Im Frühling kommt nicht nur die Sonne häufiger zum Vorschein. Auch Schneeglöckchen, Tulpen und erste Knöspchen zeigen sich. Dieses frühlingshafte Erwachen spielt auch in der Kita eine große Rolle: Die Kinder beobachten die Veränderungen vor der Türe mit großer Neugier. Durch Geschichten und Spiele gelingt es, Frühlings-Themen auf vielfältige Art und Weise aufzugreifen. Besonders anschaulich werden die Lektionen durch Fingerspiele im Kindergarten. Mit den Spielen können die Mädchen und Jungen in der Kita nicht nur ihre Koordination und ihre Sprache trainieren, sondern auch ihr Wissen erweitern. Was passiert im Frühling? Welche Blumen erblühen auf den Wiesen? Nutzen Sie Fingerspiele als aktiven und lehrreichen Programmpunkt in der Frühlingszeit.
Nach dem Winter freuen sich nicht nur Tiere und Pflanzen auf wärmere Temperaturen und mehr Sonnenschein. Auch die Kinder erwarten den Frühling meist schon sehnlich. Bei schönem Wetter können die Mädchen und Jungen wieder öfter in den Garten oder den Außenbereich der Kita gehen. Gleichzeitig sorgt die Natur mit bunten Blumen und saftig grünen Blättern für gute Laune. Zudem steht das Osterfest an, in der Bastelecke der Kita werden erste Geschenke für den Muttertag angefertigt und es gibt tolle Fingerspiele zu Ostern – im Frühling wird garantiert niemandem langweilig!
Zwischen Feiertagen, Ausflügen und Bastelaktionen finden im Kita-Alltag auch ruhige Stunden Raum. Erzieherinnen und Erzieher lesen vor, singen Lieder und bringen den Kindern dabei stets neue Wissensinhalte näher. Die Vermittlung solcher Informationen gelingt besonders gut, wenn die Mädchen und Jungen aktiv an Übungen und Aufgaben mitwirken dürfen. Inhalte, die auf verschiedenen Ebenen dargestellt werden, prägen sich dauerhaft ein. Bewegungen, Gerüche, Laute und bildhafte Veranschaulichungen machen Spiele für die Kinder besonders interessant. Ganz besonders, wenn mehrere Sinne beteiligt sind!
Auch Fingerspiele für den Kindergarten lassen sich durch verschiedene Materialien und Variationen ergänzen. Je mehr Sinne die Spiele ansprechen, desto besser bleiben die Inhalte bei den Kindern hängen. Die Handgestenspiele vereinen also gleich zwei Aspekte: Auf der einen Seite trainieren die Kinder ihre Feinmotorik. Auf der anderen Seite können die Übungen auch zur Sprachförderung genutzt werden. Gerade Kleinkinder profitieren von Sprachspielen, die durch Handbewegungen ergänzt werden.
Ein weiterer Vorteil: Fingerspiele überzeugen durch ihre Vielfältigkeit. Nahezu jedes Thema bietet Raum, um in einem Handgestenspiel angesprochen zu werden. Der Vorteil am Frühling ist, dass sich die Aktivitäten und Übungen nach draußen verlegen lassen. Die Kinder können mit in den Garten gehen. So wird der Sprachspielspaß durch Bewegung und frische Luft ergänzt. Im Freien entdecken die Mädchen und Jungen außerdem erste Frühlingsboten in der Natur.
Ob Blütenpracht oder krabbelnde Ameisen: Vor der Türe lernen sie anschaulich, was in dieser Jahreszeit draußen vor sich geht. Blühen auf den Wiesen Schneeglöckchen, Tulpen und Krokusse, können Sie mit den Mädchen und Jungen einen Ausflug unternehmen, um die Blumen genauer zu begutachten. Welche Pflanzen blühen im Frühling? Welche Tiere krabbeln draußen herum? Wälder und Feldwege bieten sich für Erkundungstouren an und liefern den Kindern spannende Informationen.
Handgestenspiele sind eine tolle Ergänzung, um das Gelernte gleich vor Ort zu verinnerlichen oder die Kinder vorab für neue Lerninhalte zu sensibilisieren. Denn Fingerspiele im Kindergarten gehen auf ganz spielerische Art und Weise ins Detail: Mittels Daumen, Zeigefinger und Co. lassen sich einzelne Themen genauer präsentieren. Die Kinder erwecken ihre Hände zum Leben und schlüpfen in die Rolle von Ameisen, Blumen, der Sonne und Co. Das macht Spaß und vermittelt wichtiges Weltwissen.
Sind bei einem Fingerspiel besonders viele Reime enthalten, spricht man auch von einem Sprachspiel. Diese Abwandlung der Handgestenspiele dient dem Spracherwerb. Vor allem Kleinkinder profitieren von einer Wortschatz-Erweiterung durch Sprach- und Handgestenspiele. Sie tragen dazu bei, dass die Kinder Neues rund um den Frühling lernen und gleichzeitig ihre Fähigkeiten ausbauen.
In der Kita sind die Jahreszeiten ein Anker für die Mädchen und Jungen. Sie helfen den Kindern, sich im Kindergartenjahr zu orientieren. Gleichzeitig halten Frühling, Sommer, Herbst und Winter auch jede Menge (Lern-)inhalte bereit. Ganz gleich ob es Tulpen, Schneeglöckchen oder Osterhasen sind, die in den Fingerspielen im Herbst, oder Frühlinh auftauchen – die frühlingshaften Themen und Motive sind schier unzählbar.
Gerade für die Kleinstkinder aus der Krippe sollten die Spiele noch sehr einfach gehalten werden. Es ist sinnvoll, die Sprachförderung immer am Alter der Teilnehmer auszurichten. Das Fingerspiel „Jetzt wird es Frühling“ eignet sich gut für Kinder zwischen einem und drei Jahren. Vorteilhaft ist dabei vor allem, dass keine weiteren Materialien benötigt werden.
Nachdem sich alle kleinen Kinder versammelt haben, kann es auch schon losgehen. Das Fingerspiel läuft wie folgt ab: Setzen Sie sich mit den Kindern in einen Sitzkreis auf den Boden. Achten Sie darauf, dass alle Kinder Sie gut sehen können. Dann wird der folgende Text gesprochen und von den angegebenen Bewegungen begleitet:
Text: | Bewegungen: |
Liebe Kinder, wisst Ihr was? | Sie lächeln die Kinder an und heben Ihre Hände fragend, mit den Handinnenflächen nach oben, neben Ihren Kopf. |
Jetzt wird’s Frühling – das macht Spaß. | Sie klatschen in die Hände. |
Auf der Wiese wächst neues Gras, | Sie drehen Ihre Handinnenflächen nach oben und lassen die Finger zappeln. |
Frühlingsregen macht es nass. | Sie heben Ihre Hände in Kopfhöhe, drehen Ihre Handinnenflächen nach unten und wackeln mit den Fingern nach unten auf den Boden. |
Hin und wieder gibt es Sonnenschein, | Sie strecken eine Hand über dem Kopf aus, strecken die Finger aus und wackeln damit. |
da wachsen auch die Blümlein. | Sie bewegen Ihre ausgestreckten Zeigefinger Stück für Stück nach oben. |
Die Vögel zwitschern durch die Luft, | Sie zeigen mit dem Zeigefinger durch die Luft. |
erste Schmetterlinge sind verzaubert vom Blumenduft. | Legen Sie die Daumen eng aneinander und bewegen Ihre Handinnenflächen auf und ab. |
Knospen springen auf | Sie ballen Ihre Hände zu Fäusten und öffnen Sie anschließend. |
und die Bienen fliegen gleich darauf. | Beide ausgestreckten Zeigefinger durch die Luft kreisen lassen und “Summ”-Geräusche machen. |
Nun Kinder wisst Ihr das! | Sie zeigen auf die Kinder. |
Wir haben Frühling – das macht Spaß. | Sie klatschen in die Hände. |
Je nachdem, welche Entdeckungen Sie mit den Kindern im Garten des Kindergartens oder auf einem Ausflug gemacht haben, kann der Text auch variiert werden. Sind Sie mit Ihrer Krippen- oder Kindergartengruppe bei einem Spaziergang auf einen Ameisenhügel gestoßen, können Sie beispielsweise Ameisen in Ihr Fingerspiel einbauen. Auf diese Weise entwickelt sich die Sprache der Kinder systematisch weiter. Die unterschiedlichen Jahreszeiten bieten verschiedene Motive und Anregungen, die in den Handgestenspielen verarbeitet werden können und so für jede Menge Sprachspielspaß sorgen.
Die Sonne, Knöspchen, Tulpen und Osterhasen sind nicht nur Motive, die Kleinkinder ansprechen. Natürlich freuen sich auch die größeren und die Vorschulkinder über die frühlingshaften Finger- und Sprachspiele. Für die älteren Kinder im Kindergarten können Sie sich jedoch komplexere Spiele einfallen lassen.
Ein Beispiel für ein Handgestenspiel für Kinder zwischen drei und sechs ist: „Ein Krokus erwacht“. Dafür benötigen Sie einen lila Filzstift. Nutzen Sie den Stift, um sich vor Spielbeginn die linke Daumenkuppe lila anzumalen. Verstecken Sie den Daumen anschließend in der linken Faust.
Nun muss die Kleingruppe zusammengerufen werden. Sitzen erst einmal alle im Kreis beieinander, kann es losgehen. Wichtig ist, dass alle Kinder ihre Hände sehen und beobachten können. Stellen Sie den Kindern ihren angemalten Daumen als den kleinen Krokus vor und tragen dann das folgende Fingerspiel vor:
Ein Krokus schläft hier ganz allein unter Erde und Gestein. | Daumen ist in der Faust versteckt. |
Er schnarcht ganz leis – man hört ihn kaum – und träumt den schönsten Frühlingstraum. | Schnarchgeräusche machen. Die Faust beim Schnarchen etwas hoch und runter bewegen. |
Die Sonnenstrahlen streicheln ihn und wärmen ihn ganz leicht. | Mit der rechten Hand über die linke Faust streichen. |
Der Regen kommt und tröpfelt leicht. Die Erde wird ganz weich. | Mit den Fingern der rechten Hand abwechselnd über die linke Faust tippen. |
Da wird der Krokus wach und streckt den Kopf zur Erde raus. | Langsam den linken Daumen aus der Faust strecken. |
Es war kein Traum. Der Frühling, er ist wirklich wieder da.Hurra! | Bei „Hurra“ beide Fäuste in die Luft strecken. |
Nachdem Sie das Spiel zum ersten Mal präsentiert haben, können Sie die Kinder fragen, ob sie mitmachen möchten. Dazu malen Sie zunächst auch ihnen die linke Daumenkuppe lila an. Wiederholen Sie nun das Fingerspiel gemeinsam mit den Mädchen und Jungen. Für die Kinder ist es ein Spaß, das Wachsen der Blume mit ihren Fingern nachzuspielen.
Jede der vier Jahreszeiten kann mit neuen Wörtern und neuem Wissen zur Förderung der Sprache der Kinder beitragen. Stück für Stück wächst das Allgemeinwissen der Mädchen und Jungen und bereitet sie angemessen auf die bevorstehende Schulzeit vor. Als Erzieherin oder Erzieher können Sie dabei auf verschiedenste Methoden zurückgreifen. Ihrer Kreativität sind bei der Ausgestaltung von Fingerspielen im Kindergarten und Sprachspielspaß keine Grenzen gesetzt.
Autor: Redaktion Pro Kita-Portal (2020)