Kinderreime: Nutzen und Spaß in Kindergarten und Kita

Gedichte, Zungenbrecher und Quatschverse: Kinderreime begleiten Kinder im Alltag und machen immer Spaß. Dabei sind sie überaus nützlich für den Spracherwerb und den selbstverständlichen Umgang mit Sprache. In diesem Artikel geben wir Ihnen einige Vorschläge und Ideen für Kinderreime in der Kita. Außerdem erhalten Sie wertvolle Tipps, wie Sie mit den Kindern das Reimen üben.

Kinderreime im Kindergarten zur Sprachförderung

Kinderreime brauchen keine Vorbereitung und sind optimal an die Bedürfnisse der Kinder anzupassen. Für die Kleinen bieten sich kurze Gedichte zur Sprachförderung an, je älter die Kinder werden, desto komplexer dürfen die Verse sein. Die positiven Effekte sind dieselben. Die Kinderreime haben einen schönen Klang und sind einfach zu erlernen, ein Erfolgserlebnis für die Kinder und die Sprachförderung zugleich. Man kann sie aufsagen oder singen und sie, wenn man möchte, mit Bewegungen untermalen. Dabei üben die Kinder ganz nebenher die richtige Aussprache der Laute. Ein deutliches, artikuliertes Sprechen wird forciert. Physisch stärkt die starke Rhythmik der kleinen Texte den Atemstrom. Das belüftet den Körper und erleichtert die Ausformung der Sprachorgane. Der verlässliche Rhythmus und der deutliche Aufbau machen den Kindern Lust, selbst zu sprechen: Sie sind wie Pfeiler, die ihnen Sicherheit geben.

Kinderreime in der Kita, spielerisch Reime im Kindergarten lernen
Ein verlässlicher Rhythmus und Aufbau machen den Kindern Lust selbst zu sprechen © Monkey Business Images

Des Weiteren werden sprachliche Intuition, Konzentration, Merkfähigkeit, Sprachgefühl und der Wortschatz, beim Lernen der Kinderreime, trainiert. Das sind für den Spracherwerb, die sprachliche Bildung und die Sprachentwicklung wichtige Bestandteile. Das Bewusstsein, dass Worte einen Anfang und ein Ende haben und aus Silben bestehen, hilft den Kindern später beim Lesen- und Schreibenlernen.

Tipps für das Reimen mit Kindern in der Kita und im Kindergarten

  • Wiederholen Sie die Reime regelmäßig, damit die Kinder sie sicher erlernen und nutzen können. Das gibt Erfolgserlebnisse und das Selbstbewusstsein, sich größeren sprachlichen Herausforderungen zu stellen. Außerdem freuen sie sich sehr wenn sie ihre erlernten Kinderreime z. B. ihren Eltern vorsagen können.
  • Verwenden Sie visuelle Hilfsmittel wie Bilder, Karten oder Requisiten, um den Reim zu unterstützen und zu veranschaulichen. Dies hilft den Kindern, sich die Wörter und Konzepte besser vorzustellen.
  • Ermutigen Sie die Kinder, aktiv am Reim teilzunehmen, indem sie mitsprechen, mitsingen oder Bewegungen machen. Dies fördert nicht nur ihre Beteiligung, sondern auch ihr Selbstvertrauen und ihre sprachlichen Fähigkeiten.
  • Untermalen Sie die Kinderreime mit spielerischen Bewegungen, wie z. B. in Klatschreimen oder Fingerspielen.
  • Wählen Sie Reime, die zu aktuellen Themen oder Aktivitäten in der Kita passen. Dies macht den Reim relevanter und erleichtert es den Kindern, sich damit zu identifizieren.
  • Nutzen Sie Kinderlieder, dessen Verse sich reimen lassen, dies trägt besonders zur Sprachentwicklung bei.
  • Nutzen Sie Quatschreime. Sie machen nicht nur Spaß, sondern bringen den Kindern bei, kreativ mit Sprache umzugehen und mit ihr zu spielen. Sie schulen außerdem abseits vom inhaltlichen Sinn der Sprache das Bewusstsein für Silben, Rhythmus und Sprachmelodie.
  • Nutzen Sie Zungenbrecher als Sprachspiele für Kinder. Sie sind ein wenig die sprachliche Meisterklasse. Sie sauber zu bewältigen benötigt Konzentration, verbale Geschicklichkeit und eine reine Aussprache. Schafft das Kind es, ist es großer Erfolg. Klappt es noch nicht, können alle über die Verhaspler lachen.
  • Ermutigen Sie die Kinder, selbst Reime zu erfinden oder vorhandene Reime zu verändern. Dies fördert ihre Kreativität und Sprachkompetenz und stärkt ihr Selbstbewusstsein.
  • Der wichtigste Tipp ist, den Spaß am Reimen zu betonen! Machen Sie die Aktivität so unterhaltsam und ansprechend wie möglich, damit die Kinder gerne mitmachen und dabei lernen können.

Weitere Ideen für Kinderreime im Kindergarten und in der Kita

  1. Hickory Dickory Dock: Hickory Dickory Dock, Die Maus lief die Uhr hinauf. Die Uhr schlug eins, Die Maus lief schnell heim. Hickory Dickory Dock.
  2. Einäuglein, Zweiäuglein: Einäuglein, Zweiäuglein, Dreiäuglein, Einäuglein, Zweiäuglein, Vier! Einäuglein, Zweiäuglein, Dreiäuglein, Was für ein seltsames Tier!
  3. Zehn kleine Zappelmänner: Zehn kleine Zappelmänner zappeln hin und her, Zehn kleine Zappelmänner tun das gar nicht mehr. Einer fällt vom Tische, hat sich weh getan, Zehn kleine Zappelmänner zappeln nicht mehr an.
  4. Backe, backe Kuchen: Backe, backe Kuchen, Der Bäcker hat gerufen. Wer will guten Kuchen backen, Der muss haben sieben Sachen: Eier und Schmalz, Zucker und Salz, Milch und Mehl, Safran macht den Kuchen gehl! Schieb, schieb in’n Ofen ’nein.
  5. Ein Männlein steht im Walde: Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm, Es hat von lauter Purpur ein Mäntlein um. Sagt, wer mag das Männlein sein, Das da steht im Wald allein Mit dem purpurroten Mäntelein?
  6. Alle meine Entchen: Alle meine Entchen Schwimmen auf dem See, Schwimmen auf dem See, Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh. Schwänzchen in die Höh.
  7. Das ist der Daumen: Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, der hebt sie auf, der trägt sie heim, und der kleine, dicke Michel, isst sie alle beide mit Haut und mit Stiel.

Autorin: Miriam Dovermann (2024)


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