mit Spannung verfolgen die Kinder das heilige Abenteuer von Maria und Josef.
Damit die Kinder einen besseren Bezug zur Thematik herstellen, ist es sinnvoll, eine Geschichte nicht nur vorzulesen. Geben Sie den Kids die Chance, selbst in die Rollen der Weihnachtsgeschichte zu schlüpfen. Hierzu bietet es sich an, ein eigenes Krippenspiel zu gestalten. Dieses führen die kleinen Schauspieler dann bei einer Weihnachtsfeier auf. Nehmen die Kinder durch das Rollenspiel eine neue und intensivere Perspektive ein, trägt das dazu bei, die Weihnachtsgeschichte besser zu verstehen.
Introvertierte Kinder, die selbst nicht gerne im Mittelpunkt stehen, dürfen die Geschichte mit Figuren der Krippe nachspielen. Haben die Jungen und Mädchen erst einmal verstanden, dass an diesem Festtag laut Bibel Gottes Sohn geboren wurde, können sie die Geschehnisse besser in den religiösen Kontext einordnen.
Schon lange ist Weihnachten mehr als ein religiöser Feiertag. Es ist das Fest der Familie, an welchem man seinen Liebsten Geschenke überreicht. Welche Bräuche sich um diesen Tag ranken, ist dabei von Land zu Land unterschiedlich. Immer mehr Kitas nehmen Gruppenmitglieder aus allen Teilen der Welt auf. Daher ist es sinnvoll, mit den Kindern darüber zu sprechen, wie das Weihnachtsfest in anderen Ländern abläuft. Geben Sie den Jungen und Mädchen genügend Raum, damit sie erzählen können, welche Bräuche sie von zu Hause kennen. In den USA hängt man zum Beispiel Socken an den Kamin, während Kinder in Italien bis zum 6. Januar auf ihre Geschenke warten müssen.
Die Festtage lassen sich auch als Anlass nutzen, um darüber zu sprechen, dass es nicht allen Menschen der Welt gleich gut geht. Erzieherinnen und Erzieher erklären den Kindern, dass andere Gleichaltrige an Weihnachten ganz ohne Geschenke auskommen müssen. In diesem Zusammenhang können Sie auch darauf eingehen, dass Weihnachten das Fest der Nächstenliebe ist. Schlagen Sie der Gruppe vor, gemeinsam Geschenke für bedürftige Kinder zu suchen.
Projekte wie „Weihnachten im Schuhkarton“ setzten sich Jahr für Jahr für strahlende Kinderaugen ein. Erzieher motivieren im Rahmen des Projekts die Kinder dazu, zu Hause nach ausrangiertem Spielzeug und Co. zu suchen. Bitten Sie – sofern es wirtschaftlich möglich ist – die Eltern, mit ihren Schützlingen einkaufen zu gehen. So verstehen die Jungen und Mädchen, dass es auf der Welt Kinder gibt, die sich schon über eine einfache Zahnbürste als Weihnachtsgeschenk freuen.
„Vorfreude, schönste Freude. Freude im Advent.“ – So heißt es schon in einem altbekannten Weihnachtslied. Und tatsächlich müssen sich Nikolaus und die Adventszeit im Vergleich zum Weihnachtstag nicht verstecken. Denn die Kinder lieben die Zeit, in der sie Adventstürchen öffnen dürfen und in gespannter Erwartung auf das Weihnachtsfest sind. Der Advent beginnt genau vier Sonntage vor dem 24. Dezember – eine Zeit, die sich zum Basteln, Backen und Singen bestens nutzen lässt.
Für viele Kinder ist ein Adventskalender aus der Vorweihnachtszeit nicht wegzudenken. Daher sollte dieser auch im Kindergarten ein Thema sein. Die meisten Jungen und Mädchen haben bereits zu Hause einen Adventskalender, der prall gefüllt ist mit Süßigkeiten und anderen kleinen Geschenken. Daher ergibt es Sinn, in der Kita auf einen etwas anderen Adventskalender zu setzen. Besonders begeistert sind die Kids von einem interaktiven Adventskalender. Dieser hält für die ganze Gruppe jeden Tag eine neue Überraschung bereit.
Die Erzieherin oder der Erzieher sollte sich rechtzeitig Gedanken um die Inhalte des Adventskalenders machen. Ideen hierfür gibt es zahlreich. Eine Möglichkeit ist es, Lieder und Weihnachtsgeschichten auszuwählen, welche die Erzieher in der Kita dann jeden Tag im Morgenkreis vortragen.
Alternativ lassen sich auch andere Bildungsbereiche in die Adventszeit integrieren. Um die kulturelle Bildung der Kinder zu fördern, ist es beispielsweise sinnvoll, jeden Tag ein neues Land der Welt vorzustellen. Für diese Variante wird der Adventskalender in Form einer Weltkarte gestaltet, welche die Gruppe nach und nach gemeinsam entdeckt. Alternativ bieten sich auch verschiedene Experimente und Rätsel an, um den Kalender interaktiv zu gestalten. Hier ergibt es Sinn, hinter jedem Türchen einen Hinweis auf die heutige Aktivität zu verstecken, um die Neugierde der Kinder zu wecken.
Neben dem Adventskalender ist auch der Adventskranz ein in Deutschland weitverbreiteter Brauch. Auf diesem befinden sich vier Kerzen. An jedem Adventssonntag vor Weihnachten darf dann eine dieser Kerzen angezündet werden, bis schließlich alle vier Kerzen brennen. Ein solcher Kranz lässt sich als dekoratives Highlight in den Gruppenraum integrieren. Gemeinsam mit den Kindern gestalten die Erzieher verschiedene Gegenstände, die den Kranz am Ende schmücken. Gemeinsam bastelt man Engel, kleine Schneemänner und Schneeflocken. Damit die Sicherheit in der Kindertagesstätte gewährleistet ist, sollten Erzieherinnen und Erzieher auf den Einsatz von echten Kerzen verzichten. Sinnvoller sind LED-Alternativen, die ebenfalls schöne Lichter zaubern und zeitgleich noch sicher sind.
Weihnachtslieder sind aus der Winterzeit ebenso wenig wegzudenken wie der Weihnachtsbaum oder der Weihnachtsmann. Schon die Kleinsten singen die Lieder gerne, um ihrer Vorfreude Ausdruck zu verleihen. Durch das gemeinsame Singen kümmern sich die Erzieher auch noch ganz nebenbei um die musikalische Bildung der Kinder.
Bestimmte Klassiker können Sie schon gemeinsam mit den kleinsten Kindern singen, so zum Beispiel:
Um die Weihnachtsstimmung zu unterstreichen, können sie auch schwierigere Lieder anhören, zu denen die Gruppe nicht mitsingen muss. Stattdessen bietet es sich an, einen leichten Tanz einzustudieren. Alternativ ist es auch möglich, die Weihnachtslieder nur im Hintergrund laufen zu lassen. Wählen Sie dabei auch Lieder in anderen Sprachen, damit die Kinder erfahren, wie Weihnachtslieder in den unterschiedlichen Ländern klingen. Hierzu passen zum Beispiel folgende Weihnachtshits:
Stellen Sie den Kindern gegebenenfalls auch einfache Instrumente zur Verfügung, damit sie die Weihnachtslieder begleiten können. Dazu eignet sich neben einer Triangel zum Beispiel Klanghölzer oder ein Glockenspiel.
Zu Weihnachten erhalten die Kids in der Regel Geschenke von Verwandten und Bekannten. Damit sie aber auch lernen, dass nicht nur das Nehmen, sondern auch das Geben Spaß macht, sollten Erzieher der Kita kleine Geschenke mit ihnen basteln. Diese übergeben die Kinder in der Adventszeit dann den Eltern. So erfahren sie, wie viel Freude es macht, Aufmerksamkeiten zu verteilen. Aber Achtung: Gerade im Kindergarten glauben die meisten Kinder noch an das Christkind oder den Weihnachtsmann. Achten Sie darauf, den Kindern nicht die Freude am Weihnachtsfest zu nehmen.
Das Basteln zur Weihnachtszeit ist aber nicht nur für Geschenke sinnvoll. Gemeinsam mit der Gruppe gestalten die pädagogischen Fachkräfte auch verschiedene Dekorationen, die dem Kindergarten ein weihnachtliches Flair verleihen. Verschieden Bastelspiele lassen sich außerdem nutzen, um frischen Wind in die Bastelroutine zu bringen.
Für viel Spaß und Abwechslung zur Weihnachtszeit sorgen sogenannte Bastelspiele. Dabei ist ein künstlerischer Aspekt immer in Form einer anderen Aktivität verpackt. Solche Spiele helfen Erzieherinnen und Erzieher dabei, sonst eher bastelfaule Kinder für die Thematik zu begeistern.
Ein Beispiel hierfür ist der sogenannte Bildertanz. Bei diesem legt man für jedes Kind ein weißes Blatt auf den Boden und verteilt reichlich Stifte um die Blätter herum. Solange die Musik zuhören ist, tanzen alle um die Blätter umher. Stoppt die Melodie, müssen die kleinen Künstler beginnen, auf dem Blatt, welches in der Nähe liegt, zu malen. Die Erzieher legen vor Spielstart ein Thema fest. Wählen Sie entweder Weihnachten allgemein oder lassen Sie die Kinder Zeichnungen von Weihnachtsmann, Christkind oder einem Lebkuchenmann anfertigen. Anschließend kommt der witzige Dreh: Sobald die Musik wieder erklingt, tanzt die Gruppe erneut bunt durcheinander. Stoppt sie erneut, müssen sich die Kinder ein neues Kunstwerk suchen, welches sie weiterführen. Auf diese Weise schaffen die Kinder in Zusammenarbeit einzigartige Gemälde.
Das Basteln von kleinen Aufmerksamkeiten bereitet gleich doppelt Freude: Einmal beim Basteln und ein weiteres Mal beim Schenken. Dabei ist die Auswahl an Bastelinspirationen nahezu unbegrenzt.
Besonders beliebt sind Weihnachtskarten. Diese lassen sich in sämtlichen Formen und Farben kreativ gestalten. Die Erzieherin oder der Erzieher kann das Werk am Ende noch mit einem lieben Weihnachtsgruß versehen, sodass ein rundes Geschenk entsteht. Gerade Kinder, die Verwandte in der Ferne haben, erfahren so, wie schön es ist, postalische Grüße zu versenden.
Ein Bildkartenset lässt sich mit ganz einfachen Mitteln selbst basteln. Alles was Sie brauchen, sind Tonpapier oder Fotokarton und Ideen, wie Sie die Karte gestalten wollen. Besonders beliebt ist bei den Kids die sogenannte Spritztechnik. Für diese werden folgende Materialien benötigt:
Im ersten Schritt schneidet man das Tonpapier oder den Fotokarton auf die richtige Größe zu. Die Größe 22 cm x 15,5 cm hat sich als sinnvoll erwiesen. Ist das richtige Stück ausgeschnitten, dürfen die Kinder die Karte falten, sodass eine Klappkarte entsteht. In der Zwischenzeit fertigen Sie eine Schablone an, die später als Spritzvorlage dient. Es ist sinnvoll, ein Motiv zu wählen, welches sich leicht mit dem Cuttermesser ausschneiden lässt und auch nur anhand seiner Umrisse erkennbar ist. Optimal ist hier zum Beispiel ein Tannenbaum oder ein Schneemann. Zeichnen Sie die Umrisse auf den Karton. Anschließend müssen Sie das Innere herausschneiden, sodass die Schablone am Ende das Negativ der eigentlichen Form zeigt.
Nun dürfen die Kinder nacheinander die Schablone benutzen. Diese legen sie einfach auf ihre bereits gefaltete Karte. Nun kommt die Wasserfarbe zum Einsatz. Nachdem die Farben mit Wasser angerührt wurden, wird der Kopf der Zahnbürste in der Farbe getränkt. Anschließend spritzen die Kinder die Farbe in die vorgefertigte Form. Dazu nutzen sie entweder ihre Finger oder streichen mit der Zahnbürste über ein ausrangiertes Küchensieb. Anschließens muss die Farbe trocknen. Für den finalen Schliff malen die Kids noch etwas zu dem gespritzten Werk – entweder Weihnachtskugeln und Geschenke zum Baum oder eine Nase und einen Hut für den Schneemann.
Die nächste Bastelidee ist ein echter Hingucker: Ein Weihnachtsmann aus Klopapierrollen. Doch keine Angst: Am Ende ist von der Klopapierrolle nichts mehr zu sehen. Die Bastelarbeit mit dem vermeintlichen Müllprodukt ist aber gleich auf mehrere Weisen sinnvoll. Zum einen halten die Kinder am Ende ein Geschenk in den Händen, auf der anderen Seite lernen sie auch noch ganz nebenbei etwas über Upcycling. Für dieses Bastelprojekt werden folgende Dinge benötigt:
Der erste Schritt ist simpel: Zuerst klebt man das Rechteck aus rotem Bastelpapier um die Klopapierrolle herum. Anschließend wird aus dem roten Tonpapier ein Kreis mit einem Radius von 2,7 cm ausgeschnitten.
Tipp: Fertigen Sie eine Schablone mit passendem Durchmesser an, damit die Kinder den Kreis selbstständig aufzeichnen können – das motiviert und macht die kleinen Künstler stolz! Den fertigen Kreis kleben die Kids im Anschluss an einem Ende der Klopapierrolle fest.
Aus dem hautfarbenen Papier gilt es nun, die Form eines Gesichtes zu schneiden. Am besten ist hierzu die Form eines länglichen Halbkreises geeignet. Auf das hautfarbene Bastelpapier malen die Jungen und Mädchen nun das Gesicht des Weihnachtsmanns. Das Gesicht wird im Anschluss auf die Rolle geklebt. Dabei sollte 1 cm Abstand zum oberen Rand sein. Von innen wird nun ein Streifen Krepppapier befestigt – dieser ist am Ende die Weihnachtsmannmütze. Nun kommt noch der weiße Filz zum Einsatz. Aus diesen schneiden Sie einmal einen 1,5 cm dicken Streifen, der oberhalb des Gesichts aufzukleben ist. Außerdem lässt sich aus dem weißen Filz auch ein Bart gestalten.
Schon ist der DIY-Weihnachtsmann fertig – wenn Sie wollen, gestalten Sie auf ähnliche Weise auch einen Nikolaus im Kindergarten. Die weihnachtliche Rolle lässt sich nun mit Kleinigkeiten befüllen. Dazu eignen sich entweder Plätzchen oder andere kleine Geschenke, die die Gruppe gebastelt hat. Am Ende bindet man das rote Kreppband noch mit dem Band zu – fertig ist ein Weihnachtsmann, der unter dem Weihnachtsbaum bestimmt auffällt.
Damit die Weihnachtszeit auch wirklich im Kindergarten ankommt, lassen sich verschiedene Deko-Elemente einsetzen. Vor allem beim Fensterschmuck können die Kinder mit anpacken. Dabei lassen sich Schneeflocken und Sterne ganz einfach aus weißem und gelben Bastelpapier herstellen. Dazu muss das Papier im ersten Schritt kreisförmig zugeschnitten werden. Anschließend faltet man das Blatt in der Mitte, sodass ein Halbkreis entsteht. Damit der Trick am Ende funktioniert, sollte man das Blatt noch mindestens ein bis zweimal falten. Am Ende halten die Kinder einen Viertel- oder Achtelkreis in den Händen.
Mit einer Kinderschere dürfen die Kinder nun loslegen. Sie schneiden verschiedene Zacken und Muster in den Randbereich des Kreises. Sinnvoll ist es, die Muster zuerst aufzuzeichnen und im Anschluss daran erst zu schneiden. So können die Erzieherinnen und Erzieher zwischendurch kontrollieren, ob die Schnitte an der richtigen Stelle geplant sind. Faltet man den Kreis am Ende wieder auf, ist durch die Faltung ein spannendes Muster entstanden. Das Papier hat sich nun in eine Schneeflocke oder einen Stern verwandelt. Kleben Sie die Werke der kleinen Künstler an die Fenster, um eine winterliche Atmosphäre in die Kita zu zaubern.
Der Himmel voller Schneeflocken lässt sich durch Fingerfarben noch ergänzen. Auch hier sind der Kreativität der Kleinen keine Grenzen gesetzt. Und das Beste: Kreative Projekte und eine eigene Weihnachtsfeier im Kindergarten verkürzen die Wartezeit bis zur Bescherung in jedem Fall.
Autor: Redaktion Pro Kita-Portal (2020)